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2022-10-31

FARFLUNG - Like Drones In Honey

Stilistisch gibt es eigentlich wenig Berührungspunkte. Wahrscheinlich war es also das Covermotiv Menschen mit komischem Kopfersatz welches mich hier überhaupt auf die Idee gebracht hat, an die Japaner Coaltar Of The Deepers zu denken. Die Frage, was genau diese Musik eigentlich von mir will und wie zum Henker ich sie angemessen rezensieren soll, ist beiden Bands allerdings ebenfalls gemein.

FARFLUNG - Like Drones In Honey (2022)

Der Schlüssel zum (Un-)Verständnis liegt vielleicht im Songtitel "All Earthmen Look Alike To Me": Diese KaliforniAliens kommen von so weit her (aus "Tiny Cities Made Of Broken Teeth"? Oder haben sie einfach "A Year In Japan" hinter sich?), dass sie gar nicht eloquent mit uns kommunizieren möchten, sondern mit der Etablierung einer groben Grundkommunikation zufrieden sind. Man hat die Erde eine Weile beobachtet, über die suizidale Fauna gestaunt ("Touch Of The Lemming's Kiss") und gibt sich nun endlich den Terranern zu erkennen: Hallo, die ist unser Geräusch. Zur Antwort nicken die Erdlinge abwechselnd rhythmisch mit dem Schädel oder lassen ihn mit geschlossenen Augen langsam kreisen. Zum Glück ist das auf dem Heimatplaneten von Farflung keine obszöne Geste. Solche interkulturellen Missverständnisse sind ja der Alptraum jedes Entdeckers.

Aber im Ernst: Natürlich ist mir klar, dass diese Band Spacerock spielt. Im Gegensatz zu ihrem letztes Jahr wiederveröffentlichtem 1995er Debütalbum tun sie mir allerdings auf diesem brandneuen Werk nicht den Gefallen, mir einen überraschend spezifischen Vergleich wie White Zombie ihrem kreativen Höhepunkt aus dem Bregen zu zupfen.

Man könnte sicherlich ein, zwei unterschiedliche Alben der White Hills (immerhin auch mit "white" drin) heranziehen, doch solche Referenzen lassen sich nur punktuell zuordnen. Sobald man nämlich meint, diese Weltraumreisenden durchschaut zu haben, steuern sie ihr Schiff auch schon in eine andere Richtung.
Und selbst wenn sie es dabei mitunter sogar schaffen, paradoxerweise gleichzeitig punkig und proggig zu klingen, wird diese Musik an sich niemals wirklich kompliziert zu hören. Nee, so lange Du nicht der arroganten Hybris verfallen bist, dem Rest der Welt Musik erklären zu wollen, bist Du hier eigentlich super fein raus.

Ok, ein letzter Versuch:

Jahrzehntelang erfahrene, enorm gut aufeinander eingespielte Psychrockgruppe würfelt auf ihrem zehnten Studioalbum wild Stilausprägungen aus all ihren Phasen zusammen und schafft so einen aufregenden Mix aus Spacerockfreakout, neu!em Kraut, Postpunk, 1990er Alternative slash Stoner Rock und einer Prise experimentellem Quatsch.

Geht doch!

"Like Drones In Honey" geht gut runter und ist zu haben auf CD und weißem Vinyl bei Sulatron Records.    






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