Eigentlich dachte ja, ich würde diese achtundachtzigste Ausgabe der Electronic Sounds gar nicht mehr bekommen. Hatte sie vor ein paar Monaten bestellt, und da Zeitschriften ja eigentlich zeitnahe geliefert werden sollten, ging ich mittlerweile davon aus, dass der Händler wohl nicht genügend Exemplare bestellt hatte. Und kaum schreibt man ihn dann in Erwartung einer Erstattung endlich mal an, kommt das Ding aber ruckzuck - per fucking Express! Als ob der eine Tag mehr oder weniger... naja, was soll's.
Die Zeitschrift an sich ist zwar gut geschrieben und sehr schön aufgeräumt gestaltet, doch natürlich besorge ich mir Musikmagazine nur noch sehr selten, und dann in der Regel, weil ich es auf die Beigabe abgesehen habe. Wie z.B. eine 7" von Laibach.
Außerdem bekommt man ja auch eine Laibach-Titelstory, die mir zwar keine revolutionären neuen Erkenntnisse über die Slowenen vermittelt, anderseits die absolut unmögliche Aufgabe 40+ Jahre andauerndes Enigma in einigermaßen kompakter und gleichermaßen interessanter Form zusammenzufassen, erstaunlich erfolgreich meistert. Passend dazu folgt darauf noch ein Artikel zur restlichen Industrial/Elektro-Szene des Landes.
Doch zur Musik: Die B-Seite "Ordnung und Disziplin" stammt vom letzten Studioalbum "Wir sind das Volk". Da ich jenes "Musical aus Deutschland" in der CD-Version besitze, fand ich es nicht verkehrt, dieses Stück auch noch einmal auf Rille in der Sammlung stehen zu haben.
Die A-Seite hingegen ist eine Vorschau auf den bisher noch unveröffentlichten Soundtrack zu "Iron Sky - The Coming Race". Der Countrysong "Love Is Still Alive" klingt hier allerdings ganz anders als ich ihn vom Konzert im Jahr 2019 in Erinnerung habe. Auf dem Album soll das Ding nämlich in einer satte vierzig Minuten langen Ausdauerversion erscheinen! Und der hier gewählte Ausschnitt klingt wie ein ganz eigentümlicher Bastard aus Western, Surfrock und tanzbarer Uptempo-Elektronik, die mich in ihrer Lebensbejahung am ehesten an den "Spectre"-Bonustrack "The Parade" (allerdings ohne Bläser) erinnert.
Insgesamt ist dies ein launiges Ding, welches natürlich eher zur Ferner-liefen-Fraktion der Laibach-Diskographie zu zählen ist. Für bekloppte Fans und interessierte Einsteiger - bzw. tatsächliche Leser des Electronic Sound.
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