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2018-12-30

LA MUERTE - La Muerte

Fuck Feingefühl!

Viva La Muerte!

Erst 2015 ein Livealbum, dann 2016 die "Murder Machine"-EP und als persönliches Highlight natürlich die mörderische Show auf dem Roadburn Festival.

Und nun sind die bösen Belgier back mit ihrem ersten vollen Studioalbum nach ihrer Auferstehung. Es heißt... *Trommelwirbel*... "La Muerte"!




LA MUERTE - La Muerte (gold vinyl LP) (2018)


Das Cover mit dem golden eingestanzten Bandlogo auf dem zwar vernünftig fotografierten, aber doch inhärent trashigen La Muerte-Mördermännchen im Walde, drückt schon ganz gut aus, worum es bei dieser Band geht: Pulpiger Whatthefuck, aber mit Klasse. Irgendwie. Naja, zumindest mit reichlich Böse.

In zehn Tracks knallen sie uns ihren schweineborstigen Crustpunkasozialenrennfahrertriebtäterdrecksackröchelrock an den Latz. Und würden die alle klingen wie - ich sag mal - "King Kong - Godzilla", yep, dann wäre mir das wohl auch zu stumpf.

Ok, auf seine Weise stumpf ist natürlich jeder Track, sonst wäre es ja nicht La Muerte. Doch der Kratzkapuzenmann und seine Freunde haben halt schon ein paar fein unterscheidbare Nuancen von stumpf drauf.

Auf der A-Seite dominiert punk'n'rolliges Uptempo, und wem ich das Album empfehle, der mag sich hier vielleicht noch wundern - inzwischen kann man's ja wohl sagen, ohne gleich geshitstormsteinigt zu werden -, dass ich mich nie sonderlich für Motörhead interessiert habe.
Aber La Muerte haben halt jenes gewisse B-Horrormovie-Feeling und diese räudig übertriebene Boshaftigkeit, für die Lemmy wohl doch ein zu netter Kerl war.

Der richtig geile Scheiß bricht allerdings erst auf der zweiten Albumhälfte aus, welche vor allem durch das Doppel aus dem fast blackmetallischen Intro "Welcome Tomorrow" (oder "Welcome To Murder One" oder "Welcome To My World"; ich glaube, die Band wollte sich da nicht festlegen) und dem Midtempostampfer "Darkened Dreams", sowie dem epochalen "Lost" geprägt wird.

La Muerte sind zwar immer muffig bis modrig und (selbst)mörderisch, aber manchmal dabei halt doch irgendwie erhaben. Und speziell in diesen Momenten sind sie unschlagbar.


Die erste Pressung der Platte kommt in gold, im schön gestrüppig gestalteten Gatefold und mit einem ziemlichen großzügigen Textblatt / Poster, sowie Downloadcode. Da gibt es - abgesehen von mangelnder Handlichkeit, falls man die Lyrics tatsächlich mal mitlesen möchte - nichts zu meckern.




Klar, der "Kustom Kar Kompetition"-Kult von früher wird bei allem Bemühen immer unerreicht bleiben. Da können sie sich noch so den Arsch abspielen.

Trotzdem bleibt als Fazit:

La Muerte - "La Muerte", eine sehr schöne schlimme Aggressionsabfuhrschallplatte für die unsubtileren Stunden.




Highlights: Lost, Darkened Dreams, Crash Baby Crash, Suis-Je Un Animal





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