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2021-06-19

UNGRAVEN / SLOMATICS - Split

Ja, jetzt ist es tatsächlich mal passiert! Eine Schallplattenlieferung ist auf dem Weg von Nordirland nach Norddeutschland irgendwo so lange (= ca. drei Monate) im Zoll oder im "Vergessen"-Lager hängengeblieben, dass ich den Glauben an die Ankunft verloren und das Ding anderswo ein zweites Mal bestellt habe.

Und was geschah dann nur wenige Tage später? Klar, beide Exemplare kommen am selben Tag an!

Falls also jemand eine noch versiegelte Mint-Copy dieser Split-LP mit Versand aus Deutschland sucht - schreib mir eine Mail an derohlsen@derohlsen.de oder schau auf meine Discogs-Seite!




UNGRAVEN / SLOMATICS - Split (Starburst vinyl 12") (2021)

Ok, ich sehe ein, dass Du erst wissen möchtest, was ich zu verkaufen habe. Aber vielleicht hast Du ja auch schon gehört, dass Split-LPs mit Beteiligung der Slomatics prinzipiell immer zu den Doom-Highlights des Veröffentlichungsjahres zu zählen sind.

Die A-Seite überlassen sie hier Ungraven, einer Gruppe, deren Sound nicht von ungefähr eng mit Conan verwandt scheint, steht doch auch hier Jon Davis die sechssaitig bespannte und zehnfach verzerrte Axt quälend hinterm Geschrei-Mikrofon.
Welche seiner beiden Bands konsequent stumpfer ist? Da möchte ich mich gar nicht festlegen. Im Vergleich zum Höhlenmenschendoom von Conan scheint mir hier ein bisschen mehr Hardcore drinzustecken, und der drahtig aus dem tiefen Brutalgebrumme herausschnarrende Bass erinnert mich ein wenig an das älteste Old-School-Zeug von Godflesh. Sehr punishing ist das Ganze auf jeden Fall.

Nun ist es aus technischen Gründen wohl so, dass die Grundlautstärke der LP bei solch basslastiger Musik oft geringer ist, weshalb man das Volumen am besten gleich zwei Striche über elf hinaus aufdreht. Damit wummst die Ungraven-Seite dann auch schon richtig derbe rein.




Wechselt man darauf jedoch zu Slomatics... mmmmhhh... dann wird es erst so richtig zur perfekten Doom-Metal-Ganzkörpererfahrung. Ja, man muss die Jungs immer laut laut LAUT hören, aber dann haben sie auch einen der großartigst magenmassierndsten Gitarrensounds des Universums - and remember: die brauchen noch nicht einmal eine Bassgitarre dafür!

Musikalisch fühlen sich ihre drei Stücke auf dieser Split etwas weniger nach Space und Science Fiction an als ihr letzten Alben "Future Echo Returns" (2016) und "Canyons" (2019) oder auch ihre grandiose auf "Futurians" festgehaltene Roadburn-Liveperformance von 2017.

Da ich mich nicht mit den Texten auseinandergesetzt habe, kann ich hier natürlich auch irren, doch vom Gefühl her atmet diese B-Seite eher den Hauch episch emotionaler Fantasy. Klar, für diesen Eindruck könnte auch das ich-weiß-nicht-ob-schlimme-oder-geile Coverartwork verantwortlich sein. Oder die Tatsache, dass das Ganze insbesondere im unfassbar hymnisch grandiosen Abschlusstrack - was sich an sich schon als eine Art Slomatics-Tradition zu etablieren scheint - zuweilen ganz schön nach Khemmis klingt.

Auf jeden Fall ist dies Musik, zu der man wahlweise slow-motion-bangen oder mit ausgebreiteten Armen vom Berggipfel in die winzige Welt da unten hinunter urschreien möchte.

Mehr. Doom. Geht. Nicht.






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