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2017-10-19

MONOLORD, CONAN, BLAST BOMB und CITIES OF MARS im Bambi Galore, Hamburg (17. Oktober 2017)

Monolord


Als ich vor ein paar Monaten zum ersten Mal das Bambi Galore besuchte, sah ich dort in Form eines ziemlichen coolen Tourplakates den ersten Hinweis auf die Co-Headliner-Tour von Monolord und Conan. Der Höhlenmenschen-Battle-Doom der Engländer in diesem Kellergewölbe? Das passte wie die Streitaxt in den Monsterschädel, da musste ich unbedingt hin!

Da insgesamt vier Bands spielten, war frühe Ankunft angesagt, doch tatsächlich reichte die Zeit noch, um im Restaurant des Kulturpalasts, zu dem das Bambi gehört, eine Currywurst Pommes für Besseresser zu verputzen. Zu Galore-Konzerten kann man also auch gut hungrig fahren.


Cities Of Mars

Den Auftakt machten die Schweden Cities Of Mars. Das Trio ist nicht, wie ich zunächst annahm, zusammen mit den Headlinern unterwegs, sondern auf eigener Europatour und nur für diesen Abend auf das Package mit aufgesprungen.

Mit ihrem die Bassbox bratenden, fuzzigen Doom passten sie stilistisch genau hinein. Der oft zweistimmige Schreigesang war dabei näher an Conan, die Melodik der Stücke tendierte eher zu Monolord. Von beiden setzt sich die Band allerdings durch mehr Raum für ruhigere Passagen, mehr Prog in den Arrangements, sowie - ihrer Sci-Fi-Thematik geschuldet - futuristische Slomatics-Vibes ab.

Tolle Band und ein respektabler Aufwärmer für die Sludge-Doom-Großmeister, die noch folgen sollten.


Blast Bomb

Zunächst einmal wurde es aber un-doomy mit der lokalen (besonders der Sänger hat einen ganz üblen hamburger Akzent, haha) Blast Bomb.

Früher habe ich ja oft nicht über Bands geschrieben, in denen Bekannte spielen, weil man ja nicht in die Lage kommen möchte, irgendwann jemanden durch einen ehrlichen, üblen Verriss zu verprellen. Aber diese Gefahr besteht bei Blast Bomb zum Glück nicht.

Der crunshige Stoner-Gitarrensound war - wenn auch bei weitem nicht so derbe wie bei den Headlinern - Hauptgemeinsamkeit mit den restlichen Bands des Abends. Ansonsten regierte zumeist eher motörheadig punk'n'rolliges Uptempo. Auf einen Begriff festsetzen mag ich den Stil des Quintetts aber nicht, weil da doch ein recht bunter Strauß Einflüsse vermengt war, allesamt jedoch unter der erkennbaren Prämisse, dass es idealerweise immer nach vorne raus zu rocken hat.

Ging gut ab, die Bombe.


Dass meine Erinnerung an beide bisher aufgetretenen Bands dennoch ein wenig vernebelt ist, liegt jedenfalls nicht an den Gruppen selbst, sondern an dem - wie sagte Blast Bomb-Klaus so schön - "menschenverachtenden" Inferno, welches danach durch den vollen Saal blasen sollte.


Conan


Conan gehören zu den großartigsten Kultivierern groben Stumpfsinns, die ich kenne. 2014 hatte ich die Barbarendoomer zuletzt live gesehen und Junge, es war wirklich wieder Zeit für diese gnadenlose Brutalbedröhnung!

"Die machen ja - nichts!" sagte mein Bruder begeistert. Das ist natürlich eine Übertreibung, aber tatsächlich wird die instrumentale Hauptarbeit bei Conan vom Drummer und den Verstärkern geleistet. Was für ein wohlig den Körper zermalmender Zerstörungssound! Da fährt die Currywurst Pommes im Magen fröhlich Achterbahn.
Die Riffs hingegen sind purer, neanderthaliger Minimalismus und gerade deswegen unbesiegbar. Darüber noch das wortkarg kurzsilbige Synchronbrüllgeschrei und das Doommassaker ist perfekt.  

Conan sind genial. Geiler Auftritt.



Monolord


Der Abend war für mich zu diesem Zeitpunkt ja schon komplett im Soll, doch ein fetter Todesstern von i-Tüpfelchen erwartete uns noch.

Die Schweden Monolord lieben den Fuzz-und-Distortion-Overkill bei Kopfnickertempo genauso sehr wie ihre Tourpartner. Und auch bei Monolord gibt es vereinzelt Passagen ungeheurlichen Stumpfsinns. Insgesamt hält man jedoch noch mehr die klassische Black Sabbath-Fahne hoch, was sich in Melodien, aber vor allem auch Soli und dem von Ozzy inspirierten Gesang widerspiegelt.

Als versöhnliche Auflösung zur Zerstörungswut der vorigen Gruppe - bei gleichbleibender Intensität, waren Monolord der ideale Abschluss und wurden mit Recht vom Publikum abgefeiert.

Man konnte über das Trio auch sagen: "Wie Conan, aber von richtigen Menschen gespielt."


Fuck, ein geiles Konzert!



Cities Of Mars:











Blast Bomb:
















Conan:









Monolord:












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