Lucifer |
Zwei Jahre nach ihrem letzten Auftritt im Hafenklang stand Johanna Sadonis gestern erneut für ein Montagsgastspiel - und den Abschluss ihrer aktuellen Tour - in Hamburg auf der Bühne.
Die Gefahr, am Ende der Show kein Repertoire mehr übrig zu haben, bestand diesmal nicht, hatte ihre Band Lucifer doch inzwischen - neben einer komplett neuen Besetzung - endlich das zweite Album "Lucifer II" im Gepäck.
Doch zunächst gab es auch heute wieder eine lokale Supportband zu hören:
My Little White Rabbit |
My Little White Rabbit spielten eine Mischung aus Blues in der Tradition von Gruppen wie Frumpy, Elementen aus Hardrock und poppigem Psychedelicrock. Oder rockigem Psychedelicpop. Wer weiß das schon genau?
Eine gesund dynamische Kombination war es jedenfalls, die instrumental gut umgesetzt war, vor allem jedoch immer wieder sehr songdienlich die Stimme von Sängerin / Gitarristin Rike Pfeiffer in den Mittelpunkt stellte. Die Dame hat ein beeindruckendes Organ, welches auch in den ganz hohen Registern, in denen viele Sängerinnen dann doch mal etwas nerven können, zu überzeugen wusste.
Gelungener Auftritt und eine passende Einleitung zum Headliner.
Lucifer |
Rhetorische Frage: Sind Lucifer eine andere Band als jene, die ich auf den drei vorigen, gleichmäßig über den Zeitraum ihres Bestehens verteilten Konzerten erlebt habe?
Personell: klar, muss ja, bei vier neuen Mitgliedern.
Und ansonsten? Hmm, jein.
Ich denke mal, dass die drei Saitenzupfer sich auch alle relativ nahtlos ins alte Gefüge eingegliedert hätten. Allerdings ist die komplette Liveshow jetzt doch etwas mehr geradeaus nach vorne ausgerichtet. Das neue Songmaterial bedient ja mehr die Hardrocksparte, und so gibt man sich auch rock'n'rolliger. Passend dazu wird die Frontdame nun von einem ganzen Chor von Backgroundsängern begleitet, darunter auch ihr Ehedrummer Nicke Andersson.
Auch wenn er wie sein Vorgänger ein Linkshänderdrumkit spielt, macht der Hellacopters-Chef von der Performance her doch den deutlichsten Unterschied. Der Typ ist unterhaltsam anzusehendes, bei aller Action doch irgendwie tiefenentspanntes Tier an den Trommeln, ein Eindruck, der durch das dünnbeinige Vintage-Schlagzeug, welches er malträtiert, nur noch verstärkt wird.
Ich sagte vor der Show, dass ich bei solcher Hardware ja immer Schiss hätte, dass mir das Zeug in alle Richtungen fliegt. Und tatsächlich kippte seine Tom auch schon im zweiten Stück um, haha.
Auch wenn er wie sein Vorgänger ein Linkshänderdrumkit spielt, macht der Hellacopters-Chef von der Performance her doch den deutlichsten Unterschied. Der Typ ist unterhaltsam anzusehendes, bei aller Action doch irgendwie tiefenentspanntes Tier an den Trommeln, ein Eindruck, der durch das dünnbeinige Vintage-Schlagzeug, welches er malträtiert, nur noch verstärkt wird.
Ich sagte vor der Show, dass ich bei solcher Hardware ja immer Schiss hätte, dass mir das Zeug in alle Richtungen fliegt. Und tatsächlich kippte seine Tom auch schon im zweiten Stück um, haha.
Das Set eröffnete "Faux Pharaoh", der wohl traditionell doomigste Song des neuen Albums. Es folgte ein Mix aus allen weiteren Stücken der Platte, einigen Stücken vom Debüt, die Debütsingle "Anubis", sowie ein paar Fremdkompositionen.
Gleich drei Coverversionen (Rolling Stones, Kiss / Paul Stanley und ZZ Top) fand ich persönlich ein bisschen viel. Da wäre mir zumindest einer der alten Doomsongs mit hörbarem Cathedral-Erbe lieber gewesen.
Anderseits will man der Gruppe natürlich auch den Spaß gönnen, bei einem Stück zwischen Bass und Drums Instrumente zu tauschen, von daher ist das eher marginale Kritik.
Apropos Kiss: Johannas Bühnenklamotte auf dieser Tour hat schon ein bisschen was von einem gendergebendeten Kiss-meets-Ozzy-Look mit unübersehbarer Textileinsparung auf der Vorderseite. Nach den Kätzchenstrümpfen der Supportbandsängerin, wusste Mann also schon wieder nicht, wo hinzukucken ohne zu starren. Passend dazu trug der Bassist übrigens eine alte Iommi-Jacke auf.
Gleich drei Coverversionen (Rolling Stones, Kiss / Paul Stanley und ZZ Top) fand ich persönlich ein bisschen viel. Da wäre mir zumindest einer der alten Doomsongs mit hörbarem Cathedral-Erbe lieber gewesen.
Anderseits will man der Gruppe natürlich auch den Spaß gönnen, bei einem Stück zwischen Bass und Drums Instrumente zu tauschen, von daher ist das eher marginale Kritik.
Apropos Kiss: Johannas Bühnenklamotte auf dieser Tour hat schon ein bisschen was von einem gendergebendeten Kiss-meets-Ozzy-Look mit unübersehbarer Textileinsparung auf der Vorderseite. Nach den Kätzchenstrümpfen der Supportbandsängerin, wusste Mann also schon wieder nicht, wo hinzukucken ohne zu starren. Passend dazu trug der Bassist übrigens eine alte Iommi-Jacke auf.
Das passt alles schon.
Über den Leadgesang bei Lucifer muss ich ja wohl wirklich nichts mehr sagen.
Außer vielleicht, dass er auch noch ausgezeichnet funktioniert, wenn Frau Sadonis zur Feier des Tourabschlusses schon ein bisschen angetütelt ist.
Tolle Band, immer wieder. Und auch in der neuen Formation.
Tolle Band, immer wieder. Und auch in der neuen Formation.
My Little White Rabbit:
Lucifer:
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