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2020-09-09

ELLIS/MUNK ENSEMBLE - San Diego Sessions

Es begab sich eines Jahres im September, dass der Däne Jonas Munk von Causa Sui und El Paraiso Records nach Kalifornien pilgerte, genauer gesagt ins Psychedelic-Rock-Epizentrum San Diego,  bzw. noch genauer gesagt in die Vorstadt Escondido, um den Multiinstrumentalisten Brian Ellis in seinem Studio zu besuchen, in welches dieser auch eine Handvoll weiterer Freunde eingeladen hatte...




ELLIS/MUNK ENSEMBLE - San Diego Sessions (LP) (2020)


Das von Track zu Track wechselnde Line-Up dieses Albums besteht insgesamt aus dreizehn Musikern. Neben Munk und dem mir u.a. durch seine nach ihm benannte Gruppe und seine Zusammenarbeit mit den Psychproghippies von Monarch bekannten Brian Ellis sind hier vor allem dessen Bandkollegen vom Jazz-Fusion-Wirbelsturm Psicomagia und die Mitglieder der mich vor zweieinhalb Jahren live überzeugenden Fuzzmeister Sacri Monti zu nennen.

Beinahe hätten diese Sessions gar nicht stattfinden können, da es ungewöhnlicherweise tatsächlich regnete und das auf dieses meteorologische Ereignis unvorbereitete Studiodach an mehreren Stellen leckte. Doch wozu gibt es Eimer? Im feuchten, mit Instrumenten, Equipment und Menschen zugestopften Studio entstanden folgerichtig dann auch sehr fiebrig tropisch aufgeladene Jams, bis sich nach anderthalb Tagen der Strom verabschiedete und Schicht im Schacht war.

Was Munk aus diesem Happening für dieses Album extrahiert hat, eskaliert von der ersten Sekunde an und lässt auf allen sieben Tracks eigentlich niemals richtig nach.
Die "San Diego Sessions" sind ein kreatives, zumeist von mehreren Gitarren und Keyboards stetig neu angefachtes Dauerfeuer kalifornipsychedelischen Siebziger-Jahre-Space-und-Hardrocks, der vor allem den Orgeln geschuldet sehr an die improvisatorischen Spitzenleistungen des Zeitalters der großen Santana-Jams erinnert.

Wer auf klar strukturierte Songs mit definierten Anfängen und Enden steht, der wird hier naturgemäß kaum bedient. Der Liebhaber des endlosen, jederzeit kreativ in alle Richtungen züngelnden Rauschs allerdings bekommt umso mehr geboten.
Denn wilder und kompetenter kann diese Art der Freiformrockmusik wohl kaum geraten. Die Chemie aller Beteiligten geht bei diesen Sessions regelrecht durch die nasse Decke.

Kurz gesagt: Dieses Album fetzt!




Mit dem Gatefold und einem mal nicht so sehr wie zumeist der labeltypischen Jazz-Ästhetik folgenden Coverartwork fällt die LP optisch bei El Paraiso etwas aus der Reihe, muss aber durch den kürzesten, frech "Munk's Dream" betitelten Track nicht gänzlich auf eine Jazzreferenz verzichten.

Zu haben sind die "San Diego Sessions" auf wie immer zu Recht sehr gefragtem, limitierten Vinyl, sowie auf CD und als Download.






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