Nach Jörg Schneider mache ich hier mal passenderweise mit einem anderen (ihm natürlich auch persönlich bekannten) musikalischen Serienttäter weiter, habe ich mir doch neulich mal wieder drei neue CDs des belgischen Experimentalgitarristen Dirk Serries geordert.
DIRK SERRIES - The Might of Stars Sublime (CD) (2025)
"The Might of Stars Sublime" ist ziemlich genau, was das Coverartwork von Serries' Gattin Martina Verhoeven verspricht: eine traumhaft schwebende, sanfte Entrückung in atmosphärische Ambient-Transzendenz.
An- und abschwellende Flächen aus Gitarren- und Effektklängen, pur und schnörkelos schön, schmeicheln das Ohr und die Seele. Scheinbar simpel und doch voll profunder Tiefe. Dirk ist hier ganz in seinem Element und erinnert an einen lichteren Zwilling von Justin Broadricks Soloprojekt Final.
Wunderbar!
An- und abschwellende Flächen aus Gitarren- und Effektklängen, pur und schnörkelos schön, schmeicheln das Ohr und die Seele. Scheinbar simpel und doch voll profunder Tiefe. Dirk ist hier ganz in seinem Element und erinnert an einen lichteren Zwilling von Justin Broadricks Soloprojekt Final.
Wunderbar!
DIRK SERRIES - Zonal Disturbances II (CD) (2025)
Unter ähnliche Voraussetzungen - wieder nur Serries mit Gitarre und Effekten - entstanden die vier komplett live eingespielten Longtracks (zwischen vierzehn und dreiundzwanzig einhalb Minuten) auf dem auch insgesamt deutlich längeren Album "Zonal Disturbances II".
Wie man auch hier aufgrund des Coverfotos (diesmal vom Künstler selbst) bereits erahnen kann, ist der Grundton düsterer und zivilisationsmelancholischer. Was durchaus of harmonisch sein könnte wird stets durch andere Reize gestört. Die Vielzahl an an knarrenden, schabenden, kratzenden, nebelhornig dröhnenden, bohrenden, schleifenden Klängen, die hierbei parallel erzeugt werden, ist bemerkenswert.
Ebenso wie den Tracktiteln ("XDY8756C", "594ZEY8P" etc.) ist der unruhige Spannung verbreitenden Kaskade an Nebengeräuschen in Serries' Musik hier oft schwer zuzuordnen, was Absicht und was kontrollierter Zufall ist. Das Resultat ist in jedem Fall ein wirkungsvoller, ausdrucksstarker und doch sehr ambivalenter Soundtrack zur surrealen Grundstimmung der Gegenwart.
Wenn ich mir dann noch vor Ohren führe, dass dieses Album im Prinzip auch eine Liveaufführung hätte sein können, fühle ich mich bei hochgedrehtem Volumenregler und geschlossenen Augen auch bald, als würde ih direkt vor einer Bühne in diesem meisterhaften Dark Ambient/Drone wogen.
Es gibt ja diese meme-berühmten Fensteraufkleber, welche jeden Ausblick einen Sinn gebend "Directed by David Lynch" sagen. Mit diesem Album in Sinn müsste es eigentlich auch die Variante "Musical score by Dirk Serries" geben.
Wie man auch hier aufgrund des Coverfotos (diesmal vom Künstler selbst) bereits erahnen kann, ist der Grundton düsterer und zivilisationsmelancholischer. Was durchaus of harmonisch sein könnte wird stets durch andere Reize gestört. Die Vielzahl an an knarrenden, schabenden, kratzenden, nebelhornig dröhnenden, bohrenden, schleifenden Klängen, die hierbei parallel erzeugt werden, ist bemerkenswert.
Ebenso wie den Tracktiteln ("XDY8756C", "594ZEY8P" etc.) ist der unruhige Spannung verbreitenden Kaskade an Nebengeräuschen in Serries' Musik hier oft schwer zuzuordnen, was Absicht und was kontrollierter Zufall ist. Das Resultat ist in jedem Fall ein wirkungsvoller, ausdrucksstarker und doch sehr ambivalenter Soundtrack zur surrealen Grundstimmung der Gegenwart.
Wenn ich mir dann noch vor Ohren führe, dass dieses Album im Prinzip auch eine Liveaufführung hätte sein können, fühle ich mich bei hochgedrehtem Volumenregler und geschlossenen Augen auch bald, als würde ih direkt vor einer Bühne in diesem meisterhaften Dark Ambient/Drone wogen.
Es gibt ja diese meme-berühmten Fensteraufkleber, welche jeden Ausblick einen Sinn gebend "Directed by David Lynch" sagen. Mit diesem Album in Sinn müsste es eigentlich auch die Variante "Musical score by Dirk Serries" geben.
MARTINA VERHOEVEN / LUIS LOPES / DIRK SERRIES - Invincible Time (CD) (2025)
In einer ganz einfachen Hülle, dafür jedoch mit schickem Linoleumdruck-Cover von Colin Webster, kommt diese in einer alten Klosterkirche mitgeschnittene Liveaufnahme des Trios Verhoeven, Lopes und Serries daher.
Zwei Gitarren und ein elekrisches Crumar-Klavier (welches mir einem Rhodes-Piano mit etwas härterem Anschlg zu ähneln scheint) improvieren mal sanft klimpernd verspielt, mal im wilden Rausch umeinander wirbelnd, ohne Pause fünfzig Minuten lang.
Mehr zu erklären gibtes hier kaum. Von diesen drei Alben erfordert dieses wohl am meisten Aufmerksamkeit, sowohl in seinen ruhigen Deep-Listening-Passagen als auch während seiner actionreicheren Eskapaden. Bei der Klasse und Eingespieltheit dieser Musiker wird das genaue Hinhören aber natürlich auch belohnt. Toller Contemporary Free Jazz.
Zwei Gitarren und ein elekrisches Crumar-Klavier (welches mir einem Rhodes-Piano mit etwas härterem Anschlg zu ähneln scheint) improvieren mal sanft klimpernd verspielt, mal im wilden Rausch umeinander wirbelnd, ohne Pause fünfzig Minuten lang.
Mehr zu erklären gibtes hier kaum. Von diesen drei Alben erfordert dieses wohl am meisten Aufmerksamkeit, sowohl in seinen ruhigen Deep-Listening-Passagen als auch während seiner actionreicheren Eskapaden. Bei der Klasse und Eingespieltheit dieser Musiker wird das genaue Hinhören aber natürlich auch belohnt. Toller Contemporary Free Jazz.
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