Sometimes German, sometimes English. • The title of this blog used to change from time to time. • Interested in me reviewing your music? Please read this! • I'm also a writer for VeilOfSound.com. • Please like and follow Audiovisual Ohlsen Overkill on Facebook!

2019-06-01

EARTH - Full Upon Her Burning Lips

Das letzte Earth-Studioalbum "Primitive And Deadly" ist nun auch schon wieder fünf Jahre her.

Seitdem gab es neben der "Live At Third Man Records" zwar das mächtige, mit "The Bug Vs Earthg" gelabelte "Concrete Desert"-Doppelalbum, doch der Earth-Anteil bestand dabei nur aus Dylan Carlson, dessen Spiel wenig überraschend auch sein beinahe nur aus Gitarren gemachtes, letztjähriges Solowerk "Conquistador" dominierte.

Klar, dass seine wichtigste Mitmusikerin Adrienne Davies währenddessen etwas aus dem Fokus der Wahrnehmung geraten ist. Doch schon das Cover des neuen Albums rückt diesen Eindruck wieder gerade.



EARTH - Full Upon Her Burning Lips (CD) (2019)

Allein ein Bandfoto als Cover zu benutzen, ist unter Instrumentalbands aller Genres, in die man Earth einsortieren könnte, ja schon exotisch. Da liegt der Gedanke nahe, dass es sich um ein Statement handelt.

Wir sehen nur Carlson und Davies, und tatsächlich sind sie wie auf "Hex; Or Printing In The Infernal Method" von 2005 die einzigen regulären Bandmitglieder. Anders als damals oder auf allen folgenden Alben gibt es dieses Mal allerdings keine Gastmusiker. Also kein kein Cello, kein Klavier und erst recht kein Gesang wie auf dem stilistischen Ausreißer "Primitive And Deadly". Wirklich nur Carlson an Gitarre (und Bass) und Davies an den Drums.

"Full Upon Her Burning Lips" präsentiert somit den nach "Hex" immer weiter ausgeschmückten Stil des im Drone verwurzelten und in Americana getränkten Slow-Motion Western-Doom in seiner instrumental reduziertesten Form.

Was allerdings nicht bedeutet, dass auf diesem Album wenig passiert. Tatsächlich verlassen sich Earth sehr wenig darauf, dass der Klang an sich - und der Gitarrensound ist zum Niederknien! - die Stimmung schon alleine trägt.
Nein, in den zehn sehr unterschiedlich langen Tracks des Albums geht immer etwas interessantes vor sich. Tempo und Heaviness variieren, wobei gerade die flotteren Stücke wohl auch dazu dienen, der Gitarre mal ein "beschäftigteres" Drumming als gewohnt an die Seite zu stellen.

Überhaupt gelingt es der Produktion hervorragend, die Prämisse des Duos aus gleichwertigen Hälften umzusetzen. Ob man nun entspannt die abendliche Dämmerung über der Wüste genießt oder bedrohlichen Hauch im Nacken spürt; dieses Album ist in allen Stimmungen ein sehr direktes, intimes Hörerlebnis, als stünde man direkt eine Armweite von beiden Musikern entfernt.

Stilistisch gehen Earth insgesamt klar auf Nummer sicher. Doch das kann man ihnen nicht vorhalten. Wer einen so unverkennbaren Signatursound abrufen und perfektionieren kann, der sollte das - gerade nachdem "Angels Of Darknes, Demons Of Light II" schon satte sieben Jahre alt ist, auch gefälligst tun dürfen.

Ich finde "Full Upon Her Burning Lips" bisehr noch bei jedem Hören besser als vorher. Ein exzellentes Album.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen