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2018-10-17

YOB und WIEGEDOOD live im Molotow, Hamburg (16.10.2018)

Yob


Premiere! Ich war einige Male kurz davor gewesen, aber nun habe ich endlich auch einmal das Molotow besucht. Wobei die Location natürlich zweitrangig ist, wenn Mike Scheidt zur Yob-Messe ruft.

Das dachten viele, weshalb der Reeperbahn-Laden ziemlich gut besucht war, was auch einige Besucher als zu lauschig bemängelten. Ok, Leute, ihr seid offensichtlich nicht am Wochenende bei Voivod im Logo gewesen.

Wäre das Konzert allerdings an einem anderen Tage ohne Konkurrenz durch Whores. im selben Gebäude und den leibhaftigen Melvins im Logo gelaufen, dann hätten Yob auch durchaus einen größeren Laden bespielen können.


Wiegedood


Als Support war das belgische Black Metal-Trio Wiegedood dabei. Ich hatte mich vorher bis auf ein Video nicht groß mit der Band beschäftigt, doch da die Gruppe großenteils (oder sogar ganz?) personalidentisch mit der Instrumentalabteilung der in längerer Kreativpause befindlichen Oathbreaker ist, ging ich schon fest davon aus, einer äußerst amtlichen Ladung Fratzengeballer ausgesetzt zu werden.

Und diese Ladung gab es dann auch: schnell, brutal, präzise - und vor allem ausdauernd. In erster Linie war dieser Auftritt gnadenloses Inferno. Ein Inferno mit episch ausladenden Obertönen allerdings. Sehr gut!

Die Alben der Gruppe heißen übrigens "De Doden Hebben Het Goed" (I + II). Klingt ja fast wie plattdeutsch. Man könnte auch sagen, aus norddeutscher Sicht verniedlicht die Sprache hier derbe den Inhalt.



Yob


Danach wurde es Zeit für den emotional brachialen Doom von Yob.

In der allgemeinen Wahrnehmung steht Sänger/Gitarrist/Hauptsongwriter Mike Scheidt ja unzweifelhaft sehr im Zentrum des Trios.
Da hat es durchaus leicht korrigierenden Effekt, sich mal auf Höhe von Bassist Aaron Rieseberg an den Bühnenrand zu stellen. Denn ohne seinen durchdringend brutalen Sound und vor allem sein für das Genre ungewöhnliche, permanent turboagile Spiel, welches so perfekt auf Drummer Travis Foster abgestimmt ist, dass kein Blatt Papier dazwischen passt, wäre die ganze Chose ja lange nicht nicht, was sie ist.

Aber klar, die meisten Augen sind auf Mike gerichtet, sein unverkennbares Gitarrenspiel, die lange Bögen spannenden Riffs und Melodien, der aus tausend Pedalen und fortgeschrittenem amplifier worship geborene Sound- und vor allem natürlich auch die mal keifende, höllisch tiefbrüllende, sehr oft aber an John Arch erinnernd klagend bis hoffnungsvoll über dem Tiefgerumpel schwebende Stimme.

Viele Songs spielen Yob nicht, können sie aufgrund ihrer Neigung zu epochaler Länge nicht spielen.

Sechs Tracks waren es, drei davon vom aktuellen Meisterwerk "Our Raw Heart", leider ohne "Beauty In Falling Leaves", dafür aber mit dem wohl den Höhepunkt des Sets bildenden Titelsong.

Blieben also noch einmal drei Stücke. Und so war ich auch nicht überrascht, dass es persönliche A-Listen-Wunschsongs aus dem Backkatalog wie "Marrow", "Before We Dreamed Of Two", "Adrift In The Ocean" oder "The Great Cessation" nicht ins Programm geschafft hatten.
Aber Yob geht es hier aufgrund der Klasse ihres Studio-Outputs ja wie Voivod: Scheißegal, was sie spielen und auslassen; das Konzert wird immer mit einer hochwertigen Qualitätsauswahl bestritten.


Ein toller Abschluss meiner kleinen Drei-Konzerte-an-vier-Tagen-Reihe.


Yob ist Liebe.

 




Setllist:
  • Ablaze
  • The Screen
  • Ball Of Molten Lead
  • The Lie That Is Sin
  • Our Raw Heart
  • Breathing From The Shallows


Wiegedood:

 
 
 
 
 




Yob:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 






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