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2023-04-04

Death Metal Dienstag mit APHOTIC und NEKUS


Das eine erschien neulich, das andere kommt am Karfreitag: Dienstag ist ein guter Tag, um schnell zwei aktuellen Death-Metal-Veröffentlichungen zu huldigen, beide in die Welt gequält durch Sentient Ruin Laboratories - und sowohl digital als auch in verschiedenen physischen Formaten zu haben:






APHOTIC - Abyssgazer (2023)

Tief in den dissonanten Abgrund starren die Italiener Aphotic. Präzise eingespielt und produziert findet die Band ihre persönliche Missklangformel zwischen den beiden Enden des todesblechernen Spektrums, welche man aus heutiger Sicht als old school und avantgarde empfindet, wobei der traditionelle Teil neben bösem Doublebassgeratter auch triptykonischen Deathdoom einschließt, und die Disharmonie näher an Justin Broadrick als an Ulcerate liegt.
Das höllenschlundigste Element ist sicherlich der aus der Tiefsee cthulhuende Gurgelgesang, in dem kaum eine klare Unterscheidung zwischen Vokalen und Konsonanten auszumachen ist, der aber insbesondere wenn er sich mit verzweifelten Schreien aus der Ferne mischt, exzellent das wohlig erdrückende Gesamtbild vervollständigt. Dieser Abgrund starrt nicht nur zurück, sondern spült Dir dabei noch eine mächtige Welle kosmischen Horrors durch die Ohren, während um dich herum die Erdkruste zerbröselt. Alles richtig gemacht, sehr geil!







NEKUS - Sepulchral Divination (2023)

Die grundsätzliche Tendenz zur Weltverschlingungsuntermalung ist bei den Marburgern Nekus zunächst einmal sehr ähnlich, setzt im Detail allerdings neben Death und Doom noch mehr auf schwarzmetallische Einflüsse. Das heisere Gutturalgeröchel entstammt eher der äonenalten Gruft als dem tiefen Kern des Eisbergs aus der Leere des Alls, der Gitarrensound ist mit noch räudig brutalerer Note darauf aus, einem im alptraumhaften Schlaf die Haut abzuschälen, während der Bass mitunter in herrlich sludgender Manier die Grenze vom Ton zur reinen Vibration anschneidet.

Instrumental wird genau wie bei Aphotic eigentlich nichts von der Produktion verborgen, und dennoch tendiert die Klangästhetik auf "Sepulchral Divination" ganz bewusst und (un)klar mehr zur grottenhaften Verschwommenheit, die den Hörer wie ein tödlicher Nebel einschließt.
Ein Nebel des Grauens mit sich im Laufe der sechs Stücke immer stärker aus verschwommener Silhouette herausschälendem Charakter. Die größte Gefahr in dessen Inneren, so munkelt man, sei der mythische Moshpit der Verdammten vor den Toren zum Elysion. Also Obacht!

Nach einer EP im Jahr 2020 und einer Split 2021, hat das Trio hiermit einen beachtlichen Albumeinstand hingelegt. Derbe sterben!






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