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2022-08-26

ROJI - Dual Gaia

Nein, es kommt nicht von ungefähr, dass das Cover dieses Albums eine auffällige Ähnlichkeit zum Artwork vom Almeida|Lopes|Ernsting-Werk "Misanthrope" hat. Beim verantwortlichen Künstler handelt es sich nämlich um Gonçalo Almeida, der ebenso auf beiden Alben den Bass bedient. Man darf also aufgrund dieser Personalie schon ahnen, dass sich der musikalische Inhalt dieser CD irgendwo im Spannungsfeld zwischen Jazz, Avantgarde und metalaffinem Krach bewegt.

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ROJI - Dual Gaia (CD) (2022)

Tatsächlich haut das Quartett, welches außerdem noch Joao Almeida an der Trompete, Patrick Shiroishi am Altsaxophon und Jörg A. Schneider an Schlagzeug und Elektronik umfasst, verdammt brachial auf den Putz. Das erinnert im eröffnenden Titeltrack stark an den Superbass-Dub von The Bug mit einer ordentlichen Schippe den Rhythmus fast komplett unterbutterndem, dröhnendem Chaos obendrauf. Nur die wie ein von Stromschwankungen geplagter Automat durchtickernde Hi-Hat gibt hier noch musikalischen Halt.

Die folgenden sechs Stücke sind großenteils schneller und rhythmusbetonter - und sie lassen dabei sowohl das Drumkit als auch die restlichen Lärmquellen klarer erkennen. Es bleibt dabei allerdings immer noch klar in der Tradition von Brötzmann und Zorn stehender trommelfellzertrommelnder Hirnfick, in dem Das-ist-doch-keine-Musik-mehr-Jazz und derber Krach eben doch mit unglaublichem instrumentalen Geschick aufeinandertreffen und eine herrlich asoziale aber halt doch nicht fürs ganz simpel gestrickte Prollvolk ausgelegte Party schmeißen.

Und wenn mittendrin am Anfang und Ende von "Concrete Lymph" noch frech Dexter Gordons "Three O'Clock In The Morning" beinahe-zitiert wird, dann gibt's gar keinen Zweifel mehr daran, dass es auf diesem Album vor allem ganz einfach um gute Mucke, die Spaß macht, geht.

Wer gerne zu Imperial Triumphant auf seiner Veranda einen kühlen Sommerdrink genießt und es auch mal noch eine Ecke jazziger haben möchte, der sollte zu "Dual Gaia" ebenfalls ganz entspannt chillaxen können.







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