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2018-09-01

EARTH - The Bees Made Honey In The Lion's Skull

Young God Records ist mit seinen Swans-Wiederveröffentlichungen (z.B. "Die Tür Ist Zu") nicht das einzige Label, welches für mein Budget zu viele hochpreisige - und dann noch mit happigen Versandkosten gewürzte - Wiederveröffentlichungen raushaut. Auch Southern Lord sind anlässlich ihres zwanzigjährigen Bestehens aktuell sehr fleißig. Da habe ich mir da schon einige interessante Käufe, insbesondere von Sunn O))), verkniffen.

Ein Album jedoch übte von Anfang an magischen Sog auf mich aus. Und als es dann zumindest ein wenig günstiger bei einem deutschen Versandhändler zu haben war, musste ich einfach zuschlagen.






EARTH - The Bees Made Honey In The Lion's Skull (clear 2LP) (2008/2018 re-issue)


"The Bees Made Honey In The Lion's Skull" ist für viele Fans wohl das wichtigste Album seit der Wiedergeburt von Earth als Zeitlupencountrydoomband mit "Hex; Or Printing In The Infernal Method" drei Jahre zuvor.

Auch hier bestimmen der Twang von Dylan Carlsons Wüstengitarre und der verlangsamte Swing von Adrianne Davies den Sound. Wo sich "Hex" allerdings über ihren Minimalismus hinaus sehr sparsam zeigte - was auch die zentrale Stärke jene Albums ist -, reichert "Bees" die Klangpalette um weitere Farbtöne an.

Maßgeblich dafür verantwortlich sind vor allem Steve Moore, der mit Klavier und Orgeln sehr deutliche Akzente setzt, sowie das Spiel der Jazzgitarrengröße Bill Frisell, der auf einigen Tracks als Gast zu hören ist.

Frisell ist mir vor allem als Mitglied von John Zorns Naked City, deren erstes Werk aus dem Jahr 1990 für mich nach all den Jahren immer noch ein Allzeitfavorit für die Insel ist.
Womit auch schon die Brücke zu "The Bees Made Honey In The Lion's Skull" geschlagen wäre.

Nun kenne ich das Earth-Album zwar bei weitem nicht so lange, war mir jedoch nach ein paar - anfangs noch nicht so aufmerksamen - Durchläufen im Klaren, dass es erhebliches Ewigkeitspotential besitzt.

Und spätestens jetzt weiß ich, dass die entspannt epischen und staubtrocken majestätischen Instrumentalstücke von "Bees" zum Größten gehört, was die Dunstkreisschnittmenge von Drone, Doom und Psycheledic Rock je hervor gebracht hat.

Es ist ein Album, welches sehr vom Vinyl-Tonträger profitiert. Ich habe beinahe das Gefühl, andere Aufnahmen als auf CD zu hören, so viel reicher und voller klingt es unter der Nadel. Und ja, dies gilt tatsächlich auch für die bienenflügeltransparente Version, die ich mir zugelegt habe:


 

Neben der hübschen Aufmachung und dem tollen Klang trumpft die Schallplattenversion auch mit einem Bonustrack nach dem Titelsong auf Seite D. "Junkyard Priest" steht dem restlichen Album in nichts nach - und zeigt, dass Moore neben den Tasten auch die Posaune zu bedienen weiß.


Im Southern Lord-Katalog steht "The Bees Made Honey In The Lion's Skull" für mich ganz klar auf einer Stufe mit "Monoliths & Dimensions" von Sunn O))).

Absolute doompsychcountrydesertrockdronejazzsaucoole Perfektion in makelloser Neuauflage.



Highlights: Miami Morning Coming Down II (Shine), The Bees Made Honey In The Lion's Skull, Oments and Portens I: The Driver



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