"Pyroklasten sind Einzelkristalle, Kristallbruchstücke, Glas oder Gesteinsfragmente, die bei einem explosiven Ausbruch eines Vulkans entstanden sind. Dabei können die Pyroklasten beim Ausbruch bereits fest oder noch flüssig gewesen sein. Die interne Struktur [...] und die mineralogisch-chemische Zusammensetzung spielen bei der Definition keine Rolle. [...]
Pyroklasten im engeren Sinne dürfen keine Anzeichen aufweisen, dass sie wiederaufgearbeitet worden sind, d. h. die äußere Gestalt, die diese Fragmente während der Entstehung oder des Transports (ballistischer Transport oder Transport in pyroklastischen Dichteströmen) angenommen haben, darf keine Anzeichen auf Wiederaufarbeitung aufweisen. Sie können jedoch bei oder kurz nach der Ablagerung in ihrer Gestalt verändert werden, etwa durch partielle Aufschmelzung und Verformung durch die Auflast überlagernder Pyroklasten oder durch interne Korn/Korn-Bewegungen in den Ablagerungen." (Quelle: Wikipedia)
SUNN O))) - Pyroclasts (LP) (2019)
"Pyroclasts" sind Improvisationen, Meditationen, Dronetracks, die während der Aufnahmen zu Sunn O)))s im April erschienenen Album "Life Metal" entstanden sind.
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Nein, ich übersetze das obige Zitat jetzt nicht komplett in eine Rezension! Auch wenn die Idee echt gut ist, ich weiß.
Zum Glück sind Stephen O'Malley und Greg Anderson etwas zielstrebiger, wenn es um die Umsetzung ihrer Konzepte geht, denn dem Doppelalbum noch diese Einzel-LP mit vier jeweils elfminütigen Tracks als Begleiter zur Seite zu stellen, muss ich als durchweg gelungenen Schachzug anerkennen.
Optisch bilden beide Alben eine Einheit: Auch hier zieren mehrere unfassbar gewaltige Gemälde von Samantha Keely Smith die Hülle. Dazu sind auch Schriftarten und graue Bandarole gleich. Dass sowohl Außen- als auch Plattenhülle auf der Innenseite vulkanglutrot sind, ist ein netter neuer Touch.
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Nein, ich übersetze das obige Zitat jetzt nicht komplett in eine Rezension! Auch wenn die Idee echt gut ist, ich weiß.
Zum Glück sind Stephen O'Malley und Greg Anderson etwas zielstrebiger, wenn es um die Umsetzung ihrer Konzepte geht, denn dem Doppelalbum noch diese Einzel-LP mit vier jeweils elfminütigen Tracks als Begleiter zur Seite zu stellen, muss ich als durchweg gelungenen Schachzug anerkennen.
Optisch bilden beide Alben eine Einheit: Auch hier zieren mehrere unfassbar gewaltige Gemälde von Samantha Keely Smith die Hülle. Dazu sind auch Schriftarten und graue Bandarole gleich. Dass sowohl Außen- als auch Plattenhülle auf der Innenseite vulkanglutrot sind, ist ein netter neuer Touch.
Klanglich sind beide Veröffentlichungen ebenso eins.
Kein Wunder, da Personal und Setup ja identisch sind. Im Kern sind die hier aufgenommenen Stücke nämlich nichts anderes als Kontemplationen über jeweils eine (auch im Titel angegebene) Note, um sich für die Aufnahmen der "Life Metal"-Songs in Stimmung zu bringen.
Wir hören also neben den beiden Gitarristen das treue dritte Bandmitglied Tos Nieuwenhuizen am Bass-Moog, Hildur Guðnadóttir an Cello und Halldorophon, sowie Tim Midgett an der Baritongitarre.
Und natürlich genießen wir auf "Pyroclasts" auch wieder Steve Albinis fantastische Produktion mit diesem fucking übermächtigen, sexy Erdbeben auslösenden Gitarrensound, der schon das reguläre Album weit über den täglichen Supermarktsradio-Drone hinausgehoben hat.
Wir hören also neben den beiden Gitarristen das treue dritte Bandmitglied Tos Nieuwenhuizen am Bass-Moog, Hildur Guðnadóttir an Cello und Halldorophon, sowie Tim Midgett an der Baritongitarre.
Und natürlich genießen wir auf "Pyroclasts" auch wieder Steve Albinis fantastische Produktion mit diesem fucking übermächtigen, sexy Erdbeben auslösenden Gitarrensound, der schon das reguläre Album weit über den täglichen Supermarktsradio-Drone hinausgehoben hat.
Sunn O))) live in Hamburg, 2019 |
Musikalisch besteht allerdings schon ein entscheidender Unterschied. Wo "Life Metal" im Kern aus sich nur durch ihre Verlangsamung manchmal scheinbar auflösenden Songstrukturen mit konkreten Riffs und sogar Strophe/Refrain-Schemata besteht, da ist "Pyroclasts" tatsächlich Sunn O))) im freiesten Fluss, im Zaum gehalten nur durch den gegebenen Grundton und die immense Erfahrung der Musiker.
Abgesehen davon, dass dies natürlich nach wie vor Musik für idealerweise Großbaustellen belästigende Lautstärken ist, haben Sunn O))) ihr Versprechen gehalten und präsentieren sich hier eher "ambient" - und mit einer Menge interessanter Texturen, die die im Vergleich zu "Life Metal" fehlenden festen Arrangements erfolgreich ausgleichen.
Abgesehen davon, dass dies natürlich nach wie vor Musik für idealerweise Großbaustellen belästigende Lautstärken ist, haben Sunn O))) ihr Versprechen gehalten und präsentieren sich hier eher "ambient" - und mit einer Menge interessanter Texturen, die die im Vergleich zu "Life Metal" fehlenden festen Arrangements erfolgreich ausgleichen.
Letztendlich stehen beide Alben trotz der deutlich kürzeren Spielzeit von "Pyroclasts" ebenbürtig nebeneinander, als zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille, die jeweils ohne die Existenz der anderen nicht zu ihrer endgültigen Form gefunden hätten.
Für Freunde der Brummmetallmeisterklasse führt wohl kein Weg an beiden Werken vorbei, wobei Puristen des ursprünglichen, bauchgefühligen Drone auf "Pyroclasts" ganz klar noch mehr angesprochen werden.
Abschließend für alle, denen zwei Alben noch nicht genug sind:
Klanglich wiederum anders (mit der aktuellen Liveband plus Gastmusikerin Anna von Hausswolff), doch sowohl auf einem "Life Metal"-Track als auf der Idee der "Pyroclasts" beruhend, möchte ich an dieser Stelle unbedingt noch einmal auf die großartige BBC6-Session von Sunn O))) aufmerksam machen, bevor sie Ende November nicht mehr als Stream zur Verfügung steht!
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