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2022-02-05

Gestern war BANDCAMP FRIDAY... (mit PAPANGU)

Ja, nach einer kleinen Winterpause führt Bandcamp die inzwischen ja schon als langjährig zu bezeichnende Tradition fort, den Künstlern/Labels am ersten Freitag des Monats hundert Prozent ihrer Gewinne aus Musik- und Merchverkäufen zu lassen, ohne Gebühren zu verlangen.

Die Frage ist: Will ich dies weiterhin als Rubrik beackern? Wenn ich - wie gestern zw. heute morgen - nur physische Tonträger bestelle, dann spare ich mir deren Rezension ja oft eh lieber bis zu einem späteren Zeitpunkt auf. Ich denke mal, ich beschränke meine Bandcamp-Freitagsspecials zukünftig auf reine Downloads.

Nur heute mache ich mal eine kleine Ausnahme, da ich ja nun sowieso schon hier bin. Neben mehreren Neuveröffentlichungen meines liebsten französisch-chinesischen Advantgarde-Labels habe ich mir eine der aufregendsten Metalscheiben des vergangenen Jahres auf CD gegönnt:


PAPANGU - Holoceno (2021)

Papangu aus Brasilien spielen einen grenzüberschreitenden Stilmix, welchen man - ganz tatsächlich und ohne Übertreibung - als Zeuhl Metal bezeichnen muss. Nein, das Magma-Shirt auf dem Bandfoto wird hier nicht zum Spaß getragen.
Auf "Holoceno" gibt sich die von der französischen Legende begründete chorgesangslastige Progrockspielart die Hand mit Stonerrock, Extremmetal, atmosphärisch angejazztem Postrock und vielem mehr. Man singt natürlich nicht auf kobaianisch, doch zumindest mit mangelnden Portugiesischkenntnissen ist die Wirkung für den Hörer gar nicht weit davon entfernt. Dieses Album fühlt sich an, als ob sich eine südamerikanische Delegation aus Satánicos Marihuanos und Rostro Del Sol in einem norwegischen Blackmetallerreservat mit den in meinen Ohren hier auch durch das Gastsaxophon sehr oft anklingenden Seven Impale zum eskalierendsten Barbeque aller Zeiten getroffen hat und nach dem Verzehr halluzinogener Chilischoten gemeinsam Christian Vander huldigt, so wie dieser es in Offering mit John Coltrane tat.

Oder kurz gesagt: Sollte es jemals nötig werden, den Metal zu retten, dann überlasse ich dies gerne saugeilen innovativen Bands wie Papangu.

Als besonderen Bonus für alle, die sich das Album auf Bandcamp holen, bekommt man als Extrakirsche noch den gelungenen Remix "Açougue das Almas" von niemand geringerem als Toby Driver obdendrauf! (Papangu als Toursupport von Kayo Dot...  Man darf doch mal träumen, oder?)
   


 


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