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2019-12-27

YEAR OF THE COBRA - Ash And Dust

Auf dem Papier ist diese Band nicht zwangsweise die besonderste. Doom-Duos sind schließlich ein relativ häufiges Phänomen in der Metalszene geworden. Und auch der Kontrast zwischen schwerem Riffgebrumm und hellem weiblichen Gesang ist eine vielfach durchexerzierte Formel. Und dennoch: Einen wirklich ähnlichen Sound wie den von Year Of The Cobra habe ich bisher noch nicht gehört.



YEAR OF THE COBRA - Ash And Dust (CD) (2019)

Die Barrysmiths - Amy Tung (Bass, Gesang) und Jon (Drums) - perfektionieren auf "Ash And Dust" weiter die live und spätestens auf der "Burn Your Dead"-Ep etablierte Formel, in deren Zentrum zunächst einmal unverkennbar ein fett verzerrter Rickenbacker-Bass steht, gegen den das Drumming mit weiter Armaushollänge anpowern muss.

Stilistisch mixen Year Of The Cobra Doom Metal mit widerborstigem Midtempogestampfe und räudig-punkigem Motörhead-Rock'n'Roll.

Doch darüber hinaus sind sie trotz der vordergründigen Primitivität dieses Sounds doch zu enormen nicht nur instrumentalen, sondern auch emotionalen Dynamiken fähigen. Und dafür ist - auch wenn er eine wichtige Rolle spielt - nicht nur Amys angesichts des dreckigen Bassgeranzes erstaunlich entspannt bleibender Gesang verantwortlich.

Ich kann ehrlich gesagt nicht einmal genau einkreisen, was es ist. Die beiden machen einfach alles auf ihre irgendwie eigene Weise und haben einen Sound gefunden, der wesentlich anspruchsvoller ist, als man zuerst denkt; der aggressiv und melancholisch schön sein kann, aber vor allem schweinedick dröhnrockt und immer hundertprozentig nach Year Of The Cobra klingt.

Nur wenn sie wie im letzten Stück "In Despair" mal einen Gang herunterschalten und sich ganz auf ihre mit bedrohlicher Spannung unterlegte, gefühlvolle Seite konzentrieren, fühle ich mich auch mal stark an Esben And The Witch erinnert.

Auch wenn ich hier ungerne Schubladen aufziehe - und unter der Voraussetzung, dass wir Sunn O))) und Earth anderswo einsortieren -, glaube ich, dass "Ash And Dust" vielleicht sogar noch vor Avatariums "The Fire I Long For" das Doom-Metal-Album des Jahres sein könnte.

Richtig gutes Zeug.





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