Ich habe die Band als Abschluss des Roadburn Festivals gesehen und mir dort gleich begeistert deren Album mitgenommen. Ich höre es seitdem oft und gerne und mich hat bisher (abgesehen von Zeit und Schweinehund usw.) eigentlich nur eine Sache davon abgehalten, es mit einem Review zu würdigen.
Ich habe nämlich ebenso lange das Gefühl, dass es irgendwo in meiner Musiksammlung (oder zumindest meinem Musikwissen) eine Band gibt, die der ultimative Vergleich ist, um zumindest 80% der Scheibe total treffend zu erklären. Ich fühl mich zwar nach wie vor ganz nah dran, jedoch fällt und fällt mir diese Band einfach nicht ein...
Ich habe nämlich ebenso lange das Gefühl, dass es irgendwo in meiner Musiksammlung (oder zumindest meinem Musikwissen) eine Band gibt, die der ultimative Vergleich ist, um zumindest 80% der Scheibe total treffend zu erklären. Ich fühl mich zwar nach wie vor ganz nah dran, jedoch fällt und fällt mir diese Band einfach nicht ein...
Vielleicht gibt es sie ja auch gar nicht. Ich gebe auf.
Dann muss ich es also ohne ihre Hilfe hinbekommen...
THE OSIRIS CLUB - Blazing World (clear white vinyl) (2015)
Mag ich das Wort "Okkultrock" überhaupt noch schreiben? Sound, Energie und Groove von The Osiris Club kann man durchaus mit anderen Bands der von The Devil's Blood losgetretenen Welle vergleichen. Und auch textlich geht es um das Portal zu einer anderen Welt voller lovecraftscher Geschöpfe (was inhaltlich natürlich derbe an meine letzte Rezension erinnert, musikalisch mit dem Death Metal von Sulphur Aeon aber nullkommanix zu tun hat).
Okkultrock oder auch Retro-Rock also. Allerdings tragen die Londoner ihre Einflüsse nicht ganz so offen zur Schau wie beispielsweise Lucifer. Und neben Hardrock spielt Progrock der Klassikermarken King Crimson und Genesis im Stilmix des Clubs eine noch größere Rolle, ebenso wie die psychedelische Frühphase von Pink Floyd, was zusammen wiederum Querverweise zu Selim Lemouchi And His Enemies öffnet, ohne jedoch wie bei diesen in hypnotisch repetive Longtracks zu münden.
Nein, The Osiris Club spielen relativ kompakte Songs zwischen vier und fünfeinhalb Minuten. Doch in dieser Zeit passieren eine Menge verrückter Dinge.
Die Briten sind ganz klar eine kauzige Band, nicht zuletzt durch den cleanen, aber leicht britisch und freakig angeschrägten, fast schon erzählerischen Gesang.
Kauzig, aber dadurch bemerkenswerterweise nicht zwangsläufig anstrengend.
Es gibt hier Melodien, die mich an die proggigere Seite von Motorpsycho erinnern, da Stimmungen. die etwas von Voivods meisterhafter Siebziger-Hommage "Angel Rat" haben.
Einen wirklich durchgehend auf ganzer Länge des Albums zutreffenden Vergleich habe ich allerdings wie eingangs erwähnt noch nicht gefunden.
Die deutlichste Ehrerbietung gegenüber alten Idolen findet sich sich im Titelsong "Blazing World", dessen Gast-Geige keine deutlichere Reminiszenz and das legendäre Mahavishnu Orchestra sein könnte.
Ansonsten sind es es neben dem Gesang eher die Leadgitarren und sehr prominente Keyboards, die für die Texturen - und für ein gewisses cineastisches Moment - sorgen. Tatsächlich ging das ursprüngliche Konzept der anfangs rein instrumentalen Band angeblich in Richtung Horrorfilm-Soundtrack trifft Advantgarde-Metal. Auch wenn die Entwicklung bis zum Debütalbum dann doch in eine andere Richtung ging, sind davon immer noch genügend Fragmente erhalten, um einen passagenweise an Gruppen wie Goblin und Zombi - oder auch aktueller die ursprünglich ähnlich gestarteten Lis Er Stille denken zu lassen.
Alles in allem ist "Blazing World" ein buntes, detailreiches, ohrwurmreiches und kurzweiliges Werk für Freunde des gepflegten schrägschönen Gruselgeschichten-Progs.
Mit seinen acht Tracks ist es allerdings recht kurz geraten.
Auch hätte ich gerne die Texte mitgelesen, wenn man sich schon für eine Einzel-LP eine Gatefold-Hülle gönnt. Cover und transparantes Vinyl sind dafür aber schön anzusehen.
Okkultrock oder auch Retro-Rock also. Allerdings tragen die Londoner ihre Einflüsse nicht ganz so offen zur Schau wie beispielsweise Lucifer. Und neben Hardrock spielt Progrock der Klassikermarken King Crimson und Genesis im Stilmix des Clubs eine noch größere Rolle, ebenso wie die psychedelische Frühphase von Pink Floyd, was zusammen wiederum Querverweise zu Selim Lemouchi And His Enemies öffnet, ohne jedoch wie bei diesen in hypnotisch repetive Longtracks zu münden.
Nein, The Osiris Club spielen relativ kompakte Songs zwischen vier und fünfeinhalb Minuten. Doch in dieser Zeit passieren eine Menge verrückter Dinge.
Die Briten sind ganz klar eine kauzige Band, nicht zuletzt durch den cleanen, aber leicht britisch und freakig angeschrägten, fast schon erzählerischen Gesang.
Kauzig, aber dadurch bemerkenswerterweise nicht zwangsläufig anstrengend.
Es gibt hier Melodien, die mich an die proggigere Seite von Motorpsycho erinnern, da Stimmungen. die etwas von Voivods meisterhafter Siebziger-Hommage "Angel Rat" haben.
Einen wirklich durchgehend auf ganzer Länge des Albums zutreffenden Vergleich habe ich allerdings wie eingangs erwähnt noch nicht gefunden.
Die deutlichste Ehrerbietung gegenüber alten Idolen findet sich sich im Titelsong "Blazing World", dessen Gast-Geige keine deutlichere Reminiszenz and das legendäre Mahavishnu Orchestra sein könnte.
Ansonsten sind es es neben dem Gesang eher die Leadgitarren und sehr prominente Keyboards, die für die Texturen - und für ein gewisses cineastisches Moment - sorgen. Tatsächlich ging das ursprüngliche Konzept der anfangs rein instrumentalen Band angeblich in Richtung Horrorfilm-Soundtrack trifft Advantgarde-Metal. Auch wenn die Entwicklung bis zum Debütalbum dann doch in eine andere Richtung ging, sind davon immer noch genügend Fragmente erhalten, um einen passagenweise an Gruppen wie Goblin und Zombi - oder auch aktueller die ursprünglich ähnlich gestarteten Lis Er Stille denken zu lassen.
Alles in allem ist "Blazing World" ein buntes, detailreiches, ohrwurmreiches und kurzweiliges Werk für Freunde des gepflegten schrägschönen Gruselgeschichten-Progs.
Mit seinen acht Tracks ist es allerdings recht kurz geraten.
Auch hätte ich gerne die Texte mitgelesen, wenn man sich schon für eine Einzel-LP eine Gatefold-Hülle gönnt. Cover und transparantes Vinyl sind dafür aber schön anzusehen.
Anspieltipp: That's Not Like You, Blazing World, Miles And Miles Away, The Bell's
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