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2024-04-06

MYRKUR und JONATHAN HULTÉN live im Uebel & Gefährlich, Hamburg (05. April 2024)


Kinderpause, Folkesang und Pandemie... Lang ist's her dass Madame Amalie Bruun mit ihrer Band mal ganz regulär auf Tour gewesen ist. Auch wenn ich sie zwischendurch 2019 und 2021 mit folkloristem Programm  erleben durfte, war es keine Frage, dass ich sehen wollte, wohin sich Myrkur nun live entwickelt haben.







JONATHAN HULTÉN
Zunächst einmal kam aber Ex-Tribulation-Gitarrist Jonathan Hultén auf die rechte Seite der mit reichlich Deko-Gestrüpp verzierten Bühne (wo ich es von meinem Platz links in der zweiten Reihe mal gar nicht geschafft habe, ihn vernünftig bildlich festzuhalten). Gekleidet wie eine androgyne Mischung aus Klaus Nomi, Marge Simpson und orthodoxem Goth-Priester bot er seine ganz eigene Idee von Balladen und spirituellen Gesängen dar.

Vor einem Hintergrund aus Wettergeräuschen, Ambient-Wabern und Vogelzwitschern sang er mal mit, mal ohne akustische Gitarre mit Effekthilfe - und mich an Gggolddds "On You" erinnernd - als sein eigener mystischer Chor. Schon ziemlich außerirdisch und dennoch berührend, auch wenn die Merkwürdigkeit hier schon ziemlich weit hochgeschraubt war. Eine gute Show, deren Ende ich dennoch begrüßte, da es noch länger schon ein bisschen eintönig geworden wäre.








MYRKUR
Hier war also Bruuns neue Band: Schlagzeuger, Gitarrist, sie selbst hauptsächlich entweder nur am Mikro oder auch am Keyboard - und bei einigen heftigeren Stücken an der Schrammelgitarre. Der daneben offensichtlichste Unterschied zu ihren vorigen Formationen war, dass sie sich das Rampenlicht fast durchgehend mit ihrer Bassistin/Keyboarderin teilte, welche exzellente Harmonie- und Duettgesänge zur magisch feenhaften Leadstimme beisteuerte.
Dass der Gesang in all seiner abwechslungsreichen Zauberhaftigkeit ein Hauptdarsteller des Abends war stand außer Zweifel. Das damals in Wacken 2016 noch prägende Black-Metal-Gekeife scheint die Künstlerin, wie sich ja bereits im Gruenspan-Konzert 2017 ankündigte, aber zumindest für den Moment komplett eingemottet zu haben. Selbst in "Ulvinde" wurde der entsprechende Part von ihr anders ausgefüllt. Als rotgoldener Faden im natürlich immer noch sehr breit aufgestellten Klangspektrum des Sets ergab dies aber durchaus auch Sinn.

Mit ganzen acht (von neun Stücken) vom aktuellen Album "Spine" und dazu passendem Material von "Mareridt" - und dem melodischen "Dybt I Skoven" von "M" als einzigem Verteter der vorherrschend blackmetallischen Phase - war klar, dass der Schwerpunkt auf der Mischung aus eingängigem, gelegentlich schwarzem und manchmal doomigem Metal mit elektronischem Pop und himmlischer Atmosphäre liegen musste. Dazu gehört die skandinavisch-folkloristische Note natürlich zu Myrkurs DNA, wurde jedoch mit ein paar Stücken von "Folkesange" auch noch einmal besonders herausgestellt.

Wie immer muss ich feststellen, dass Amalie einfach eine hervorragende, ausdrucksstarke wie entrückende Sängerin, Musikerin, Künstlerin ist. Mehr denn ja hat sie sich eine eigene Nische geschaffen, welche sie in magische Konzerterlebnisse zu verwandeln weiß. In diesem Fall hat die Show sogar meine Wertschätzung für das Album gesteigert.

Das heißt alles nicht, dass mich eine oldschoolige Furie-aus-dem-Sack-Attacke als Zugabe nicht noch enorm abgeholt hätte, aber vielleicht hat sie da ja auf der nächsten Tour ja wieder Bock drauf. Wenn man sich auf eines verlassen kann, dass Myrkur ein ihren Launen folgendes Projekt im ständigen kreativen Wandel ist. Und der jetztige Punkt ist schon verdammt nah dran, das beste aus allen bisher besuchten Welten zu vereinen.

Es war erst der zweite Abend der Tour, das Bühnengewächs noch nicht welk - wer also die Chance hat, Myrkur noch zu erwischen, dem empfehle ich dies unbedingt!







2023-01-03

PHOTOGRAPHY 2022: live music galaxy

Maggot Heart

Ok, I just I decided to follow up my muscial end of the year lists with a couple of photographic posts during the coming weeks. And since there are - as always - still a lot of film scans yet to be edited, I'm starting with digital categories. (And two of those will also still be very much about music.)

My often most convenient, but also definitely least serious camera is my Samsung Galaxy smartphone.  Yet when I use it during live shows I at least try to maintain a style by mostly using square format. And from time I'll even take a half-decent shot.

Ottone Pesante
Big|Brave
Slift
Lili Refrain
Gggolddd
Gggolddd
Karin Park
Jo Quail
Kanaan
Årabrot
Senyawa
Kanga
Lingua Ignota
Martina Verhoeven Quintet
Sturle Dagsland
Oranssi Pazuzu
Black To Comm
Emma Ruth Rundle feat. Jo Quail
Nadja
thisquietarmy x N
Albatre
Voivod
Kilter feat. Andromeda Anarchia
Karin Park






2022-08-25

MONO und A.A.Williams live im Uebel & Gefährlich, Hamburg (24. August 2022)


Der Trend geht ja zum Zweitgeburtstag. Zumindest habe ich ihn dieses Jahr begangen.

Das ursprünglich für 2021 angedachte Konzert von Mono und A.A. Williams war ja zunächst genau auf meinen Geburtstag im Februar verschoben worden. Und so stand es natürlich auch noch auf meinem Ticket für das Uebel & Gefährlich im Hochbunker am Heiligengeistfeld, als der dritte Anlauf die Tour nun endlich nach Hamburg führte.

Genau wie letzten Monat bei Emma Ruth Rundle und Jo Quail war ich angesichts der Außentemperatur dankbar für die vernünftige Klimatisierung in der Location. Und wo der Hamburger Dom damals gerade aufgebaut worden war, befand sich der Riesenjahrmarkt nun schon wieder im Abbau, beides ideal für den autofahrenden Besucher, der einen freien, nicht kostenpflichtigen Parkplatz sucht. Habe ich etwa gerade einen Lauf?





A.A. Williams

Mit dreiköpfiger Band im strikten edelschwarzen Dresscode standen die Zeichen bei der britischen Multiinstrumentalistin A.A. Williams ganz klar auf zeitgenössischem Gothic im Stile hartgitarrenlastiger Chelsea Wolfe. Packende lautleise Gefühlsumspülung also, schon durch das Songwriting auf der sicheren Seite, doch natürlich gekrönt durch die samtig warme Stimme der Sängerin. Toll, u.a. Highlights aus dem Debütalbum "Forever Blue" endlich live erleben zu können. Und nebenbei habe ich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr so viele Einstellungsmerkzettelklebestreifen auf Gitarren- und Bass-Effektpedalboarden gesehen.

Für sich schon eine starke Performance war diese Show auch eine sehr passende Einstimmung auf die natürlich in allem noch einmal größeren und dynamischeren Postrockgroßmeister aus Japan...  









Mono

Dies war nicht mein erstes Mono-Rodeo, sondern immerhin schon das fünfte Mal, dass ich das Instrumentalquartett erleben  durfte - und das zweite Mal in diesem Laden. Ich habe also generell wohl schon so ziemlich alles zur Großartigkeit dieser Monumentalpostrockband geschrieben, was meine Finger und mein Bregen irgendwie hergeben. Deswegen versuche ich mich hier einfach mal kurz zu halten.

Es gab neue Stücke von "Pilgrimage Of The Soul", namentlich das Eröffnungsdoppel aus den Albumopenern "Riptide" und "ImperfecteThings", dessen neue Grooves im musikalischen Wortschatz der Gruppe auch jenseits des Studios großartig funktionierten, sowie das hier für mich noch interessantere "Innocence".

Die meisten ganz großen Momente blieben aber natürlich den mächtigen Klassikern vorbehalten. Gehört "Nowhere, Now Here" schon dazu? Auf jeden Fall ist das schmerzhaft schöne "Ashes In The Snow" natürlich der legendäre Track der Band schlechthin. Düstermelancholischer wurde es in "Halcyon", absolut lärmend, chaotisch, noisig im finalen gigantischen "Com(?)".

Der natürlich naheliegende, besondere Touch dieser Tour kam vorher - wie auch schon auf dem letzten Livealbum mit Orchester -  in Form der ersten Zugabe "Exit In Darkness" von der gleichnamigen gemeinsamen EP mit A.A. Williams - mit eben dieser an Mikro und Klavier. Was für eine traumhafte Kooperation!

Alles in allem also keine Überraschung in dem Sinne, dass dieser Abend natürlich gewohnt überwältigend war. Wir sprechen hier schließlich von einer der für mich wichtigsten Livegruppen der Gegenwart.

Wertung: hach!