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2025-01-10

NI live im Hafenklang, Hamburg (09. Januar 2025)


5, 6, 7, 8... Hochkultur!

Gestern, am neunten Tag des jungen, jetzt schon furchtbaren Jahres, habe ich mir mal wieder musikalische Feinstkost gegönnt. Zunächst einmal habe ich, eine schlimme Jazzklavierwissenslücke schließend, erstmals das zeitlich exzellent zu meiner Fahrtstrecke passende "Köln Concert" von Keith Jarrett gehört.

Mein mind befand sich also bereits im Ausgangszustand blown, als in Hamburg ankam, wo die brilliant verrückten Franzosen Ni - kaum länger als ein Jahr nach ihrem Gastspiel auf der MS Stubnitz  - diesmal ein wenig weiter elbabwärts im Roten Salon des Hafenklangs spielten.

Es gab keine Vorband, so dass der gut gefüllte Saal unmittelbar dem wie ein kreativer Tornado wütendem Mathematikkrach des Quartetts ausgesetzt wurde. Adequat beschreiben lässt sich das für offene und grinsende Münder sorgende bekloppt virtuose Treiben eigentlich nicht. Ni sind die rein instrumentale Heavyjazz-Version von The Dillinger Escape Plan, sie sind die unberechenbaren Polyrhythmiker Kukangendai in Metal, James Brown auf der anderen Seite des Wurmlochs und "Red" King Crimson auf Koks; ein musikalisches Müsli mit Mentos statt Ceralien und Cola statt Milch.

Ni kümmern sich kaum um Social Media und anderen Bullshit, konzentrieren sich voll und ganz auf den heißen Scheiß auf der Bühne - und das merkt man. Es gibt wohl kaum progressive Noiserockmusik mit abgedrehteren Grooves, größerem Irrwitz und reinerem ungefiltertem Spaß.

Das einzige was Ni kaum bis gar nicht können, ist englisch oder deutsch - für letzteres brauchen sie nach Eigenauskunft noch zwanzig Jahre. So lange planen sie demnach also mindestens noch, uns weiter mit ihrem außerirdischen Zirkus zu beglücken. Meinetwegen gerne. Geil!







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