Zeal & Ardor |
Das Knust war offiziell ausverkauft. Keine Überraschung, denn der mit der "Devil Is Fine"-EP gestartete und mit dem diesjährigen Album "Stranger Fruit" fortgeführte Überraschungshype um Zeal And Ardor ist immer noch quicklebendig. Es wurde also kuschelig vor der Bühne.
Und in der ersten Reihe wurde es zunächst einmal höllenlaut.
Und in der ersten Reihe wurde es zunächst einmal höllenlaut.
Nyos |
Ein Schlagzeug, eine Gitarre, eine fleißig getretene Pedalsammlung inklusive gleich zwei Loopern - und gleich drei fucking full stacks. Das waren die Mittel, mit denen das finnische Duo Nyos dem Publikum ordentlich in Trommelfell und Hirn getreten hat.
Die Mixtur aus Gitarren- und Gitarrensynthesizerschleifen, Drone, Noise und Sludgeriffs und gelegentlichen Mathcoreanfällen mit einem sehr beschäftigetem Panikdrumming könnte man durchaus als Postrock auf Steroiden bezeichnen. Ich persönlich fühlte mich sehr zu MNHM auf dem Roadburn Festival 2017 zurückversetzt.
Die Mixtur aus Gitarren- und Gitarrensynthesizerschleifen, Drone, Noise und Sludgeriffs und gelegentlichen Mathcoreanfällen mit einem sehr beschäftigetem Panikdrumming könnte man durchaus als Postrock auf Steroiden bezeichnen. Ich persönlich fühlte mich sehr zu MNHM auf dem Roadburn Festival 2017 zurückversetzt.
Geil intensiv irres Zeug. Und die Jungs hatten Vinyl für einen Zehner dabei. Lässig.
Zeal & Ardor |
Ein bisschen merkwürdig ist es ja schon, wenn dir die Supportband mit dem Bühnensound von nur einer Gitarre dermaßen die Ohren zerpeitscht, dass Du in der ersten Reihe kaum das Schlagzeug hören kannst - und beim sechsköpfigen Headliner dann fast das Gegenteil der Fall ist. Dank In-ear-Monitoring und komplett über die Saalanlage laufender Saiteninstrumente kam bei Zeal & Ardor nämlich nur das Schlagzeug hörbar von der Bühne.
Dass man als Erste-Reihe-Fan öfter Soundkompromisse eingeht, da man nicht den vollen PA-Klang mitbekommt, ist ja normal, doch in diesem Fall fühlte es sich doch schon speziell seltsam an. Für eine kleine PA-Box am vorderen Bühnenrand wie neulich auf dem Überjazz Festival wäre ich für ein bisschen mehr Wumms schon dankbar gewesen.
Ich wünschte mir ohnehin - und das ist wohl auch meine einzige musikalische Kritik -, dass Manuel Gagneux und seine satanischen Blackmetalgospelbluescrossoverfreunde ein bisschen weniger exakt auf Spur, sondern eine Ecke organischer und exzessiver daherkämen, wie es den meisten Stilen, mit denen sie hantieren, ja auch am besten zu Gesicht steht. Anderseits verstehe ich aber auch, dass man gerade bei Arrangements, die Samples beinhalten, auch ein bisschen kontrollfreakiger vorgehen muss.
Dass man als Erste-Reihe-Fan öfter Soundkompromisse eingeht, da man nicht den vollen PA-Klang mitbekommt, ist ja normal, doch in diesem Fall fühlte es sich doch schon speziell seltsam an. Für eine kleine PA-Box am vorderen Bühnenrand wie neulich auf dem Überjazz Festival wäre ich für ein bisschen mehr Wumms schon dankbar gewesen.
Ich wünschte mir ohnehin - und das ist wohl auch meine einzige musikalische Kritik -, dass Manuel Gagneux und seine satanischen Blackmetalgospelbluescrossoverfreunde ein bisschen weniger exakt auf Spur, sondern eine Ecke organischer und exzessiver daherkämen, wie es den meisten Stilen, mit denen sie hantieren, ja auch am besten zu Gesicht steht. Anderseits verstehe ich aber auch, dass man gerade bei Arrangements, die Samples beinhalten, auch ein bisschen kontrollfreakiger vorgehen muss.
Meiner pingeligen Wenigkeit zum Trotz war das Ganze natürlich wieder eine energiegeladene, zurecht abgefeierte Show zwischen vielkehligem Singalong des Publikums zum Frontmann und seinen beiden Gesangssidekicks, gelegentlichem Eskalationsradau und jenem einen, dann für Hamburg im November doch etwas gewagten Stagedivingversuch...
Kein Kult für die Ewigkeit wie der unvergessliche Patronaat-Auftritt vom vergangenen Jahr, was ja auch kein Mensch erwarten kann, aber ein durchaus ziemlich unglaublicher Siegeszug für eine so junge Gruppe, die ihr Debütalbum spazieren fährt.
Was mir ja eher selten unter die Nase kommt, ist eine Setlist mit über zwanzig Stücken. Ja, es wurde beinahe alles, was von EP und Album als Band aufführbar ist, gespielt - und dazu bereits wieder ein paar neue Songs, die z.T. mit Einflüssen aus von Zeal & Ardor vorher noch nicht beackerten Spielwiesen aufwarteten. Eines ist sicher: die schweizer Jungs (plus Mädel) sind kreativ auf unbestimmte Zeit versorgt. Da geht noch einiges!
Nyos:
Zeal & Ardor:
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