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2025-05-10

KARA DELIK und FANTA PANDA live an Bord der MS Stubnitz, Hamburg (09. März 2025)


Ja, das ist der letzte Konzertbericht, den ich einschiebe, bevor ich endlich meine Roadburn-Berichterstattung abschließe! Zumindest wenn sonst nichts dazwischen kommt... Man weiß ja nie.

Gestern ging's mal wieder auf die MS Stubnitz - und kann es sein, dass ich sonst fast immer zu dunkleren Jahreszeiten dort Shows besuche? Irgendwie kam mir das sommerliche Touriwetter auf dem Weg zum Boot sehr ungewohnt vor.


Doch Schluss mit Schönwettergeplänkel, meine To-Do-Liste peitscht mich an und brüllt, ich soll mal etwas Tempo machen. Also gleich zur Musik des Abends!





FANTA PANDA

Die Stärke der Hamburger Fanta Panda war, dass sie genauso klangen, wie ihr Name verspricht. Die Schwäche von Fanta Panda war, dass sie manchmal ein bisschen zu sehr genauso klangen, wie ihr Name verspricht.

Das um kleine Yamaha Portasound-Keyboards herum konzipierte Synthpop-Duo mit weiblichem, männlichen und "Computer"-Gesang schien vor allem aus der Klangbibliothek des (Vorsicht, antike Fernsehreferenz!) Formel Eins-Arcadespiels im Electric Café zu schöpfen. Das war grundsätzlich sehr sympathisch, hatte mir aber ein bisschen viel Backingtrack und war für meinen persönlichen Geschmack zwischen fröhlichem Enya-Tribut und dem Mike Oldfield/Maggie Reilly-Cover "Moonlight Shadow" einfach eine Nummer zu wohnzimmrig harmlos.

Zum Backingtrack muss allerding ergänzt werden, dass er normalerweise wahrscheinlich weniger Spuren enthält und teilweise für eine bandagierte, aktuell nicht zum Keyboard spielen fähige Hand einspringen musste. In der Beziehung war der Auftritt also sicherlich untypsich gehandicappt.

Was die Performance allerdings ernsthaft aufwerten würde, wäre wenn nicht jedes Lied mit dem Einschalten des Beats beginnen würde, sondern wenn die Rhythmen - genauso minimalistisch und mit denselben klassischen Sounds! - von einem echten Schlagzeuger auf einem lächerlich kleinen Elektrokit gespielt würden. Meinetwegen auch gerne im Pandakostüm. Ich sehe es ganz deutlich vor meinem inneren Auge und werde den Anblick nicht mehr los.








KARA DELIK

Gekommen war ich natürlich für das Berliner Trio Kara Delik, dessen selbstbetiteltes Debütalbum (nach einer ganzen Reihe von Singles) bei mir schon seit einigen Wochen läuft und ohne meine ständige Konzertaktivität vielleicht auch schon hier rezensiert worden wäre. Also jetzt schon einmal der Spoiler: Es ist ein bisschen mehr als ganz ok.

Da die Songs der drei musikalisch und stimmlich sehr unterschiedlichen Typ(inn)en zumeist ziemlich kurz sind, passten in dieses sicherlich längere Set als letztes Jahr als Support von Oum Shatt im Molotow eine ganze Menge alter wie neuer Stücke.

Es gab also einen knallbunten, nicht nur durch den Einsatz von Saz statt Gitarre, sondern auch durch Basslinien und folkloristisch ungerade Rhythmik in starkem anatolischen Duft daherkommenden Musikstrauß zwischen Zauber von tausendundeiner Nacht und stressiger Konfrontation in einer überfüllten U-Bahn auf die Ohren.

Orientalischer Psychedelic Rock, Post Punk, Post Rock, Dub, ein wenig analoges Elektrogedöns, alles auf ungewöhnliche, unbekümmerte und humorvoll präsentierte Weise zusammengethermomixt, mit viel Zwiebel übrigens, wie Barış Öner auf Nachfrage sicherlich gerne erläutert.

Ich kann nicht meckern, Kara Delik haben einfach Bandchemie und tolles Songmaterial. Das war folgerichtig wieder ein exzellentes Konzertchen auf dem übrigens ganz respektabel gefüllten Kultur.Raumschiff.








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