Ahoi! Am Montag haben ging es mal wieder an Bord der MS Stubnitz, Lieblingsadresse für obskure Advantgarde und jede Art von experimentellem Zeugs in Hamburg. Aus der Konserve lief Kayo Dots "Coffins On Io"-Album, dann u.a. Radare und Earth. Da weiß man doch gleich, worauf man eingestimmt wird!
Der Schiffsrumpf war für Wochenbeginn und überschaubaren Bekanntheitsgrad der Headliner einigermaßen respektabel gefüllt. Anscheinend hatte der lokale Opener hier erfolgreich einige Besucher den Arsch auf die Elbe bewegen lassen. Und das nicht unbegründet.
CHURCHLICKERS |
Besetzt mit Gitarre, Drums und Klavier (plus weiterer Elektronik und Sampler) spielte das Trio Churchlickers instrumentalen Post Rock, der zwar oft leicht bis düster atmosphärisch daherkam und sich dafür auch aus geduldigem Ambient herauswabernd musste, der aber auch mal unvermittelt ruppiger werden konnte, und dabei in fürs Genre ungewohnter Weise ungeschliffen punkig gab. Das war dann gerade von der Schießbude aus auch mal ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen. Außerdem hätte ich hier und da gerne ein wenig mehr Gitarrenwucht gespürt, doch dass mag daran liegen, dass ich ja vorne und relativ dicht am Trommler stand, hinter dem die gewaltige Verstärkerwand des Headliners optisch das genau gegenteilige Soundproblem suggerierte.
Das klingt jetzt allerdings schon nach viel mehr Gejammer als die Band verdient hat, denn Churchlickers fahren tatsächlich eine schön eigenständige erdige Schiene in ihrem Genre. Dass die eine oder andere Unebenheit im Gleis vielleicht noch zurechtgedengelt werden könnte, tut dem keinen Abbruch. Hat mir gut gefallen.
Nach Ernte vom Merchandise-Stand gibt's hier im Blog dann demnächst ein Wiedersehen in der Reihe cassette craze chronicles!
Das klingt jetzt allerdings schon nach viel mehr Gejammer als die Band verdient hat, denn Churchlickers fahren tatsächlich eine schön eigenständige erdige Schiene in ihrem Genre. Dass die eine oder andere Unebenheit im Gleis vielleicht noch zurechtgedengelt werden könnte, tut dem keinen Abbruch. Hat mir gut gefallen.
Nach Ernte vom Merchandise-Stand gibt's hier im Blog dann demnächst ein Wiedersehen in der Reihe cassette craze chronicles!
DIVIDE & DISSOLVE |
Über das Niveau der von mit in diesem Jahr besuchten Einzelkonzerte kann ich schon generell beim schlechtesten Willen nicht meckern. Doch dann haben Clipping. die Messlatte am Wochenende im Hafenklang natürlich unglaublich hoch gelegt. Es mag hieran liegen - und daran, dass mir die erste Bekanntschaft mit Divide & Dissolve auf dem Roadburn Festival 2022 zwar durchaus gefallen hatte, jedoch noch weit von Perfektion entfernt gewesen war -, dass meine Erwartungshaltung an diesen Abend als stabil optimistisch, aber nicht hysterisch enthusiastisch bezeichnet werden konnte.
Doch was die Gitarristin und ihre - ich weiß nicht ob dauerhaft neue oder nur temporär für diese Tour anwesende - Drummerin nun vom Stapel ließen, war eine gewaltig krachende Doomwucht auf dem Dröhnmachtlevel von Gruppen wie Big|Brave oder Bell Witch, die sich vor nichts und niemandem verstecken musste. Im Vergleich zur letztjährigen Festivalperformance, bei der Musik manchmal etwas zufällig zusammengerifft wirkte, war hier ein ein gezielteres, absichtlicheres Selbstbewusstsein zu spüren. Dazu passte auch gut, dass - wie vom aktuellen Album "Systemic" versprochen - die im mit Patrick Shiroishi vergleichbaren Stil auf dem Sopransaxophon zusammengeloopten Intros deutlich anspruchsvoller und mutiger daherkamen.
Die volle DroneNoiseSludge-Gewalt ließ keinen Zweifel daran, dass die zwei Bass-Amps und zwei Gitarren-Doublestacks nicht nur als Deko aufs Boot gehievt worden waren. Außerdem nehme ich stark an, dass das in der Sommerpause aufgerüstete Soundsystem der Location sich bezahlt machte, denn an einen solch grandios präsentierten, ins Meditative transzendierenden Brachialklang konnte ich mich auf der MS Stubnitz trotz einiger bemerkenswerter Konzerterlebnisse bisher nicht erinnern. Ganz klar die richtige Investition!
Das Set des intrumentalen Duos bestand aus mehreren Blöcken zusammenhängender Stücke, und als Divide & Dissolve nach dem dritten dieser Blöcke die Show beendeten, war ich zunächst etwas perplex, weil es mir sehr verfrüht vorkam. Doch ein Blick auf die Uhr versicherte mir, Zeuge einer vollkommen normalen, angemessenen Spielzeit gewesen zu sein. Subjektiv allerdings ist diese Zeit irre schnell vorbeigegangen.
Was soll man machen? Auch wenn ich sicherlich noch zwanzig weitere Minuten Vibrationsmassage meiner inneren Organe vertragen hätte, bleibt da folgerichtig als Fazit nur restlose Begeisterung. Wunderbar!
Doch was die Gitarristin und ihre - ich weiß nicht ob dauerhaft neue oder nur temporär für diese Tour anwesende - Drummerin nun vom Stapel ließen, war eine gewaltig krachende Doomwucht auf dem Dröhnmachtlevel von Gruppen wie Big|Brave oder Bell Witch, die sich vor nichts und niemandem verstecken musste. Im Vergleich zur letztjährigen Festivalperformance, bei der Musik manchmal etwas zufällig zusammengerifft wirkte, war hier ein ein gezielteres, absichtlicheres Selbstbewusstsein zu spüren. Dazu passte auch gut, dass - wie vom aktuellen Album "Systemic" versprochen - die im mit Patrick Shiroishi vergleichbaren Stil auf dem Sopransaxophon zusammengeloopten Intros deutlich anspruchsvoller und mutiger daherkamen.
Die volle DroneNoiseSludge-Gewalt ließ keinen Zweifel daran, dass die zwei Bass-Amps und zwei Gitarren-Doublestacks nicht nur als Deko aufs Boot gehievt worden waren. Außerdem nehme ich stark an, dass das in der Sommerpause aufgerüstete Soundsystem der Location sich bezahlt machte, denn an einen solch grandios präsentierten, ins Meditative transzendierenden Brachialklang konnte ich mich auf der MS Stubnitz trotz einiger bemerkenswerter Konzerterlebnisse bisher nicht erinnern. Ganz klar die richtige Investition!
Das Set des intrumentalen Duos bestand aus mehreren Blöcken zusammenhängender Stücke, und als Divide & Dissolve nach dem dritten dieser Blöcke die Show beendeten, war ich zunächst etwas perplex, weil es mir sehr verfrüht vorkam. Doch ein Blick auf die Uhr versicherte mir, Zeuge einer vollkommen normalen, angemessenen Spielzeit gewesen zu sein. Subjektiv allerdings ist diese Zeit irre schnell vorbeigegangen.
Was soll man machen? Auch wenn ich sicherlich noch zwanzig weitere Minuten Vibrationsmassage meiner inneren Organe vertragen hätte, bleibt da folgerichtig als Fazit nur restlose Begeisterung. Wunderbar!
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