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2024-08-31

HEILUNG und ZEAL & ARDOR live in der Inselpark Arena, Hamburg (29. August 2024)


An einem der gefühlt wärmsten Tage des Sommers fuhr ich Donnerstag zur Vermeidung von Elbtunnel- oder Elbbrückenverkehrsinfarkt direkt von der Arbeit über die östliche Umgehungsstrecke nach Hamburg Wilhelmsburg. Von einem P+R ging's von dort aus mit der S-Bahn eine Station weiter zu einer Mehrzweckarena an der Grenze der Größenordnung, die ich eigentlich auch lieber vermeide.

Nein, das waren weder Anreiseweg noch Ziel, die ich normalerweise mit Konzerten verbinde. Und selbst die Domino-Pizza zum Abendessen war konsequenterweise ein Novum für mich.
An einem solchen Tag voller kleiner Ungewohnheiten passte es natürlich, dass das Konzert, für das ich ein Innenraumticket hatte, eigentlich gar keines war.

Doch dazu später mehr. Nach ungewohnt langen Stunden des Stehens und Wartens gab es zur Abwechslung zunächst einmal einen vertrauten Opener:





ZEAL & ARDOR

Manuel Gagneux und seine zwei Chorgesangsknaben, eine auf dem Boden gebliebene, immer noch über ihren Erfolg staunende Band, die richtig Bock hat und eine erstaunlich umfangreiche Setlist voller kurzer Kracher, Hits und Ohrwürmer. "Ship On Fire", "Blood In The River", "Devil Is Fine".
November 2018, als ich die Baseler Jungs zuletzt im ausverkauften Knust sah, ist nun auch schon eine Weile her, doch im Grunde stand hier genau dieselbe Energie, genau dieselbe Crossover-Band zwischen Black Metal, Gospel, Blues, Soul, Hardcore, Prog, Pop und hastenichtgesehn auf der Bühne.

Das Repertoir hat inwischen nur einige Updates bekommen, so dass sich zwischen die Klassiker von Debüt-EP "Devil Is Fine" und erstem Longplayer "Stranger Fruit" noch Hits der von mir verpassten nächsten Liverunden wie "Wake of a Nation" oder "Götterdämmerung" vom selbstbetitelten 2022er Album gesellten - und natürlich einige Stücke des nicht unumstrittenen, das Markenzeichen Black Metal meets Gospel weit in den Hintergrund schiebenden neuen Werks "Greif".

Die Reaktion auf jene Songs war vielleicht ein wenig verhaltener, doch das schien mir mehr eine Frage der Bekanntheit als des Metal-Faktors gewesen zu sein. Wer Zeal and Ardor hört, der will ja gerade den furchtlosen Spagat zwischen den Welten, nicht wahr?

Die kurzweilige Show kam auf jeden Fall zu Recht super an. Danach schloss sich der Vorhang und der - normale - Konzertteil des Abends war beendet.









HEILUNG

Das Öffnen des Vorhangs nach dem Umbau hakte noch etwas und es brauchte lautstarke "Zieh! Zieh! Zieh"-Anfeuerungen, ehe der Roadie den Blick auf die als Kultstätte im Wald verkleidete Bühne wieder frei gab. Alles was danach kam aber war reibungslos funktionierendes, großartig inszeniertes Theater.

Und dies ist nicht im übertragenen Sinne gemeint, so wie meistens, wenn man von "großem Kino" spricht. Nein, ich sagte ja schon, dass dies kein Konzert, sondern Theater war.
Die deutsch-dänisch-norwegische Truppe Heilung verbringt tatsächlich das Kunststück, tausende Metalfans, Mitglieder der schwarzen Szene, RPGler und sogar den einen oder anderen Boomer, der sich nur alle zwanzig Jahre vor eine Bühne verirrt, in eine Arena zu locken, um sich eine aus wildem kulturellen Mischmasch zusammengefrankensteinte, dramatische Musiktheater-Performance anzuschauen, die man despektierlich Wagner für Fanstasy/Mittelaltermarkt-Besucher nennen könnte... wenn, ja wenn sie nicht bis ins letzte Detail so unglaublich gut gemacht wäre.

Heilung bezeichnen ihr Schaffen als "Amplified History", was bei korrekter Interpretation nicht falsch ist, jedoch auch zu Trugschlüssen einlädt. "Amplified Fantasy through remixed History" wäre vielleicht der zugegebenermaßen zu umständliche vollständige Claim.
Der überwiegende Eindruck ist, einer überhöhten Nachstellung nordischer Musik und Rituale beizuwohnen, auf die sich auch textlich viel bezogen wird - und das spiegelt sich auch in den Schlagzeilen lokaler Konzertberichterstattung wieder. Das ist erneut nicht ganz falsch, aber natürlich extrem durch die Linse der aktuellen popkulturellen Interpretation der Wikinger verzerrt, die mit der Realität sicherlich nur am Rande zu tun hat. Wer glaubt, dass in Skandinavien vor der Christianisierung Kopien der heilungschen Frontschamanen mit ihren fantastischen Geweihen und Kostümen halbnackte Tänzer zu Kehlkopfgesängen in der Vollmondnacht tanzen ließen, der sollte genausout akzeptieren, dass das Alte Rom von den Masters of the Universe regiert wurde. Aber um Authentizität geht es hier ja zum Glück gar nicht.

Es geht um Gefühle und Sehnsüchte. Es geht um ein Erlebnis, welches sich gleichzeitig mysteriös und transzendent, aber auch urtümlich und instinktiv vertraut anfühlt. Es geht um Spiritualität, Gemeinschaftssinn, kulturelle Verwurzelung, Nähe zur Natur, Rückbesinnung auf im modernen Leben verlorene Naturnähe, um eine romantischer begründete Ordnung und Existenz. Und es geht um all dies in einer diffusen, offenen Form, die es jedem Zuschauer erlaubt, seine eigenen Rosinen zu picken, die aber gleichzeitig so umsichtig ist, gleich zu Beginn nach einer rituellen Segnung der Bühne in ungewöhnlich klaren Worten die Vereinnahmung durch völkische Trottel abzuweisen. Es ist eine Form, die so hingebungsvoll Bedeutung simuliert, bis sie tatsächlich Bedeutung erlangt. 

Natürlich gibt es viele Bands, Künstler, Musikstile, die unterschiedliche Wege gefunden haben, prähistorische Ursprünglichkeit und einen urtümlichen, mit Worten nicht erklärbaren Geist hervorzurufen. Das Besondere an an Heilung ist, dass dieses bis zu anderthalb dutzend Mann/Frau starke Ensemble mit seinen Zeremonienmeistern, oberkörperfreien Kriegern/Tänzern und riesige Klöppel schwingenden Trommlern einfach jeden nicht zielführenden Ballast auslässt, dafür aber alles mögliche in den Mixer wirft, was die gewünschte Wirkung erzielen könnte:

Unfassbar hohe skandinavische Kulning-Gesänge, wie wir sie auch von Myrkur kennen, treffen auf neuzeitliche Interpretationen tuwinischer/mongolischer Kehlkopfgesänge, eher in osteuropäischer Volksmusik verwurzelten Gesangsmelodien und an neuseeländische Hakas angelehnte Kriegsgesänge.

Die sowohl von Muskelkraft durch Trommeln, Knochen, Rasseln, Speere und Stampfen, als auch durch Looping erzeugten Rhythmen fühlen sich in ihrer fieberhaft primitiven Direktheit weltmusikalisch universell an, eine Sprache, die jeder versteht. Das transportiert an Stammesfeuer und ins Schamanenzelt, ist am Ende der Show aber ein reiner Rave.

Und der Rest der Musik ist Melodie? Nein, diese wird instrumental nur sehr spärlich bedient und geht über die Hits "Lifa" und "Anoana" nicht hinaus. Stattdessen herrscht Drone vor, erzeugt durch Hörner, Saiten, Elektronik. Alles komplett auf außerkörperliche Rauschhaftigkeit gebügelt.

Und optisch staunt man, wie viel choreographische Abwechslung und Lichtspektakel in diesem Bühnenbild umgesetzt wird. Nordeuropäisch inspirierte Fantasie zwischen Sommernachtstraum und Nibelungenring, Kriegs- und Hexentanz. Liebe, Leidenschaft, Totenmesse und Feier des Lebens. Und wenn's sein muss auch gerne ein Hauch Yoga, Shibari und was das globale Kulturerbe zwischen Klingonen und Shoshonen sonst noch als in Heilungs Ästhetik adaptierbare Rohmasse hergibt.

Es gibt verdammt viele Elemente, an denen die Zusammensetzung dieses abenteuerlichen Puzzles scheitern könnte. Zum Glück jedoch weiß dieser Zirkus der Mythologie, was er tut, und Heilungs Performance war ein die Sinne überwältigendes Ereignis.
Odin und Manwë im Himmel, selbst wenn mich hier irgendein Detail genervt hätte (den zu lange geöffneten Fotograben nehme ich hier mal aus), dann hätte Maria Franz' ätherisch-magische Engelstimme allein dies wahrscheinlich ´schon mühelos ausgeglichen.

Ganz großes Theater und definitiv eines der Showhighlights des Jahres!    









2024-08-22

(D)EMMA RUTH RUNDLE und JON SAMUEL ARDRON live im Knust, Hamburg (20. August 2024)


D? Wer ist diese Demma Ruth Rundle? Die Frage muss wohl an den Programmplakatdesigner des Knust weitergegeben werden.

Meine Vermutung ist ja, dass hier irgendwie die Show der Band, die am Dienstag Abend bis direkt vor Einlass im Außenbereich des Clubs auf dem Lattenplatz spielte, mit hineingeraten ist. Jene Gruppe fing nämlich auch mit "De" an. Den Rest habe ich vergessen und schaue ich jetzt auch nicht nach, denn so sehr wie jene semiakustische Alternative Songwriter Pop (?)-Gruppe habe ich trotz solider handwerklicher Leistung sehr lange keine Band mehr Belanglosigkeit pflegen gehört.

Wer früh kommt, der wird halt nicht immer belohnt. Aber ich hatte auf dem Weg nach Hamburg halt noch ein, zwei Dinge zu erledigen und war deswegen zeitig losgefahren.

Außerdem brannten mir - einen Euro in die falsche-Redewendungskasse - zugegebermaßen auch etwas die Hummeln unterm Hintern, da ich es nach zweimonatigem Konzerthiatus seit Chelsea Wolfe nicht erwarten konnte, endlich wieder vor eine Livebühne zu kommen.





JON SAMUEL ARDRON

Auf dieser eröffnete Jon Samuel Ardron vor gut gefülltem Haus mit einer Klavierimprovisation das Geschehen.
Oder doch nicht? Zumindest dachte ich das. Nach der wenigen Vorabinformation, die ich mir gegönnt hatte, nahm ich sicher an, dass die etwas über eine halbe Stunde lange Nummer im Moment entstanden sein musste. Es kann sich tatsächlich aber auch sehr gut um seine auf Bandcamp präsentierte Komposition "Body of Abel" gehandelt haben. Oder liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen?

Wie auch immer, es fühlte sich zumindest wie eine exzellente, wunderschön atmosphärische Improvisation an. Moderne Klassik mit populärmusikalischen und jazzigen Einsprengseln, und vor allem eine tiefe introspektive Stimmung, die mir vorkam, als hätte er reichlich Emma Ruth Rundles "Engine of Hell" zur Inspiration gehört. Was natürlich traumhaft passte und den Auftritt zu einem echten, künstlerisch auf die nachfolgende Show vorbereitenden Support im echten Sinne machte.

Nur folgerichtig war danach, dass auch während der Umbaupause die Atmosphäre durch die Kirchenorgelklänge von Anna von Hausswolff's "All Thoughts Fly" nicht gebrochen wurde. 






EMMA RUTH RUNDLE

Wasser, Wetter, Ähren und Pferde. Das waren die Motive, welche die visuelle Präsentation von Emma Ruth Rundles Performance bestimmten. Und anfangs war ich mir tatsächlich nicht sicher, ob die Sängerin passend zum Fokus dieser Tour auf ihr zehn Jahre altes Album "Some Heavy Ocean" einen strandtauglichen Schwimmeinteiler trug. Spoiler: nö. Glaube ich zumindest, haha. Ich bin mit meinen Annahmen ja schon weiter oben bei Jon Samuel Ardron ins Schwimmen geraten

Bis auf die elektrische Zugabe "Real Big Sky" begleitete sich Emma nur selbst auf der Akustikgitarre, welche anders als auf der letzten, komplett naturalistisch minimalistischen Tour aber diesmal reichlich durch den shoegazigen Effektboardwolf gedreht wurde.
Dadurch - und natürlich auch der Abstinenz eines Klaviers und des neueren Somgmaterials (nur "Citadel" stand von "Engine of Hell" auf der Setliste) geschuldet - fühlte sich dieser Auftritt ohne Band sehr viel anders an als die bestuhlte 2022er Show im Uebel und Gefährlich.

Stattdessen kam dies in sicherlich nicht ganz so magischer, aber dafür sehr viel selbstsicherer Form Roadburn 2017 nahe. Das war für mich als Zeuge dieser sowohl für das Festival als auch die Künsterlin wegweisenden, ohne Übertreibung legendären ersten Show ohne ihre Band vielleicht das einzige Problem ihrer aktuellen Rückkehr zum "Some Heavy Ocean" / "Marked For Death"-Programm:

Es war eine wunderbare Hommage und auch für sich allein ungeheuer starke Show, die neben der magischen Emotionalität ihres Gesangs auch die Klasse Rundles als mit eigenen Klängen, Farben und eigenwilligen Tunings brillierende Instrumentalistin in den Fokus stellte.
Doch ein Once-in-a-lifetime-Ereignis wie jene Offenbarung in Tilburg damals lässt sich auch beim allerbesten Bemühen natürlich einfach nicht reproduzieren. Das kann und darf man auch nicht verlangen. Es ist einfach nur schwer, sich von einem Eindruck wie 2017 als Messlatte gerade einer im Prinzip so ähnlichen Show zu trennen. Nicht Emmas Schuld. Ok, ein bisschen schon.

Trotzdem bleibt magisch natürlich magisch. Und das war dieser warme Abend am Ozean im Knust auf jeden Fall. Kraftvollere Ereignisse als Emma Ruth Rundle alleine mit Gitarre, Mikro und gelegentlich aufrüttelnd aufs Parkett krachender Stiefelsohle gibt es generell nur wenige.

Dafür nahm ich dann auch gerne eine leicht rädernde Nacht in Kauf. Da ich nämlich sehr früh aus dem Bett gefallen war und auch nach deswegen vorgezogenem Feierabend zu keinem Nickerchen zwischendurch gekommen war, verlängerte sich meine einstündige Heimfahrt diesmal um rekordverdächtige zwei Stunden Autobahnrastplatz-Nothaltschlaf. Nicht empfehlenswert, aber ich würde es für ein Konzert dieser Klasse ohne mit der müden Wimper zu zucken jederzeit wieder tun.








2024-08-17

new sonic spells from the WV Sorcerer feat. DOLPO, FEN, HYPNODRONE ENSEMBLE, IFFERNET, OTAY:ONII and P/O MASSACRE

No, I don't see these particular label specials disappearing as a returning segment on this blog anytime soon! Over the last months I've gathered three pre-orders from WV Sorcerer Productions again and now received a package containing five out of the total of six items. And when the last one is due in several weeks I might have already added something else... Who knows? But for now let's take a listen to what was in the current magick box:




P/O MASSACRE - Sonic Oblivion (2CD) (2024)

There cannot be enough Russian anti-war music right now!

The expatriates Anton Ponomarev and Anton Obrazena thought so too and destilled even more material from the sessions which formed their massive 2023 statement "Aural Corrosion" into another release. And this is not just an EP of leftovers as one might expect, but a double album too inconveniently ginormous to be released on vinyl, as the first of the four tracks alone already endures for forty minutes and the whole thing has a total playing time of two hours. Two hours mostly filled with pure apocalypse created by Obrazeeena's scratching, screeching, serrating guitar, by crumbling walls of electronic noises, found sounds, synths and Ponomarev's doomsday saxophone on top.

It's always hard to determine what makes Harsh Noise like this listenable, what makes it good, especially when there are no completely outlandish ingredients like on the aforementioned opener "Progressive Collapse", which is just an endless havoc of pure destruction. The key may be that there's actually always something interesting and headphone-worthy bulding up and going on throughout this whole relentless assault. It's not just an alienating hostile statement you somehow have to live or die with, but it allows you to immerse into it.

"Love Waves", which is not a schmaltzy or sexual, but a scientific term in seismology, takes a similarly patient approach of slowly evolving its soundscape without straying from its main idea, as a minimalist Earth-like guitar lick gets more and more cornered by swarm of sharp Noise glitches, until after twenty minutes (which is two two thirds of the track) in my favorite dramatic moment of the album a very bold brötzmannish Jazz sax enters the crumbling building. In the end, just like finishing one round of a natural cycle, the debris settles close to where the track began.

"Nonslaught" certainly is less noisy than the rest, since it is mainly made by clean guitar and modified pocket trumpet. This is very frantic and unsettling though. The guitar plays in a completely chaotic Free Jazz fashion which I have come to expect in contexts like Jörg Schneider collaborations or the more aggressive side of Dirk Serries' body of work. The trumpet on the other hand seems to emulate a small warplane. And that is only before the atmospherically thick second half of the track...

But speaking of planes: The final track "Kirkenes-Tromsø" is actually based on one continuous sample of a propeller aircraft - while Obrazeena himself was flying it over Northern Norway, fleeing from Russia to escape being drafted for Putin's war in Ukraine.
No, nothing on "Sonic Oblivion" is just noise. This is art - evocative and powerful!

The double CD is a collaborative release of WV Sorcerer with Utech Records.







HYPNODRONE ENSEMBLE - The Problem Is In The Sender — Do Not Tamper With The Receiver (CD) (2024)

Still a long album with over seventy minutes playing time, but surely easier to access and digest than the P/O Massacre we just barely survived is this new recording by Hypnodrone Ensemble.

As you would expect from a band centered around the two prolific Canadian guitarists Aidan Baker and Eric Quach the group stays true to the premise of its name with a wall of Shoegaze, Ambient, Drone and Doom packed in indeed hypnotic, psychedelic, slowly developing long tracks.

In striking contrast to most releases of their respective main projects Nadja and thisquietarmy however this ensemble features real organic drums - and a lot of those. One, two, three drummers are working here in unison, there in polyrhythmic chaos under the long guitar notes and noises and the steadily pumping bass lines. As a whole you could file this slighty tribalistic, transcendent sound either in the Kraut or in the Post Rock folder. Is Space Gaze a genre? Wonderfully trippy escapist stuff.

But wait, that is not all! This session was recorded without an audience, but while Hypodrone Ensemble was on a European tour with special guest Chinese-American singer Otay:onii, who lends her special voice to all five tracks, adding an enigmatic mystical vibe and emotional resonance to the music, which makes it even (significantly) more special.

Besides classic digipaks it seems WV Sorcerer has found a new favourite packaging for CDs, as just like the last Zaäar live album "The Problem Is The Sender - Do Not Temper With The Receiver" comes in 7" vinyl single format with an Obi strip. (You choose if you prefer the black or white side of it.)

The multi-label release is also - more or less - available on vinyl and cassette, offered by Wolves and Vibrancy and Cruel Nature Records.








OTAY:ONII - 冥冥 Míng Míng (Sanguine vinyl LP) (2021/2024)

Speaking of Otay:onii: Here's a vinyl reissue of her amazing album "Ming Ming"! Yes, this is undoubtly the most unnecessary purchase of this bunch for me, because I already own it on CD.

But sorry, I just couldn't help it. After all this emotionally gripping Experimental Electro Folk Artpop Noise masterpiece is one of the most essential works on the label so far. Having seen the Elizabeth Colour Wheel singer dedicate the most breathtaking performance of Roadburn Festival 2023 to it elevated the deeply personal concept album about her two-world identity even further for me. Music seldom gets more powerful than here.

The transparent red vinyl comes in a completely new alternative artwork. And with "Enter The Wound" it also features an excellent six-minute bonus track.






FEN - 結構 Structure 1603 (CD) (2022)

And here's the long overdue purchase. I had saved this CD to get alongside with something else for a while and now finally the time had come. It's a thirty-five minute live performance of experimental improvisation inside a historical castle in Kyoto by a collective of four musicians from Japan, South Korea, China and Singapure, with the biggest name probably being Otomo Yoshihide.

Even though the performance of guitars and electronics starts and ends with a mean feedback which made even my half-deaf cat look up a little annoyed for a moment, the core of it actually is a very introspective and meditative experience.

Fuzzy warm, bubbling and buzzing frequencies and neuron-stimulating impulses in Ambient equilibrium. Entering Zen through Fen.









IFFERNET / DOLPO - Split (Dark Red vinyl LP) (2024)

And now some nasty dirty rancid low-fi, but somehow still pretty epic Black Metal! There's not really much I can say about the French Black Metal duo Iffernet, except that they are reminding me of a raw caveman version of Misþyrming - and fuck yeah I dig it. But their two tracks are only the first half of this split release.

The B side belongs to the Italian Drone Doom group Dolpo, whose previous album "Inner Himalayas" still has a special place in my heart and on my cassette shelf. Their new longtrack "The Gonzo Anthropologist: Advanced Techniques" takes a long while to fully embrace Metal territory. Most of the time the closest element to that is the Stoner Doom bass line, which could just as well be labelled as Psychedelic Rock. The rest is an interesting mix of traditional Tibetian wind and percussion instruments, a rather tribal, shamanic rhythm approach and a dynamic tapestry of layered guitar and Ambient sounds culminating in a beautiful Post Rock fashion. Great stuff!

The transparent red vinyl looks good, actually very similar to the Otay:onii record, and the packaging... is something. Nice cover artwork, obi strip, lyric sheet and postcard for Iffernet, so far so good. But then there's that booklet for Dolpo. WTF? Do you know that Erich von Däniken Space Jesus  conspiracy VHS tape weirdness item from the vinyl version of Blood Incantation's "Hidden History Of The Human Race"?

This thing, which absolutely cannot even be meant to be in any way conclusive or even readable (I'm not even showing the worst pages below), plays in the same ballpark. Absolutely bonkers, all over the places insanity? Enlightment? Whatever? Not exactly what I would have connected with the music, which just doesn't sound like Skeletor speaking in emojis at all, but it's a fun extra anyway.

And definitely a thing where some other underground labels would probably have stopped the artist to save money. But WV Sorcerer Productions is of course all about special stuff slightly outside of the norm.

Great split LP. And what a great haul as a whole!