Bereits vorletzten Donnerstag war ich beim Tourauftakt von Bone Man in Kiel zu Gast (mehr dazu später) und habe mir bei der Gelegenheit natürlich auch das dort vorgestellte neue alte (oder alte neue?) Album mitgenommen.
BONE MAN - Shapeshifter (coloured band edition vinyl/CD) (2015)
Alt und neu bedeutet hier, dass die Kieler ihre 2011 auf CD selbst herausgebrachte EP "Shapeshifter" neu aufgenommen haben. Also kein Re-Issue, Remaster oder sonstwas, sondern komplett neue Einspielungen der sechs Songs plus zwei sogar noch ältere Stücke vom raren ersten Tonträger, was das Ganze nun quantitativ zu einem vollen Album macht.
Für solche Re-Recordings gibt es ja einige prominentere Beispiele von so unterschiedlichen Künstlern wie Sodom und Thomas D. - oder auch Def Leppard, die keine Veröffentlichungsrechte für ihre Klassiker haben und dermaßen unversöhnlich mit ihrer alten Plattenfirma verkracht sind, dass sie lieber neue Versionen direkt verkaufen.
Bei Bone Man trifft dieser Grund zum Glück nicht zu, schon weil an dem alten Zeug gar kein Label beteiligt war. Nein, die Produktion war ihnen einfach nicht gut genug für die Songs, und auch mit dem Coverartwork waren sowohl die Band als auch der Künstler Samson nicht mehr zufrieden.
Also wurde kurzerhand alles von Grund auf neu gestaltet, und es ist tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Alles sieht nicht nur technisch besser aus, sondern wirkt viel roher, geerdeter und besser zum Sound der Gruppe passend. Und zur Typo der alten Version schweige ich lieber ganz...
Hier mal zum Vergleich beide CDs (liegt der Schallplatte vorbildlicherweise bei):
Der Egozentriker in mir muss natürlich einschränken, dass an der alten Version nicht alles meeehhh war. Das später auch auf dem Backcover von "Plastic Wasteland" dezent zitierte Bandfoto fand ich nämlich schon witzig, auch wenn die Schärfe nicht ganz optimal saß.
Klar, ich hab das Ding ja auch damals vor einem sehr speziellen Konzert geknipst.
In das reguläre Layout hat es das Bild zwar nicht gebracht, allerdings liegt den auf jeweils hundert Stück limitierten farbigen Special Editions von Pink Tank Records und der Band selbst noch ein Poster bei, welches auf dem Foto basiert und mich natürlich vollkommen geflasht hat - auch hier der Vergleich:
Und wenn ich hier schon Diavortrag mache, dann darf natürlich auch die hübsche Langrille nicht fehlen:
Optisch ist die "Shapeshifter" 2.0 also rundum gelungen. Da muss man sich ähem... beim Transport nach Hause schon selbt eine Knickecke hineinzaubern, um etwas zu meckern zu haben.
Die Musik. War ja schon immer gut.
Es ist also jener energische Mix aus Stoner Rock, Grunge, Folk und Psychedelic-Anteilen, wie die Band ihn mit von Song zu Song variierenden Schwerpunkten im Grunde immer gespielt hat.
Doch trotz z.B. einem Livehit wie "The Wicker Man" hat der alten Version von "Shapeshifter" im Vergleich zu den späteren Alben noch etwas gefehlt.
Die Produktion packte nicht so zu, es fehlte noch etwas Punch. Trotz vernünftiger Songs war das Ding irgendwie etwas schwammiger.
Und nun? Natürlich ist die Produktion besser, trocken und druckvoll statt verwaschen. Und man merkt deutlich, dass die die vielen gespielten Konzerte einen Unterschied machen. Das Zusammenspiel ist selbstbewusster und präziser geworden. Es steckt mehr Mühe in den Details.
Kurz gesagt: es ist wirklich ein himmelweiter Unterschied! Selbst wer mit der alten Version eigentlich noch ganz zufrieden ist, wird dem nicht widersprechen können.
Also: Die neue alte "Shapeshifter" lohnt sich.
Nur die Original-EP, die wird hierdurch tatsächlich komplett entwertet. Braucht man hiermit eigentlich gar nicht mehr - es sei denn, man möchte sich nochmal das "lebendige" Foto im Booklet anschauen, natürlich. ;)
Für solche Re-Recordings gibt es ja einige prominentere Beispiele von so unterschiedlichen Künstlern wie Sodom und Thomas D. - oder auch Def Leppard, die keine Veröffentlichungsrechte für ihre Klassiker haben und dermaßen unversöhnlich mit ihrer alten Plattenfirma verkracht sind, dass sie lieber neue Versionen direkt verkaufen.
Bei Bone Man trifft dieser Grund zum Glück nicht zu, schon weil an dem alten Zeug gar kein Label beteiligt war. Nein, die Produktion war ihnen einfach nicht gut genug für die Songs, und auch mit dem Coverartwork waren sowohl die Band als auch der Künstler Samson nicht mehr zufrieden.
Also wurde kurzerhand alles von Grund auf neu gestaltet, und es ist tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht. Alles sieht nicht nur technisch besser aus, sondern wirkt viel roher, geerdeter und besser zum Sound der Gruppe passend. Und zur Typo der alten Version schweige ich lieber ganz...
Hier mal zum Vergleich beide CDs (liegt der Schallplatte vorbildlicherweise bei):
Klar, ich hab das Ding ja auch damals vor einem sehr speziellen Konzert geknipst.
In das reguläre Layout hat es das Bild zwar nicht gebracht, allerdings liegt den auf jeweils hundert Stück limitierten farbigen Special Editions von Pink Tank Records und der Band selbst noch ein Poster bei, welches auf dem Foto basiert und mich natürlich vollkommen geflasht hat - auch hier der Vergleich:
Und wenn ich hier schon Diavortrag mache, dann darf natürlich auch die hübsche Langrille nicht fehlen:
Optisch ist die "Shapeshifter" 2.0 also rundum gelungen. Da muss man sich ähem... beim Transport nach Hause schon selbt eine Knickecke hineinzaubern, um etwas zu meckern zu haben.
Die Musik. War ja schon immer gut.
Es ist also jener energische Mix aus Stoner Rock, Grunge, Folk und Psychedelic-Anteilen, wie die Band ihn mit von Song zu Song variierenden Schwerpunkten im Grunde immer gespielt hat.
Doch trotz z.B. einem Livehit wie "The Wicker Man" hat der alten Version von "Shapeshifter" im Vergleich zu den späteren Alben noch etwas gefehlt.
Die Produktion packte nicht so zu, es fehlte noch etwas Punch. Trotz vernünftiger Songs war das Ding irgendwie etwas schwammiger.
Und nun? Natürlich ist die Produktion besser, trocken und druckvoll statt verwaschen. Und man merkt deutlich, dass die die vielen gespielten Konzerte einen Unterschied machen. Das Zusammenspiel ist selbstbewusster und präziser geworden. Es steckt mehr Mühe in den Details.
Kurz gesagt: es ist wirklich ein himmelweiter Unterschied! Selbst wer mit der alten Version eigentlich noch ganz zufrieden ist, wird dem nicht widersprechen können.
Also: Die neue alte "Shapeshifter" lohnt sich.
Nur die Original-EP, die wird hierdurch tatsächlich komplett entwertet. Braucht man hiermit eigentlich gar nicht mehr - es sei denn, man möchte sich nochmal das "lebendige" Foto im Booklet anschauen, natürlich. ;)
Anspieltipps: Heliopolis, Supernova, The Wicker Man, Bad Fashion
Auf dem Releasekonzert in der gut gefüllten Schaubude haben Bone Man naheliegenderweise das komplette "Shapeshifter"-Album gespielt, eingerahmt von ein paar weiteren Stücken.
Und live kickt das Zeug selbstverständlich noch mehr als Konserve - würde es das nicht, wäre die Band in dem Genre ja auch grundsätzlich verkehrt.
Also nicht mehr und nicht weniger als wieder einmal ein verlässlich geiles Knochenmänner-Konzert.
Die Support-Band Eta Lux, ebenfalls ein Trio, war stilistisch ähnlich aufgestellt.
Allerdings setzte das Trio noch deutlich mehr auf Brüllgesang und scheppernde Sludge-Metal-Elemente. Neben dem präzise treibenden Drumming würde ich vor allem die Gitarrensoli herausheben, welche vom berauschten Höhenflug auch manchmal zu sehr melancholischen Passagen wechseln, welche sich auch in einem Doom/Death/Gothic-Umfeld gut gemacht hätten.
Gute Band mit viel Power, Substanz und total bekloppten Songtiteln wie "Lesbian Seagull".
Gelungender Abend in der Schaubude, ein würdiger Release-Gig.
Wer kann, sollte Bone Man auf jeden Fall noch auf der laufenden Tour besuchen, auch am Merchandise-Stand gibt's schicke neue "Bad Fashion".
BONE MAN und ETA LUX live in der Schaubude, Kiel (03. September 2015)
Auf dem Releasekonzert in der gut gefüllten Schaubude haben Bone Man naheliegenderweise das komplette "Shapeshifter"-Album gespielt, eingerahmt von ein paar weiteren Stücken.
Und live kickt das Zeug selbstverständlich noch mehr als Konserve - würde es das nicht, wäre die Band in dem Genre ja auch grundsätzlich verkehrt.
Also nicht mehr und nicht weniger als wieder einmal ein verlässlich geiles Knochenmänner-Konzert.
Die Support-Band Eta Lux, ebenfalls ein Trio, war stilistisch ähnlich aufgestellt.
Allerdings setzte das Trio noch deutlich mehr auf Brüllgesang und scheppernde Sludge-Metal-Elemente. Neben dem präzise treibenden Drumming würde ich vor allem die Gitarrensoli herausheben, welche vom berauschten Höhenflug auch manchmal zu sehr melancholischen Passagen wechseln, welche sich auch in einem Doom/Death/Gothic-Umfeld gut gemacht hätten.
Gute Band mit viel Power, Substanz und total bekloppten Songtiteln wie "Lesbian Seagull".
Gelungender Abend in der Schaubude, ein würdiger Release-Gig.
Wer kann, sollte Bone Man auf jeden Fall noch auf der laufenden Tour besuchen, auch am Merchandise-Stand gibt's schicke neue "Bad Fashion".
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen