Botanist |
Ja, ich habe mich tatsächlich gestern auf ein Punkfestival in Kiel verirrt. Und das kam so...
Nein, keine komplizierte Geschichte. Ich wollte eigentlich Botanist in der Alten Meierei sehen, aber das Konzert wurde aus Krankheitsgründen (eines Organisators nehme ich an) abgesagt und so wurden die amerikanischen Grün/Black Metaller noch mit auf das Billing des Just A Little Bit Dangerous Fests im Hansa48 geschoben.
Ghosts Of Dawn |
Also sah ich zunächst einmal Ghosts Of Dawn.
Die Rhythmussektion war lässig, überhaupt fand ich einige Build-Ups richtig cool. Es gab aber auch die zu einfachen, zu oft wiederholten Refrains, die schon ein bisschen nervten.
Überwiegend war die Mischung aus Dark Wave, Gothic Rock und Punk aber gut gemacht. Glaube ich zumindest. Ich muss mir da ja ein bisschen vorstellen, mehr in diesen Genres zu Hause zu sein.
Fazit: Respektabel, aber überwiegend halt stilistisch nicht so meine Baustelle.
Billy Liar |
Danach wurde der relativ übersichtliche Konzertsaal erst einmal für den Umbau geschlossen, während die Besucher draußen und in den Vorräumen herumlungerten. Gegenüber der Bar, dort wo zumindest Headliner Joe McMahon und Botanist schon ihr Merchandising ausgebreitet hatten, lungerte für eine Weile auch der englische Punk-Liedermacher Billy Liar herum und sang uns ein paar launige kleine Liedchen, gegen die absolut nichts einzuwenden war.
Würde ich mir jetzt nicht kaufen, aber passte in diesem Rahmen gut.
Nun hieß es noch eine ganze Weile zu warten und zu schnacken, ehe schließlich - schon eine Stunde hinterm Zeitplan - der Saal wieder geöffnet wurde und uns Vogelzwitschern in der Dunkelheit erwartete.
Botanist |
Botanist waren auf dieser heute endenden Europatour ohnehin schon unter merkwürdigen Vorzeichen unterwegs, hatten sie doch ein neues Album im Gepäck, von dem sie aufgrund anderer Bandbesetzung und eines Mitglieds, das nicht mitkommen konnte, gar keine Stücke spielen konnten. Im Vergleich zur letzten Tour bedeutete, dies, dass Mastermind Otrebor diesmal nicht sang, sondern einen Dulcimer bediente. Ein zweiter Hackbrettspieler war leider nicht dabei, so der Klang nicht ganz so überweltlich schweben sollte.
Speziell heute fehlte dem neuen Sänger, der seinen Job übrigens ausgezeichnet machte (zählt man plötzliche brutale Stürze von der Bühne mal nicht mit), leider auch noch das Harmonium. Die Band musste nämlich aufgrund eines defekten Tourbusses aus Hamburg abgeholt werden und konnte nur einen Teil ihres Gepäcks mitnehmen. Deswegen konnte ich leider auch später nicht das Tourende-Tonträger/T-Shirt-Sonderangebot nutzen. Meine Größe hatten sie nämlich leider zurückgelassen.
Speziell heute fehlte dem neuen Sänger, der seinen Job übrigens ausgezeichnet machte (zählt man plötzliche brutale Stürze von der Bühne mal nicht mit), leider auch noch das Harmonium. Die Band musste nämlich aufgrund eines defekten Tourbusses aus Hamburg abgeholt werden und konnte nur einen Teil ihres Gepäcks mitnehmen. Deswegen konnte ich leider auch später nicht das Tourende-Tonträger/T-Shirt-Sonderangebot nutzen. Meine Größe hatten sie nämlich leider zurückgelassen.
Es war also ein eingeschränkter Auftritt am Ende eines sicherlich stressigen Tages.
Doch der Sound des Quartetts (Drums, Bass, Gesang, Dulcimer) schien davon komplett unbeeindruckt. Was dem eigenwilligen Post Black Metal an mystischer Klangfülle fehlte, machte vor allem der Drummer mit seiner Lichtgeschwindigkeitspräzision wett. Überhaupt war der Klang des Drumkits - und darüber hinaus der komplette Sound der Kalifornier - erste Sahne. So differenziert hört man solch grundrauschennahes Geboller nicht jeden Tag live.
Doch der Sound des Quartetts (Drums, Bass, Gesang, Dulcimer) schien davon komplett unbeeindruckt. Was dem eigenwilligen Post Black Metal an mystischer Klangfülle fehlte, machte vor allem der Drummer mit seiner Lichtgeschwindigkeitspräzision wett. Überhaupt war der Klang des Drumkits - und darüber hinaus der komplette Sound der Kalifornier - erste Sahne. So differenziert hört man solch grundrauschennahes Geboller nicht jeden Tag live.
Den Umständen zum Trotz war es also ein exzellenter Auftrit dieser einmaligen Special-Interest-Band.
Wenn ich wollte, könnte ich hier nun noch die komplette Setlist niederschreiben, denn als Ausgleich zum nicht gefeaturten neuen Album hatten Botanist ein Tape mit in der Livebesetzung einspielten Studioaufnahmen des Programms dabei. Auch mal eine nette Idee.
Port Rois |
Nach meinem persönlichen Grund, hierher zu kommen, folgte die vorletzte Gruppe des Abends (bzw. nun schon eindeutig der Nacht). Ich wollte dem Indie-Pop-Punk von Port Rois ja ein paar Songs lang eine Chance geben, aber das war nun leider zu unspannend für mich.
Vom Headliner Joe McMahon erwartete ich zwar mehr, aber noch bis dahin bleiben mochte ich nun auch nicht mehr. Dann lieber ins Auto setzen, solange man noch einigermaßen wach ist.
Gelohnt hatte sich das Just A Little Bit Dangerous Fest für mich allein durch Botanist, meine Mitbringsel von ihnen und einige nette Gespräche mit anderen Konzertgängern ja schon. Außerdem mit dem Hansa48 eine feine Location (inklusive unfeiner kieler Parksituation) kennengelernt.
Dazu heute Mittag(!) eine DruturuM-Bandprobe. Mein Rock'n'Roll-Pensum fürs Wochenende ist also erfüllt. Dienstag geht's mit voller Doom-Dröhnung weiter...
Vom Headliner Joe McMahon erwartete ich zwar mehr, aber noch bis dahin bleiben mochte ich nun auch nicht mehr. Dann lieber ins Auto setzen, solange man noch einigermaßen wach ist.
Gelohnt hatte sich das Just A Little Bit Dangerous Fest für mich allein durch Botanist, meine Mitbringsel von ihnen und einige nette Gespräche mit anderen Konzertgängern ja schon. Außerdem mit dem Hansa48 eine feine Location (inklusive unfeiner kieler Parksituation) kennengelernt.
Dazu heute Mittag(!) eine DruturuM-Bandprobe. Mein Rock'n'Roll-Pensum fürs Wochenende ist also erfüllt. Dienstag geht's mit voller Doom-Dröhnung weiter...
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