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2018-10-06

UFO ÖVER LAPPLAND - Ufo Över Lappland

Psychedelic Rock, Mein persönliches Schnorrer-Genre Nummer eins. Denn aus keiner anderen Musikrichtung fliegen mir so viele freie Downloadcodes oder Promos zu. Und gerade wenn mir Herr Sula "Schmidt" Bassana ein paar neue Releases seines Sulatron-Labels rüberschiebt, ist dies eigentlich immer eine Freude.

Das selbstbetitelte Debütalbum von Ufo Över Lappland wartet allerdings schon vor dem ersten Ton mit einer derben Enttäuschung auf: Wie öde, die Typen kommen tatsächlich aus Lappland!

Ich will das nicht. Wer so heißt, der soll aus einem 100-Seelendorf an einer saarländischen Landstraße kommen. Oder meinetwegen aus Johannisburg. Aber echt aus Lappland? Langweilig!


Lässt man jedoch diesen Schönheitsfehler mal außen vor, muss man immerhin zugeben, dass der Name perfekt zur Musik passt.



UFO ÖVER LAPPLAND - Ufo Över Lappland (2018)


UÖL spielen jambasierten Spacerock mit tighten, treibenden Beats, über denen im Stile zahlreicher Genrekollegen die Gitarre in hypnotisch flimmernden und flackernde Krautlicks schwebt und sich geduldig zum Höhepunkt eskaliert.

Das wäre auch ohne Originalitätspunkte aufgrund der tadellosen Performance und Produktion schon nicht zu beanstanden. Wenn es eine Dreiviertelstunde lang ins Ohr geht und mindestens zum ununterbrochenen Mitnicken zwingt, kann es ja kaum schlecht sein.

Was Ufo Över Lappland die spezielle eigene Note gibt, sind vor allem zwei Zutaten: Zum einen sind da die relativ unaufdringlich eingewobenen, konsequent Weltraumklang simulierenden Synthesizer, die der Versuchung widerstehen, echte Melodien beizusteuern.

Zum anderen ist da vor allem der Bass mit seinem drahtigen, besonders im CD-Bonustrack und offensichtlichen Hawkwind-Tribut "Lemmy On The Beach" auch dreckigerem Sound. Der Tieftöner klingt auf "Ufo Över Lappland" einfach durchgehend extrem sexy und prägt das Klangbild, ohne anderen Instrumenten dabei das Rampenlicht stehlen zu müssen.

Qualitav bewegen sich die Lappen in allen Stücken auf stabilem hohen Niveau.

Müsste ich mich für Favoriten entscheiden, dann wären es allerdings untypischerweise die beiden kürzesten, unter zehnminütigen Stücke.

Insbesondere in diesen beiden Tracks, zu großen Teil aber auch in "Podzol" dazwischen, erinnern mich Rhythmussektion plus tief wabernde Space-Synthesizer sehr an Zombi auf ihrem "Shapeshift"-Album. Im Grunde bilden hier also nur noch die nach wie vor in den höheren Frequenzen prävalenten Gitarren die Grenze zwischen Synthwave und Psych Rock.


Alles in allem ist das hier ein leicht zugängliches, in Ohr, Glückslappen des Gehirns und Mitwippmuskeln gehendes Vorzeigealbum des Labels.

Erhältlich ist "Ufo Över Lappland" auf CD und limitiertem weißen Vinyl in allen bekannten Sulatron-Filialen.


Highlights: Nothing That Lives Has... Such Eyes!, JaEDeJaE



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