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2011-03-06

52 Wochen | 09 | itzehoe


Hmm...Der Bildverkleinerungsalgorithmus von Blogger scheint nach wie vor arge Probleme mit dunklen Motiven zu haben.

2011-02-27

ATHEIST - Jupiter

Manchmal gibt es Bands oder Künstler, die man schon sein halbes Leben lang irgendwie auf dem Schirm hat, und trotzdem hat man sich von ihnen nie einen Tonträger zugelegt.
Bei diesen Mit-Urvätern des superverfrickleten Death Metals hätte dies bei mir eigentlich spätestens nach der Live-Reunion und dem grandiosen Auftritt auf dem Wacken Open Air 2006 der Fall  sein müssen.

Mit tatkräftiger Unterstützung von amazon-Wunschliste und Geburtstag hat es das aktuelle Studioalbum (das erste seit 1993) nun aber endlich zu mir geschafft:

ATHEIST - Jupiter (2010)

Nur knapp über 30 Minuten kurz ist dieses Werk. Das ist allerdings nicht schlimm, denn in dieser Zeit passiert wirklich eine ganze Menge.

Schnell, virtuos, heavy, anstrengend, krank, definitiv kein Soundtrack zum Chillen - das ist "Jupiter". Einige dieser Attribute werden inzwischen vielleicht von anderen Bands noch extremer bedient, aber das Original ist halt das Original und gehörte damals Anfang der 1990er Jahre zu einem höchst überschaubaren Kreis superprogressiver Extremmetaller.

Pestilence, Nocturnus und natürlich Cynic sind Namen von Zeitgenossen, die man da nennen muss, auch wenn der Sound aller Bands trotz verwandter Ansätze letztendlich höchst unterschiedlich war.

Die Band, an die mich Atheist insgesamt auch heutzutage noch am meisten erinnert, ist eindeutig Death. Ähnlichkeiten gibt es vor allem in den trotz aller Hirnverknotungspanik nicht vernachlässigten Melodien und dem scharfen Krächzgesang Kelly Shaefers, der manchmal an Chuck Schuldiner auf "The Sound Of Perseverance" erinnert.

Im Vergleich zu den Werken vor der langen Pause (insbesondere das dritte Album "Elements") fehlen auf "Jupiter" die dem Geprügel entgegengesetzten reinrassigen Jazz-Parts. Es geht zwar auch gut ohne, aber meinetwegen darf auch diese Seite von Atheist auf dem nächsten Album gerne wiederbelebt werden.

Bis dahin dürfte ich mit "Jupiter" aber noch jede Menge Spaß haben!

Und vielleicht besorge ich mir ja auch noch irgendwann den fehlenden Backkatalog. Schaden kann das sicher nicht.

Anspieltipps: When The Beast, Second To Sun

52 Wochen | 08 | sequoia


Wäre der - leider gestern an der rechten Armlehne kaputtgebrochene - Stuhl, auf dem ich jetzt gerade sitze, der Mittelpunkt eines imaginären Halbkreises mit einem Radius von ca. 4 Kilometern, dann lägen in diesem mittlerweile mindestens zwanzig Windkraftanlagen. Die genaue Zahl kenne ich gar nicht. Ich sollte das echt mal nachzählen...

Angesichts ihrer Allgegenwart fotografiere ich die Dinger im Grunde relativ selten. Vielleicht hat es damit zu tun, dass ihr herausstechendstes Merkmal - die Größe - so schwer angemessen darstellbar ist.

Ich weiß nicht mehr, ob es eine Reportage in einer Zeitschrift oder eine Naturdoku im Fernsehen war, aber von irgendwoher ist mir das Mammutbaum-Dilemma in Erinnerung.
Um die Dimension der Riesem im Sequoia-Nationalpark zu demonstrieren wird unter Fotografen immer wieder die Methode bemüht, einen Menschen neben (bzw. eine Menschenkette um) den Stamm zu parken. Diese Darstellungsform vermittelt immerhin einen realistischen Eindruck vom Umfang am Fuß der Pflanze. Er vernachlässigt jedoch die Höhe.
Entfernt man sich nun so weit, dass der gesamte Gigant aufs Bild passt, dann fehlt es am Größenvergleich und man denkt sich aus normaler Sehgewohnheit heraus das Bäumchen bzw. Wäldchen viel kleiner, als es in Wirklichkeit ist.

Auch wenn Windkraftanlagen zumindest in Norddeutschland längst zum Alltag gehören, haben sie dies doch mit den exotischen Baumriesen gemeinsam. Mit meistens hundert Metern bis zur Flügelspitze sind die ebenfalls gerne in Grüppchen auftretenden Kolosse einfach absurd groß.

Letztes Jahr wurde unweit von hier nun eine neue Anlage errichtet, welche nochmal ein paar Meter höher ist, weshalb sie auch eines dieser schicken roten Blinklichter  besitzt, dank denen ich mich nachts auf dem Heimweg nie mehr verfahren muss.

Diese Woche habe ich sie mir überfälligerweise erstmals von nahem angesehen und war schon sehr beeindruckt. Und obwohl ich keine Menschenkette zur Hand hatte (aber die Metallriesen sind ja ohnehin schlanker als die Bäume), habe ich zumindest ein paar Fotos gemacht, die man als Annäherung an die reale Dimension betrachten könnte. ;)


(siehe auch dieses Bild auf flickr)

Abstandhalter

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Nur damit diese ekligen Nacktschnecken mal etwas weiter vom nächsten Post entfernt sind. ;)

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2011-02-24

Ekel! Scham! Verachtung!


Es kotzt mich gerade unglaublich an, Deutscher zu sein. Ich möchte nicht Teil dieses Volkes sein.
Es ist mir peinlich und es bereitet mir beinahe körperliche Schmerzen.
Und Herpes.

Diese Hartnäckigkeit, mit der der Pöbel an seinem schmierigen Erlöser festhält.
Diese Mühe, einzusehen, dass die wandelnde Projektionsfläche eigener Hoffnungen eben nicht mehr ist als nur eine inhaltslose Projektionsfläche.

Dr. Tab. Rasa.

Nach dem Realsatiredauerfeuer am Wochenende und dessen Fortsetzung gestern im Bundestag kann doch niemand mit einem Bregen über Erbsengröße noch am Charaktermangel von Seiner Plagität und Selbstherrlichkeit von und zu Guttenberg zweifeln.

Dachte ich.

Aber ich dachte ja auch schon immer, dass das, was die Presse als charismatische Erscheinung hochgejubelt hat, mich äußerlich und vom Auftritt her - ebenso wie seine Gelbrüder Dieckmann und Nonnenmacher - spontan eher an Unterwelt und Rotlichtmileu als an vertrauenswürdige Volksvertretung erinnerte.

Wer weiß - vielleicht haben die Deutschen ja eine heimliche Sehnuscht nach Koks, Korruption und Nutten, die ihre Wahrnehmung von Persönlichkeit beeinflusst?

Irgendeinen Grund muss das Volk ja haben, aus einem Kabinett voller inkompetenter Unsympathen ausgerechnet die aufgeblasenste Luftnummer zum Sonnenkönig zu küren.

Und für so einen Sonnenköng gelten selbstverständlich ganz andere Maßstäbe als für gemeine Normalsterbliche. Immunität durch Populariätet, das Recht des Angehimmelten. Gezielter Betrug als Lappalie, jede Vernunft verspottende Arroganz als Vorbild.

So viel Rotze kann man gar nicht sammeln, wie ich vor diesem windigen Selbstdarsteller ausspucken möchte. Noch viel weniger kann man auch nur annähernd soviel Nahrung aufnehmen, wie ich den Jüngern des Freiherrn am liebsten ins Essen kacken würde.

Wie? Das ist üble Polemik? Niveaulose gequirlte Scheiße?
Mag sein, aber wenigstens ist es meine eigene, von niemandem gestohlene Scheiße.

Jedem, der dies hier hier liest und sich persönlich beleidigt fühlt, dem sage ich: Ja, Dich, genau Dich meine ich. Genau an Dich habe ich gedacht, als ich möglichst widerliches Fotos zur Illustration dieses Textes gesucht habe. (Die Fotos wurden übrigens von mir eigenhändig geschossen und in über fünfjähriger Kleinstarbeit auf meiner Festplatte archiviert.)


Ok, jetzt mal ganz sachlich und ohne Schaum vorm Mund:
Selbstverständlich verurteile ich nicht den Deutschen, bzw. das deutsche Dummvolk.

Nein, auch noch nach der scheinbaren flächendeckenden Intelligenzausrottung durch Merkel, Westerwelle, Sarrazin und Baron zu Copypaste glaube ich immer noch nicht an eine exklusive Stumpfheit des Deutschen. Absolute Alleinstellungsmerkmale in Volksseelen gibt es nicht.

Das vereinfacht auch die Erklärung für das Phänomen der bedingunslosen Liebe zum Lügenbaron:

Alle Menschen sind Idioten.





Hinweise auf fehlende Angaben zu wissenschaftlichen Quellen in meinem Text nehme ich dankbar entgegen.

2011-02-19

HOLGA 120 GN


HOLGA 120 GN
Ursprünglich hochgeladen von Der Ohlsen
Nach Ewigkeiten habe ich mir mal wieder eine neue Kamera gegönnt, sozusagen als Backup für meine andere Mittelformat-Holga, die ja auch schon fünf Jahre auf dem Buckel hat.

Das Modell hat ebenfalls eine Glaslinse, allerdings keinen internen Blitz, da ich den eh kaum benutze und es auch mal Ärger mit lose herumschwirrenden Batterien bzw. deren Halterung gab.

Der Umschalter von "Sonne" auf "bewölkt" hat seit 2009 tatsächlich eine Funktion, es gibt also wirklich zwei verschiedene Blendeneinstellungen. Da bin ich doch mal gespannt, ab sich das bemerkbar macht...

Trübe Tassen und gutte Aussichten

Mein gutter Bundestheo,
liebe Verteidigungsministerverteidiger,
hochverschätze Merkelmannschaft,

Vielen herzlichen Dank für einen (real)satirisch äußerst unterhaltsamen Tag!

Was ihr euch da gestern so herrlich dilletantisch und unsouverän zusammenverplappert und -verschwiegen habt, war wirklich ein wahres Freudenfest der Fremdscham:
  • Der sonst so kameraaffine Bundesposierminister bekommt sein entschuldigungsfreies Roboterstatement nicht auf die Reihe und scheint tatsächlich zu glauben, dass die guttsherrschaftlich ausgewählten Pressevertreter dies aus Dankbarkeit für ihr Privileg nicht ausstrahlen würden.
  • Seinem freudschem Presse(ver)sprecher entfährt das "Plagiat".
  • Steffen Seibert versucht während der PK hochkonzentriert, ein Loch zum Versinken in den Boden zu starren. Im Nachrichtenstudio war's damals offenbar gemütlicher.
So macht Politik Spaß. Und dann auch noch großzügig mitgedacht beim Wochentag!
Der heißt bei Sat1 nämlich "Fun-Freitag", und so durfte nicht nur die öffentlich-rechtliche heute show die Vorlage satirisch aufbereiten, sondern selbst die wandelnde Senderkrise Oliver Pocher gewann für seine Sendung mal wieder ein paar dringend benötigte unterhaltsame Minuten.

Allein - was mag dessen Leidensgenosse im Quotentief und Frontberichtsweichspüler von Actionministers Gnaden, Johannes von und zu Kerner dazu wohl sagen? Ok, wir wollen's nicht wissen.

Nächsten Dienstag läuft wieder Neues aus der Anstalt.
Bis dahin sind noch drei Tage Zeit, sich mit der Angelegenheit noch tiefer in die Scheiße zu reiten. Der Soldat fürchtet sich nicht vorm Dreck, deshalb nichts wie rein da, Doktor Freiherr Oberbefehlshaber!

Wenn das mal keine gutten Aussichten sind!

Also nicht nur fürs Fernsehen, meine ich. ;)

2011-02-13

52 Wochen | 06 | fenstermädchen


Diese Woche hatte ich endlich mal eine ordentliche Auswahl an Digitalfotos.  Ich war zwar die meiste Zeit immer noch krank gewesen, aber am Mittwoch musste ich einfach mal raus und hab eine recht ergiebige Fototour durch Itzehoe gemacht, von der ich auf flickr auch schon einiges gezeigt habe. (z.B. MUZAK, Auf zur Suppenküche!, Paris)

Und dann waren da noch ein paar gute Bilder heute Nachmittag. Allen voran dieses meiner gerade böse vom Objektiv (oder dem gerade hinter mir krähenden Hahn) erschreckten Nichte. Und weil's dazu noch an meinem Geburtstag entstanden ist, küre ich es hiermit zu meinem Bild der Woche. ;)
Anderswo werde ich es auch noch in bunt zeigen. das ist nämlich auch sehr schön.

2011-02-08

Ja Scheiße, wer A sagt, der muss ja auch...

Letzte Woche habe ich mich ja dazu hinreißen lassen, ein paar Worte zur ersten Runde der Lena-Werbeshow "Unser Schlaf für Deutschland" loszuwerden - "Düsseldorf liegt ja auch am Rhein" - da gibt es natürlich keine andere Möglichkeit, moralisch wie ethisch, als nun auch die B-Seite zu bewerten.

Jene war zum Glück erheblich kurzweiliger als Teil 1, aus vielerlei Gründen.
Der wichtigste dürfte wohl sein, dass ich einfach deutlich weniger von der Livesendung gesehen habe. Parallel lief ja u.a. im Ersten "Das Wunder Leben", eine sehr sehenswerte Dokureihe, was man im zukünftig total totgelaberten Abendprogramm der ARD ja durchaus mal positiv herausstellen sollte.

Ich habe die fehlenden Songs dann aber noch im Internet nachgeholt.

Die Sendung selbst hat sich im Vergleich zur Vorwoche auch gesteigert: Die Jury war mit Anke Engelke und Joy Denalane unterhaltsamer und vor allem auch kritikfreudiger besetzt, es trugen nicht mehr alle übertrieben gediegen schwarz, jemand hatte dem Tontechniker einen starken Kaffee eingeschenkt, so dass der Gesang von Anfang an zu hören war, und das Wichtigste - die Quote hörbarer Songs war höher.
Ok, die in der vorigen Sendung definierte Messlatte lag mit einem interessanten Lied ("Taken By A Stranger") gegen fünf maue Nummern, an die ich mir zum Teil nicht einmal mehr vage Resterinnerungen erhalten konnte, auch nicht allzu hoch. ;)

Gestern zurecht nicht in die nächste (gebührenfinazierte) Runde weitergekommen sind der Totalausfall "Teenage Dingens", das mit dem wohl miesesten aller Refrains gekrönte "At All" und noch ein nicht weiter auffälliges Stück.

Und die Gewinnersongs?

"A Million And One" - Da hatten die Komponisten offenbar genau analysiert, was in den Castingshows letztes Jahr angekommen ist. Klingt so ein bisschen nach einem Potpourrie aus einigen von Lenas ersten Auftritten. Wirklich neu natürlich nicht, aber dennoch positiv auffallend.

Die Ballade "Push Forward" markierte für das Studiopublikum den Höhepunkt des Abends. Dem kann ich nur beipflichten, war eindeutig das beste Lied. Einfach strukturiert, aber gut gemacht, auch lyrisch. Und mit guten Texten wurde man in beiden Sendung ja nicht übermäßig verwöhnt.

"Mama Told Me" war dagegen die Pflichtübung, die jeder Raab-Schützling mindestens einmal in seiner Karriere absolvieren muss, nämlich den Stefan-Raab-Standard-Funk/Soul-Song mit neuem Text zu besingen. Wie irre aufregend. Nun ist dieser Stil inklusive dickem Bassgroove ja Kernkompetenz der Heavytones, von daher war's kein Wunder, dass der Song im Zusammenhang sehr frisch und weiterwählenswert wirkte.
Im Grunde ist er aber trotz einiger schönen musikalischen Finessen doch unfassbar öde. Das raabsche "Cherry Cherry Lady" halt.


Bleiben nach zwei Sendungen also satte drei brauchbare Lieder. ("Weißnichtmehr" und "Sachnochmal" aus der ersten Show hab ich bereits komplett vergessen.)
Welches davon gewinnt und erst recht, was danach in Düsseldings passiert, ist mir relativ Banane. Ich tippe mal auf "Taken By A Stranger".

Mich hat ja eigentlich nur diese Quote interessiert.

Fazit:
Schon erschreckend, wie schwer es zu sein scheint, für eine europaweit bekannte Sängerin ein paar anständige Songs zusammen zu bekommen.
Und televisionär hätte man die Chose auch durchaus mit der Hälfte der Lieder in einer Dreiviertelstunde erledigen können.
Aber Längen und Langeweile gehörten ja seit jeher zum Eurovisionszirkus dazu. Von daher passt das schon.

2011-02-06

52 Wochen | 05 | faulografie


Das 52-Wochen-Foto bis Sonntag Nachmittag aufgeschoben und dann noch nicht einmal vom PC aufgestanden, sondern einfach im Sitzen mit dem Tele nach draußen gehalten. Stumpfer geht es wohl kaum.

Anderseits repräsentiert es die vergangene Woche durchaus würdig. Die war nämlich ziemlich stumpf. Dicker, trockener Hals, von Zeit zu Zeit gepaart mit Kopf- und Gliederschmerzen, wenig Bock auf nichts, geschweige denn Fotografieren, draußen seit Tagen hundert Jahre Nieselregen. Zumindest der Sturm ist inzwischen vorbei.

Trotzdem noch ziemlich deprimierend, das alles. Ich brauche jetzt Kuchen, jawohl.

2011-02-01

Düsseldorf liegt ja auch am Rhein

Gestern Abend habe ich zappenderweise ferngesehen.

Ich gebe zu, das hatte durch aus mit meinem Interesse daran zu tun, ob es im Laufe des vergangenen Jahres mal jemand geschafft haben könnte, für Lena M. erstmals eine einigermaßen interessante Eigenkomposition zu schreiben.
Diese gab es mit "Taken By A Stranger" dann ja überraschenderweise tatsächlich. Die restlichen Liederchen waren dafür allesamt mal wieder ziemlich belangloses Tralala, bei dem die Interpretin sich anscheinend auch selbst ein wenig langweilte.
Und da im Ton wohl auch schon jemand eingeschlafen war, wurde der Gesang oft auch noch hoffnungslos durch die Musik übertönt.

Das - vom einzigen akzeptablen Song abgesehen - spannenste an der Sendung waren eigentlich die Gesichter der Jurymitglieder Stefanie Kloß und "Der Graf", welche ihren Ekel angesichts der hier demonstrierten Talentverschwendung kaum verbergen konnten, auch wenn beide bemüht waren, verbal nicht aus der Schleimspur zu geraten. Es ist aber schon auffällig, wenn immer wieder die Bandbreite der Liederauswahl insgesamt gelobt wird, weil einem zum gerade gehörten Stück nichts positives einfällt...

Und auch Stefan Raabs Miene wurde am Ende etwas säuerlicher, nachdem seine Komposition zu Recht abgewatscht worden war.

Ich habe nicht alles gesehen, sondern wie oben gesagt gezappt, weil's sonst einfach nicht auszuhalten gewesen wäre.

Trotzdem war "Unser Lied für Deutschland" eigentlich mit etwas über zwei Stunden viel zu kurz. Noch ein, zwei Stunden mehr nämlich, und man hätte die historisch gefloppte Rhein-Fahrt von Harald Schmidt auf Sat1 als langweiligste Sendung in der Geschichte des deutschen Privatfernsehens beerben können.

So aber bleibt nur eine äußerst schale, beinahe kontraproduktive Dauerwerbesendung für Lenas neues Album. Da lasse ich mir ja lieber von Jürgen Milski im Nachtproggramm zweifelhafte Party-Sampler andrehen.

Schade um das verschenkte Potential - wieder einmal.

2011-01-30

52 Wochen | 04 | der morgen danach


Das Konzert am Freitag wäre eigentlich die Gelegenheit gewesen, mit einem Livemusikfoto auch hier das Rock'n'Roll-Jahr einzuläuten. Aber wenn ich selbst auch noch auf die Bühne soll, habe ich manchmal einfach keine Lust, bei den Gruppen vor- und nachher noch mit der Kamera zu hantieren. Das war diesmal auch so. Ist zwar schade um die entgangenen Bilder, aber nicht existenzbedrohend für diese Blogrubrik.
Habe ich das 52-Wochen-Foto halt gleich nach dem Aufstehen am nächsten Morgen aufgenommen. ;)

2011-01-29

Noch ein letztes Mal...


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Ursprünglich hochgeladen von Der Ohlsen
Das Musch.

Dies ist das allerletzte Foto, welches ich von ihr gemacht habe, als Diptychon zusammen mit dem unmittelbar danach geschossenen Bild.

Das Rote Tierheim

"Der neue max-Proberaumkalender ist da!
Leider zwei Tage zu spät, um das Januarmädel noch als Zuschauerin begrüßen zu können.


Aber ich schweife ab, noch bevor ich überhaupt begonnen habe…"

mehr zum gestrigen Auftritt von DAS ROTE UNIVERSUM im Roten Logbuch!

2011-01-27

Benefizkonzert im HdJ Itzehoe am 28. Januar 2011

Morgen spielen im HdJ Itzehoe für die Tierheime Itzehoe und Elmshorn:

BIZARRE DOUBTS
OBSENSIFER
und DAS ROTE UNIVERSUM!

Einlass ab 19:00 Uhr, Beginn um 20:00 Uhr!

Und nicht vergessen:

Da myspace ja auf dem absteigenden Ast ist und sich zudem von meinem PC aus kaum noch bedienen lässt, möchte ich darum bitten, DAS ROTE UNIVERSUM auf facebook Aufmerksamkeit zu schenken! :)

Das Rote Universum



Hoffentlich gibt's dort in absehbarer Zeit auch einen annehmbaren Musikplayer...

2011-01-24

52 Wochen | 03 | unter dem erdnussballon


Eines wenigstens war einfach in der vergangenen Woche, nämlich die Auswahl dieses Bildes.
Es ist das letzte Foto, welches ich von der schönsten, liebsten, besten aller Katzen aufgenommen habe. Es entstand ungefähr sechs Stunden bevor ich sie einschläfern ließ.

Das war am Mittwoch, und danach geschahen selbstverständlich noch mehr Dinge diese Woche.
Unter anderem war da die nach langer Pause dringend notwendige Wiederaufnahme des Probebetriebes meiner Band. Gestern hörte sich das zum Glück schon deutlich besser an als am Donnerstag. Seit zehn Tagen wissen wir, dass endlich mal wieder ein Auftritt ansteht, nämlich nächsten Freitag in Itzehoe, und zwar ausgerechnet auf einem Benefizkonzert für das dortige Tierheim!


Dauerhafter in Erinnerung bleiben wird mir allerdings die erste Wochenhälfte, das ist klar.

In der Zeit vom Entschluss zur Euthanasie des über zehn Jahre geliebten Haustieres am Montag, bis zur Beerdigung am Donnerstagvormittag, waren es vor allem drei konkrete Erfahrungen, die mich nachhaltig beeindruckten:

  • Der Abschied - Am Dienstagabend haben wir uns voneinander verabschiedet. Diesen Moment habe ich an anderer Stelle bereits gewürdigt: "Gerade hielt ich sie für eine halbe Stunde fast wie ein Baby im Arm, eine sehr verletzliche Position, die sie sonst niemals zugelassen hätte. Aber sie ließ mich gewähren und wir sahen uns in die Augen. Katzen können schauen, als wüssten sie alles über uns und die Welt. Aber ihr Blick vorhin war noch anders. Sie schaute mich so alt und weise und vetrauensvoll an, als wüsste sie ganz genau, was morgen geschehen wird. Es war fast so, als würden wir uns gegenseitig sagen, dass alles gut wird."
    Das sind vielleicht reichlich kitschige Worte im Zusammenhang mit einem Haustier, doch sie sind einfach ehrlich und wahr, und sie beschreiben eine ganz substantielle Erfahrung, die manche Menschen vielleicht schon in der Kindheit, andere erst viel später oder gar nicht machen, nämlich die Erkenntnis darüber, was Liebe zum Tier tatsächlich bedeuten kann. Ich persönlich hätte auch nach den fast zwei leidvollen Wochen davor niemals erwartet, mit einem Tier einmal solch einen reinen und klaren Moment zu teilen.
     
  •  Der Mond - Auf dem finalen Weg zur Kleintierpraxis hatte ich beinahe die ganze Fahrt über den Mond im Blick. Jener hatte offenbar erst kürzlich ein Hollywood-Drehbuch gelesen und steckte mitten in den Proben zum Film. Ich habe ohne Scheiß noch niemals vorher einen derart greifbaren Mond gesehen. Er sah aus wie ein von innen leuchtender Ballon, welcher in vielleicht einem Kilometer Entfernung höchstens dreißig, vierzig Meter über den Feldern schwebte. Ein Mond, den man eigentlich nur fliegend auf einem Fahrrad passieren darf, den man mit einer Nadel zum Platzen bringen könnte.
    Sechs Kilometer lang kreisten meine Gedanken in erster Linie um diesen selten nahen, überaus faszinierenden Mond, der ausgerechnet an diesem Tag erfolgreich danach strebte, das plastischste Bild in meinem Kopf zu bleiben. Was für ein Angeber!

  • Die Erleichterung - Drinnen schien dann kein Mond mehr und wir mussten noch recht lange warten. Das hat mich nochmal ein paar Taschentücher gekostet, und ich hatte die feste Erwartung, dass es danach noch schlimmer werden müsste.
    Tatsächlich fiel in dem Augenblick, als es geschehen war, aber so vieles von mir ab und ich war dermaßen erleichtert und geradezu euphorisch angesichts dieser Erleichterung, dass ich mir trotz toter Katze im Kofferraum vor der Heimfahrt einfach irgendwas gönnen musste.

    Im Edeka-Markt steht sein geraumer Zeit ein kleines Regal mit viel zu teuren, original aus den Vereinigten Staaten importierten Softdrinks und Schoko/Nougat/Peanut-Riegeln, aus dem ich mich trotz grundsätzlicher Neugier wohl normalerweise nie im Leben bedient hätte... Ich habe mich für Peanut entschieden. Und ich muss den Amis hier wirklich einzigartiges Talent bescheinigen: So viel schmackhafte, dreifach erdnussige Extra-Erdnussigkeit auf so kleinem Raum - dass kennt die deutsche Süßigkeitenkultur einfach nicht.

Das Foto - um darauf zurückzukommen, worum es in dieser Rubrik ja eigentlich gehen soll - ist vermutlich für eine Weile das persönlichste hier und wird hoffentlich für dieses Jahr das traurigste bleiben.

Eines wird es aber bestimmt nicht sein - das letzte Stubentigerbild. Ganz ohne Vierbeiner kann ich's mir nämlich dauerhaft nicht mehr vorstellen.

"Maikätzchen" ist das Stichwort. Ich freu mich schon drauf. :)

2011-01-19

Das Musch †


Das Musch †
Ursprünglich hochgeladen von Der Ohlsen
Juni 2000 - 19. Januar 2011

Vielen Dank an alle, die mir in den schwierigen letzten zwei Wochen ihre Anteilnahme bekundet haben!

Vor knapp zwei Stunden wurde sie eingeschläfert. Jetzt, wo es geschehen ist, fühle ich mich vor allem erleichtert. Ich bin traurig, aber es geht mir gut.

(photo: 12/2008)

2011-01-18

Abschied


Abschied
Ursprünglich hochgeladen von Der Ohlsen
Es bricht mir das Herz, auch nur daran zu denken, doch ich werde sie nun bald erlösen.

Sie hat nach wie vor keine chronischen Schmerzen, aber ihr Leben ist einfach absolut kein Katzenleben mehr - und wird es auch nie wieder sein können.

Ich kann im Grunde nur noch warten, bis sie selbst diesen Zustand nicht mehr erträgt.
In dem Fall hätte ich mich zwar selbst erfolgreich vor der schweren Entscheidung gedrückt, aber der Preis wäre, dass sie noch einmal leiden müsste. Und das will ich ihr ersparen.

Auch wenn es mir selbst jetzt schon unendlich weh tut. :(

(Foto: 07/2000)




Morgen schon wird es soweit sein.

2011-01-16

52 Wochen | 02 | kraulattacke


Die Auswahl an Bildern war diesmal schon ein klein wenig größer als letzte Woche - (vorerst) letzter Schnee, Landschaftsaufnahmen ...

Habe mich dann aber doch für das nach wie vor wichtigste Thema entschieden.

Nächster Tierarzttermin: morgen.

edit: Leider war der Tierarztbesuch sehr niederschmetternd. :(

DAS ROTE UNIVERSUM - The Shelter




So ein YouTube-Kanal war ja auch mal überfällig.

Und auf facebook lässt sich DAS ROTE UNIVERSUM nun auch gefallen. ;)

Außerdem spielen wir am 28. Januar endlich mal wieder live! :)

2011-01-09

52 Wochen | 01 | aller anfang



Ja, hier sind sie wieder, die von mir bereits vorletztes Jahr zelebrierten 52 Wochen.

Jede Woche ein Foto aus meiner DSLR, das sichert doch zumindest ein Mindestquote von Blogeinträgen. ;)

Diesmal gibt es allerdings kein 365-Tages-Projekt auf flickr, aus dem ich die Bilder auswähle. Die dafür nötige Zeit stecke ich lieber in andere Dinge.
Natürlich ist nur ein Bild pro Woche viel einfacher, zumal es inhaltlich auch diesmal kein übergreifendes inhaltliches Konzept gibt. Sollte man zumindest denken.

So habe ich mir in Woche Eins zunächst einmal Zeit gelassen und damit gerechnet, spätestens am Wochenende wahrscheinlich alle aktuell bestellten neuen Bilder an meiner Wand dokumentieren zu können. Ein Leinwanddruck ist allerdings noch nicht gekommen, also habe ich dieses Foto erstmal vertagt.

Zudem fungiert  der Raum hier seit Mittwoch nicht nur als Privatgalerie, Kameralager und nicht-virtuelle Blogstation, sondern auch als Haustierpflegestation.

Wer meine Aktivitäten auf den diversen Plattformen verfolgt, wird fast zwangsweise mitbekommen haben, dass meine Katze am Mittwoch einen Bandscheibenvorfall hatte (ja, das gibt es bei Katzen wirklich!) und ich seitdem ziemlich stark mitgelitten habe. Seit Freitag geht es allerdings in kleinen Schritten bergauf. Der Drops ist zwar noch lange lange nicht gelutscht, aber grundsätzlich bin ich optimistisch, dass sie irgendwann wieder auf die Beine kommt.
Sie selbst scheint  jedenfalls auch wieder daran zu glauben, möchte ich aus ihrem zum Glück wiedergekehrten Appetit schließen.
Ich bitte um gedrückte Daumen für die nächsten Wochen!

Außer insgesamt einer handvoll Bilder von ihr habe ich gerade an ganz schlimmen Tagen natürlich kaum ans Fotografieren gedacht. Als ich mich heute aber an die frische Luft begeben habe, da war mir nach nur wenigen fast wieder schneefreien Schritten doch plötzlich nach Sonnenuntergang. :)

Dabei hätte ich es mir auch ganz einfach machen und von der Haustür aus ein fast exakt übereinstimmendes Duplikat meines letzten Wochenbildes von 2009 aufnehmen können. ;)



Nebenbei führe ich hiermit übrigens auch mal die in diesem Blog längst überfällige lightbox für die Einzelansichten von Bildern ein.
Funktioniert zunächst natürlich nur bei neuen Einträgen, da die alten erst noch entsprechend editiert werden müssen.

Ich habe ja überhaupt mal wieder ein paar Kleinigkeiten hier herumgeschraubt, aber falls z.B. auf der rechten Seite noch irgendwas vermisst wird oder verbessert werden könnte, bin ich für Anregungen jederzeit offen. :)

2011-01-03

Tonträger 2010, Teil 7 : Album des Jahres (JANELLE MONÁE)

Stimmen unterhalten sich, ein leises akustisches Durcheinander, denn das Orchester stimmt die Instrumente ... Das Publikum begrüßt den Dirigenten ... Und los geht sie, die Overtüre zu meinem persönlichen Lieblingsalbum 2010.

Nach meinen bisherigen Erwähnungen der Künstlerin in diesem Blog dürfte es nicht allzu überraschend sein, um welches Werk es sich handelt:

JANELLE MONÁE - The ArchAndroid (2010)

Erst einmal sei gesagt, dass ich mich eigentlich sehr schwer tue, Musik in Rangfolgen zu packen. Wenn mich jedoch eine CD dermaßen dazu bringt, den Rest meiner Sammlung zu vernachlässigen, wie es Janelle Monáes Debütalbum "The ArchAndroid" in den letzten Wochen und Monaten getan hat, wird zumindest die Wahl des persönlichen Lieblingsalbum des Jahres zu einer leichten Übung.

Eine ganz andere Sache ist es allerdings, auch nur einigermaßen knackig auf den Punkt zu bringen, was denn genau die enorme Faszination ausmacht, die mich hier immer wieder auf Play drücken und für fast 70 Minuten in Verzückung geraten lässt.

Die Magie entsteht durch viele verschiedene, kleine und große Teile, die zusammengesetzt sehr viel mehr als ihre bloße Summe ergeben - und ein erstaunlich homogenes Ganzes.

Auf rein musikalischer Ebene sind diese Einzelteile achtzehn - oftmals direkt ineinanderfließende - Tracks, von denen fast jeder für (mindestens) eine andere stilistische Facette steht, der sich auch die Sängerin stets wie ein Chamäleon anpasst. Eingerahmt und zusammengehalten wird alles durch klassische Overtüren und einen ganz dick aufgetragenen, orchestralen Song als Finale. 

Ein größerer, noch über dieses Album hinausgehender Rahmen ist das retrofuturistische Konzept um die "Erz-Androidin" Cindi Mayweather, eine mythische Erlösergestalt in der von Fritz Lang inspirierten Welt Metropolis im Jahre 2719 und ihre "Genmutter" Janelle Monáe (ja, genau die!), welche aus der Zukunft zu uns zurückgeschickt wurde, um uns die Augen zu öffnen und gegen eine mit der Zeit rumpfuschende Geheimgesellschaft anzutanzen... ja, das klingt schnell ziemlich wirr und reichlich überambitioniert, wird allerdings auch mit einer gehörigen Portion Ironie (unbedingt Booklet lesen!) gebrochen.

Die Story wird dabei nach meinem Empfinden auf dem Album weniger direkt erzählt, wie es bei vielen Rock-Opern der Fall ist, sondern findet vielmehr in einem imaginären Film statt, zu dem das Album sozusagen den Soundtrack darstellt. Die zeitreisende Künstlerin selbst spricht hier nicht umsonst von einem emotion picture.

Wie die vier Kreise auf dem Cover andeuten, besteht die gesamte Metropolis-Saga aus vier Teilen. Den ersten bildet die vorangegangene 5-Song-EP "Metropolis : The Chase Suite", Teil 2 und 3 befinden sich auf diesem Tonträger - und Teil 4 kommt erst noch!
Sollte sich Janelle Monáe beim Abschluss auch nur auf Augenhöhe der hiermit gelegten Messlatte bewegen, kann ich es gar nicht erwarten, das Gesamtwerk am Stück zu genießen!

Ich bin ihr auf jeden Fall jetzt schon dankbar, dass sie so konsequent den kommerziell gesehen sicherlich anstrengenden Weg dieses übergreifenden Konzepts und der nicht zwangsweise an Radiotauglichkeit orientierten Songstrukturen geht.
Ebenso kompromisslos ist sie ja mit ihrem androgynen Auftreten in klassischer schwarz-weißer Garderobe, wo andere Sängerinnen ihres Alters (Mitte 20) sich mit jedem Video und/oder Fernsehauftritt noch textilfreier und anzüglicher "neu erfinden" müssen, um Fans und Medien bei der Stange zu halten.

Denn es ist ja nicht so, dass sie keine Wahl gehabt hätte. Die Beziehungen zu bekannten Größen wie Outkast und P. Diddy usw. sind da, für Coca Cola hat sie auch schon gesungen, und mit ihrem Aussehen, Gesangs- und Tanztalent hätte sie auch eine Heerschar prominenter Produzenten versammeln können, die aus ihr dann wahlweise z.B. einen Beyoncé-Knowles-Klon, die neue Lauryn Hill, den weiblichen Usher oder sogar die schwarze Pink gebastelt hätten. In der Aufzählung fehlt noch eine Rapperin, das wäre auch kein Problem.

Zum Glück macht Janelle Monáe ihr eigenes Ding.

Und woraus setzt sich das nun zusammen? - Funk, Soul, Alternative, Musical, Hip Hop, Klassik, Rock, traditionelles und modernes... Letztendlich verschmelzen unzählige Einflüsse ganz einfach zu unterhaltsamen, anspruchsvollem Pop. Oder besser gesagt: Pop, so wie er sein sollte.
Pop mit Vision, bei dem gute Ideen nicht nur verschämt angedeutet, sondern durchgezogen werden, bei dem es kein Whitney-Houston-Gedenk-Geknödel um des Whitney-Houston-Gedenk-Geknödels wegen gibt. Pop, der den Mut hat, vielleicht auch mal ein paar überforderte Hörer am Wegesrand stehen zu lassen.

Pop, der verbindet.

Live kann man gut beobachten, wie heterogen sich ihr Publikum, das "The ArchAndroid" ja immerhin kurzzeitig auf Platz 12 der deutschen Charts gehievt hat, zusammensetzt. Ich persönlich bin da gewiss nicht der einzige, der mit einem Großteil der Musikgenres, die sie vermischt, normalerweise eher wenig in Berührung kommt. Der Schlüssel ist einfach, dass der Stilmix mit einer so leichten Selbstverständlichkeit zelebriert wird, dass es einem als Hörer ebenfalls ganz natürlich vorkommt.

Auch ich höre ja gewisse Songs diverser begabter Supersternchen wie Christina Aguilera, Alicia Keys und sogar der unsäglich gehypten Rihanna durchaus gerne, würde mir von denen aber niemals eine ganze Platte kaufen, weil's darauf letztendlich zu achtzig Prozent doch nur auf den anspruchslosesten gemeinsamen Konsumenten optimierten Konsenspop zu hören gibt. Miss Monáe optimiert eben fürs andere Ende der Musikhörerschaft.


Und dazu ist die Platte natürlich extrem groß und detailreich produziert, so dass es auch immer wieder neue Feinheiten zu entdecken gibt. Allein im Bassbereich darf der Nachfolger gerne noch eine Spur klarer klingen. *HaarausderSuppefisch*


Zum Schluss nun noch ein bisschen Assoziations-Namedropping ohne Anspruch auf auch nur annähernde Vollständigkeit: Prince, David Bowie, James Brown, Michael Jackson (zu "Off The Wall"-Zeiten), Jimi Hendrix, Simon & Garfunkel, Walt Disney.

Und wer sich jetzt immer noch nicht vorstellen kann, womit er/sie es hier zu tun hat, der muss das Ding eben einfach auf gut Glück kaufen. Vertraut meinem guten Geschmack! ;)



Anspieltipps: Dance Or Die, Cold War, Come Alive (The War Of Roses), Mushrooms & Roses, BabopbyeYa