Ja, ich weiß, mein Satellit trudelt mal wieder ein wenig hinterher, weswegen es für Hobbyastronomen keine brennende Neuigkeit sein dürfte, dass die ISS dieses Jahr wieder vier Bands als Crew aufgenommen hat.
VERSTÄRKER / KOMBYNAT ROBOTRON / SPECK / SARKH - International Space Station vol 2 (orange/yellow / blue 2LP) (2024)
Ist der zweite Teil dieser von Lulu Neudeck (Worst Bassist Records) kuratierten Compilation-Reihe so stark wie der Vorgänger mit Elonmusk (ob die Band sich nicht doch mal umbennen wird?), Electric Moon, Kungens Män und Kanaan?
Ganz ehrlich: nein. Was keine Schande darstellt, da jene Doppel-LP wirklich eines der Psych Rock-Highlights des Jahres 2022 gewesen ist.
Und keine Sorge, großartige Musik gibt es auch hier wieder zu hören! Jeder Gruppe gehört wieder eine Schallplattenseite, und den Anfang machen die Amerikaner Verstärker mit den beiden Tracks "Weltraumtraum" und "Kvant". Die sehr flott dynamische Auslegung eines Motorik-Beats mit beinahe westernartigem Twang im Bassspiel, welche das erste Stück eröffnen, werden bald jäh von einem maschineller treibenden Hypnosegroove forgesetzt. Gegen Ende der zwölfminütigen Reise werden die Triebwerke dann ausgeschaltet und mündet in Ambient-Gewaber, welches den kürzen zweiten Track dann komplett bestimmt.
Etwas sehnsuchtsvoller gestaltet sich "Montan", der viertelstündige Transferflug zur Station von Kombynat Robotron, die hier im Grunde schon beinahe die Blaupause eines Psych-Jams spielen. Unmöglich also, hier Originalitätspunkte zu vergeben. Die Qualität ist aber astrein, mit genügend Tempo- und Intensitätswechseln, um keinen Anflug von Langeweile aufkommen zu lassen.
Das schönste Gewaber haben für mich Speck in "Flaniergang", dem geradlinigen ersten ihrer beiden Tracks implementiert. "Bes, so bes" entfernt sich dann von tradionellen Krautmustern und mischt eher Ambient mit Drone- und Doom-Elementen. Alles natürlich immer noch sehr weltraumaffin umgesetzt. Statt optimistischer Zukunftsreise herrscht hier halt nur die bedrohliche weite Leere des Alls vor.
Mehr Post Metal-Einflüsse, wie eine etwas psychedelisch orientierte Version von Russian Circles, erwarten uns schließlich mit "Helios" und "Cape Wrath" von Sarkh.
Ein powervoller Abschluss und tatsächlich wohl sogar meine Lieblingsseite. Das kann aber vielleicht auch am längeren Vorlauf der Musik für mich liegen, denn anders als die vorigen Bands sind Sarkh nicht mit ganz frischen exklusiven Stücken am Start, sondern mit Stücken, die mir halt schon eine Weile länger bekannt sind. Dies ist im Grunde die Hälfte (Track 2 und 4) der letztjährigen "Helios"-EP.
Womit ich dann auch zum Meckerabsatz überleiten kann:
Es sind gesammelte Kleinigkeiten, die "International Spece Station vol 2 " zu einer sehr guten, aber eben nicht wie "vol 1" exzellenten Vierer-Splitveröffentlichung machen.
Musikalisch ist alles super, aber die Highlights strahlen halt nicht ganz so brennend hell wie z.B. Kanaan. Die Internationalität der Bandauswahl lässt hier zudem mit zwei deutschen und einer österreichischen Gruppe im Vergleich ein wenig zu wünschen übrig.
Und auch wenn das Layout des Gatefolds und die beiden verschiedenfarbigen Schallplatten für sich zwar super aussehen, war ich ganz ehrlich schon ein bisschen enttäuscht, dass wir hier letztendlich nur eine alternativ bearbeitete Version des vorigen Covers sehen, wo eine neue Perspektive, vielleicht auch durch einen anderen Künstler, schon spannender geween wäre.
Nichts davon ist dramatisch, es zeigt aber, dass die anfangs gelegte Messlatte doch ziemlich sportlich ist.
"International Space Station vol. 2" ist eine gemeinsame Veröffentliochung von Weird Beard, Echodelick und Worst Bassist Records.
Ganz ehrlich: nein. Was keine Schande darstellt, da jene Doppel-LP wirklich eines der Psych Rock-Highlights des Jahres 2022 gewesen ist.
Und keine Sorge, großartige Musik gibt es auch hier wieder zu hören! Jeder Gruppe gehört wieder eine Schallplattenseite, und den Anfang machen die Amerikaner Verstärker mit den beiden Tracks "Weltraumtraum" und "Kvant". Die sehr flott dynamische Auslegung eines Motorik-Beats mit beinahe westernartigem Twang im Bassspiel, welche das erste Stück eröffnen, werden bald jäh von einem maschineller treibenden Hypnosegroove forgesetzt. Gegen Ende der zwölfminütigen Reise werden die Triebwerke dann ausgeschaltet und mündet in Ambient-Gewaber, welches den kürzen zweiten Track dann komplett bestimmt.
Etwas sehnsuchtsvoller gestaltet sich "Montan", der viertelstündige Transferflug zur Station von Kombynat Robotron, die hier im Grunde schon beinahe die Blaupause eines Psych-Jams spielen. Unmöglich also, hier Originalitätspunkte zu vergeben. Die Qualität ist aber astrein, mit genügend Tempo- und Intensitätswechseln, um keinen Anflug von Langeweile aufkommen zu lassen.
Das schönste Gewaber haben für mich Speck in "Flaniergang", dem geradlinigen ersten ihrer beiden Tracks implementiert. "Bes, so bes" entfernt sich dann von tradionellen Krautmustern und mischt eher Ambient mit Drone- und Doom-Elementen. Alles natürlich immer noch sehr weltraumaffin umgesetzt. Statt optimistischer Zukunftsreise herrscht hier halt nur die bedrohliche weite Leere des Alls vor.
Mehr Post Metal-Einflüsse, wie eine etwas psychedelisch orientierte Version von Russian Circles, erwarten uns schließlich mit "Helios" und "Cape Wrath" von Sarkh.
Ein powervoller Abschluss und tatsächlich wohl sogar meine Lieblingsseite. Das kann aber vielleicht auch am längeren Vorlauf der Musik für mich liegen, denn anders als die vorigen Bands sind Sarkh nicht mit ganz frischen exklusiven Stücken am Start, sondern mit Stücken, die mir halt schon eine Weile länger bekannt sind. Dies ist im Grunde die Hälfte (Track 2 und 4) der letztjährigen "Helios"-EP.
Womit ich dann auch zum Meckerabsatz überleiten kann:
Es sind gesammelte Kleinigkeiten, die "International Spece Station vol 2 " zu einer sehr guten, aber eben nicht wie "vol 1" exzellenten Vierer-Splitveröffentlichung machen.
Musikalisch ist alles super, aber die Highlights strahlen halt nicht ganz so brennend hell wie z.B. Kanaan. Die Internationalität der Bandauswahl lässt hier zudem mit zwei deutschen und einer österreichischen Gruppe im Vergleich ein wenig zu wünschen übrig.
Und auch wenn das Layout des Gatefolds und die beiden verschiedenfarbigen Schallplatten für sich zwar super aussehen, war ich ganz ehrlich schon ein bisschen enttäuscht, dass wir hier letztendlich nur eine alternativ bearbeitete Version des vorigen Covers sehen, wo eine neue Perspektive, vielleicht auch durch einen anderen Künstler, schon spannender geween wäre.
Nichts davon ist dramatisch, es zeigt aber, dass die anfangs gelegte Messlatte doch ziemlich sportlich ist.
"International Space Station vol. 2" ist eine gemeinsame Veröffentliochung von Weird Beard, Echodelick und Worst Bassist Records.
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