The Sonic Dawn |
Papir, unbestritten Mitglieder des aktuellen dänischen Psych-Hochadels hatte ich bisher "nur" gemeinsam mit Electric Moon als The Papermoon Sessions live gesehen. Und spätestens seit Veröffentlichung ihres fantastischen "Live At Roadburn"-Albums steht ein Konzert von ihnen auf meiner Wunschliste.
Donnerstag kamen sie endlich mit Support im Goldenen Salon des Hafenklang vorbei. Zunächst nur mit einem Support-Act angekündigt, war es nun ein facettenreiches Dreier-Paket, das uns erwartete.
Donnerstag kamen sie endlich mit Support im Goldenen Salon des Hafenklang vorbei. Zunächst nur mit einem Support-Act angekündigt, war es nun ein facettenreiches Dreier-Paket, das uns erwartete.
Hypertonus |
Den Anfang machten die Bremer Hypertonus und es war nach Sekunden klar, dass dieses Instrumentaltrio unterhaltsam sein würde, als zunächst ein Dub, wie ihn King Crimson oder Blind Idiot God spielen würden, das Set eröffnete, um bald darauf in funkige Licks umzuschlagen. Und von da an war eigentlich alles möglich.
Überhaupt sind bei diesem agilen, kreativen, trippigen Progrock mit einem das ganze Set über zwischen Funk, Jazz und Post Rock tanzenden Gitarrensound King Crimson als Referenz für mich nicht zu vermeiden. Der Auftritt von Hypertonus war zwar nicht besonders lang (glaube ich zumindest, ich habe den ganzen Abend nicht auf die Uhr geschaut), dafür aber auch super kurzweilig. Eigenwilliger Sound, tolle Band.
Überhaupt sind bei diesem agilen, kreativen, trippigen Progrock mit einem das ganze Set über zwischen Funk, Jazz und Post Rock tanzenden Gitarrensound King Crimson als Referenz für mich nicht zu vermeiden. Der Auftritt von Hypertonus war zwar nicht besonders lang (glaube ich zumindest, ich habe den ganzen Abend nicht auf die Uhr geschaut), dafür aber auch super kurzweilig. Eigenwilliger Sound, tolle Band.
Papir |
Vollkommen aus dem normalen Zeitgefühl riss mich dann aber der Headliner.
Da sie sich Drums und Equipment großenteils mit Hypertonus teilten, während The Sonic Dawn ihr ganz spezielles Setup benötigten, waren sie schon jetzt in der Mitte dran.
Papir sind Hendrix plus Hills plus Duracell. Mit einem sich perfekt gegenseitig ergänzenden Zusammenspiel, getrieben von einer nimmermüden, actiongeladenen Rhythmussektion, spielte sich das Trio in jedem seiner Stücke in einen Rausch. Egal ob alle exzessiv durchdrehen oder die Gitarre Dich mit geschlossenen Augen schweben lässt; wie diese Musik sich ohne Unterlass immer weiter selbst nach vorne treibt, das ist wirklich Oberklasse.
Nur Ansagen können die Jungs nach wie vor gar nicht, haha. Fantastischer Auftritt - und ich habe wirklich null Ahnung, ob Papir nun eine Stunde oder neunzig Minuten gespielt haben.
The Sonic Dawn |
Eine andere Art von Zeitkrümmung bot die zweite dänische Gruppe des Abends, die später aufs Billing gerutschten The Sonic Dawn. Die Band zeigt nicht nur im hippiehemdig-cordhosigen Erscheinungsbild eine vollkomme Retro-Konsequenz, sondern ebenso in der Wahl ihres Equipment, was nicht nur die üblichen Vintage-Verstärker, sondern auch die Wahl der Mikrofone für Leadgesang und Overhead-Abnahme des Schlagzeugs mit einschließt.
Dass die Drums wie früher klingen, wird aber vor allem auch durch das antike Kit erreicht. So eine spindeldürre Grundschul-Musikzimmer-Hardware hatte ich zuletzt bei DeWolff im Vorprogramm der Blues Pills gesehen.
Dass die Drums wie früher klingen, wird aber vor allem auch durch das antike Kit erreicht. So eine spindeldürre Grundschul-Musikzimmer-Hardware hatte ich zuletzt bei DeWolff im Vorprogramm der Blues Pills gesehen.
Die Musik war dann die absolute Zeitreise in die Psychedelikrockwelt der späten Sechziger Jahre. Das wirkte manchmal vielleicht etwas naiv oder fast albern, aber es war perfekt dem Zeitgeist nachempfunden und sehr gutes Entertainment, auch wenn nach der längeren Umbaupause und zu fortgeschrittener Stunde innerhalb der Woche nicht mehr so viele Zuschauer den Salon bevölkerten.
Neben den bluesigeren (und eine etwas spätere musikhistorische Phase emulierenden) DeWolff musste ich hier auch das ein oder andere Mal an (die kalifornischen) Monarch denken.
Vor allem - und das gilt auch für beide Band davor - war der Sound einfach klasse. Bei The Sonic Dawn im Speziellen beeindruckte aber noch der Trick, dass der Gitarrist seine Signal mit leichter (regulierbarer) Verzögerung auch über die Bassanlage schickte, so dass sein Instrument einem ständig in Stereo um die Ohren flatterte. Sehr trippy!
Neben den bluesigeren (und eine etwas spätere musikhistorische Phase emulierenden) DeWolff musste ich hier auch das ein oder andere Mal an (die kalifornischen) Monarch denken.
Vor allem - und das gilt auch für beide Band davor - war der Sound einfach klasse. Bei The Sonic Dawn im Speziellen beeindruckte aber noch der Trick, dass der Gitarrist seine Signal mit leichter (regulierbarer) Verzögerung auch über die Bassanlage schickte, so dass sein Instrument einem ständig in Stereo um die Ohren flatterte. Sehr trippy!
Auch wenn Papir ganz klar das Highlight und der Grund für mein Erscheinen waren, gefielen mir doch alle Bands des Abends. Eine rundum gelungene Zusammenstellung zum schmalen Punkerpreis. Da zahlt man aus Fußfaulheit auch gerne ausnahmsweise mal die Gebühr fürs nahe Luxusparkhaus mit angeschlossenem Hummerrestaurant.
Warum hatte das eigentlich um ein Uhr nachts nicht mehr geöffnet? Ich hätte so gerne noch vollasig einen Hummer-to-Go hinterm während der Fahrt hinterm Lenkrad verputzt. Aber irgendwas muss einem dann ja doch immer noch den Tag verderben.
Hypertonus:
Papir:
The Sonic Dawn:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen