Die Slomatics sind, wie ich hier zuletzt im Review ihres Roadburn-Livealbums festgestellt habe, ja eigentlich immer grandios. Trotz saustarker Alben ist ihr zumindest vom Hörensagen bekanntester Release aber wahrscheinlich eine Split-LP mit den Steinzeitdoomern Conan. Das mag sicherlich auch an dessem genialen Schneckenbarbarencover liegen.
Und nun haben sie mal wieder gesplittet, diesmal gemeinsam mit einer mir bislang unbekannten Gruppe, deren Bandname für mich hier sicherlich nicht das Kaufargument gewesen ist. Zum Glück klingen Mammoth Weed Wizard Bastard aber nicht nach der klischeebeladenen Kifferbreitseite, die diese zufällige Aneinanderreihung von Wörtern aus dem Doom-Bandnamengenerator verspricht.
Und nun haben sie mal wieder gesplittet, diesmal gemeinsam mit einer mir bislang unbekannten Gruppe, deren Bandname für mich hier sicherlich nicht das Kaufargument gewesen ist. Zum Glück klingen Mammoth Weed Wizard Bastard aber nicht nach der klischeebeladenen Kifferbreitseite, die diese zufällige Aneinanderreihung von Wörtern aus dem Doom-Bandnamengenerator verspricht.
MAMMOTH WEED WIZARD BASTARD / SLOMATICS - Totems (Split) (transparent red 12") (2018)
Zunächst einmal genießen wir jedoch das wunderbare Coverartwork. Nach kurzem Überlegen, woher mir dieser nachkolorierte Fotostil bekannt vorkam, war ich mir sicher, dass hier die Künstlerin am Werk gewesen sein musste, die auch die Hülle von Earths "Primitive And Deadly" zu verantworten hat. Und tatsächlich, Samantha Muljat. Unverkennbarer Stil!
Passend zum Cover standen die Vinylfarben grün und rot zur Verfügung, wovon mir letztere etwas besser gefiel. Bei Black Bow Records ist diese Variante inzwischen auch ausverkauft. Grün und blau (US-Import) sind aber noch zu haben.
Optisch hat "Totems" also schon gewonnen. Die Pressqualität stimmt auch, kommen wir also zur Musik:
Mammoth Weed Wizard Bastard sind mit zwei jeweils über zehn Minuten langen Stücken am Start. Generell wird sofort klar, dass Sludgigkeit und Intensität des Sounds nah mit Slomatics verwandt sind. Instrumental ist die Gruppe mit Bass, Gitarre, Drums (statt Gitarre, Gitarre, Drums) traditioneller aufgestellt. Auch stilistisch bewegt sich der Mammutbastard trotz einiger tendentiell postmetallischer Passagen näher am klassisch Sabbath-Doom. Monolord taugen zumindest teilweise sicherlich als Referenz.
Eine starke eigene Note bringt vor allem die Sängerin hinein, deren Stimme ich ganz schwer in eine Box packen kann. Mal ätherisch geisterhaft schwebend, dann wieder ein bisschen rotzig, sage ich mich mal irgendwo auf halber Strecke zwischen Sinistro und Year Of The Cobra, mit einer Prise Julie Christmas.
Beide Songs sind tadellos, haben packende Riffs, tolle Melodien und Soli. Hier gibt es für mich absolut nichts zu meckern. Mammoth Weed Wizard Bastard sind tatsächlich auch alleine ein mehr als ausreichendes Argument, dieser Scheibe Gehör zu schenken.
Doch was uns die Science-Fiction-Doomer Slomatics auf der B-Seite servieren, lässt einen dann doch mit noch offenerem Mund zurück. In zwei Achtminütern - dazwischen gibt es als Novum ein von Klavier getragenes Instrumentalstück - geben die Iren direkt an ihr letztes Meisterwerk "Future Echo Returns" anschließend alles. Über dem eigenwillig groovenden und mächtig schiebenden Melvins/Conan-Gedröhne und stilvoll eingeflochtenem Synthiegespace erreicht der Gesang hier eine cineastische Epochalität, die so beeindruckend ist, dass ich nicht einmal nachschauen mag, ob es das Wort "Epochalität" überhaupt wirklich gibt. Vor allem das Finale von "Master's Descent" ist wunderbar, genretranszendierend, gewaltig.
Insgesamt wirkt "Totems" wie aus einem Guss, ein großartiges Doom-Album auch ohne den Zusatz "Split". Die beiden Gruppen und ihre Songs passen einfach perfekt zusammen.
Prädikat: Genrehighlight 2018
Highlights: The Master And His Emissary, Master's Descent
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