Ja, was?
Ich sagte doch neulich schon, dass ich mit dem Thema Irgendwas mit Drone noch lange nicht durch bin. Und für Irgendwas mit Roadburnbezug gilt dies natürlich ebenso.
Ich sagte doch neulich schon, dass ich mit dem Thema Irgendwas mit Drone noch lange nicht durch bin. Und für Irgendwas mit Roadburnbezug gilt dies natürlich ebenso.
MARISSA NADLER & STEPHEN BRODSKY - Droneflower (clear and black marbled vinyl LP) (2019)
Am 14. April trat auf dem Festival dieses Jahr Marissa Nadler auf und schlug das Publikum in Het Patronaat komplett in ihren Bann. Dass sie dabei für zwei Stücke von Stephen Brodsky begleitet wurde, kam nicht von ungefähr, haben die beiden doch ein komplettes Album gemeinsam aufgenommen.
Wenn man Brodskys Schaffen in Cave In, solo, zeitweise Converge, jetzt Old Man Gloom oder alleine die irren Auftritte mit Mutoid Man in der Online-Show 2 Minutes To Late Night betrachtet, dann wird einem schnell klar, dass der Mann nicht nur stilistisch sehr flexibel ist, sondern - wenn er will - auch eine ziemliche Rampensau sein kann. Das kann man ihm bei dieser Kooperation allerdings nicht nachsagen.
Tatsächlich würden die meisten Hörer "Droneflower" ohne Hinweis auf sein Mitwirken wohl für ein zwar hörbar neue Wege suchendes, aber dennoch reguläres Album von Marissa Nadler halten. Sie ist die Leadsängerin und Texterin (und auch Cover-Künstlerin) und steht als solche zweifellos im Mittelpunkt.
Brodsky beschränkt sich dagegen gesanglich auf den Hintergrund, wo er sich perfekt in die geisterhaften Chöre Nadlers einblendet.
Auf der instrumentalen Seite sieht es allerdings anders aus. Hier übernimmt er tatsächlich u.a. mit E-Gitarre, Klavier und Percussions den größeren Part, so dass sich das gesamte Projekt als sehr ausgeglichen darstellt.
Musikalisch geht es auf "Droneflower" in erster Linie düsterballadig mit dezentem drone- und soundtrackhaften Einschlag zu. Freunde der folkigeren Sachen von Chelsea Wolfe oder von Darkher können hier im Grunde ungehört zuschlagen.
Mal stellt das Piano das Rückgrat für Marissa Nadlers ätherisch schwebende Stimme dar, so im Intro "Space Ghost I" und dessen späterer Ausarbeitung "Space Ghost II", mal die von beiden gespielte akustische Gitarre wie in "Dead West" oder dem leicht countryhaften Singer/Songwriter-Albumabschluss "In Spite Of Me".
Manche Tracks haben eher kurzen Zwischenspielcharakter, während sich andere von Anfang an ganz klar als die Ohrwurmhits positionieren. Dazu gehören das von einer Doom-Rhythmusgitarre angetriebene "For The Sun", welches die beiden auch in Tilburg gespielt haben und der bereits mit seiner Länge von über sieben Minuten herausragende Epos "Estranged", dessen Arrangement so ziemlich alles auffährt, was den beiden zur Verfügung stand, und bei dem Marissa in ihren Falsettpassagen direkt mal an Florence Welch erinnert. Ganz großes Ding.
Ein ganz wunderbares Album, welches vielleicht ein paar technische Informationen weniger auf dem Cover vertragen könnte, ansonsten aber auch optisch gut was hermacht. Klanglich ist an der transparenten, schwarz marmorierten Pressung nichts auszusetzen.
Wenn man Brodskys Schaffen in Cave In, solo, zeitweise Converge, jetzt Old Man Gloom oder alleine die irren Auftritte mit Mutoid Man in der Online-Show 2 Minutes To Late Night betrachtet, dann wird einem schnell klar, dass der Mann nicht nur stilistisch sehr flexibel ist, sondern - wenn er will - auch eine ziemliche Rampensau sein kann. Das kann man ihm bei dieser Kooperation allerdings nicht nachsagen.
Tatsächlich würden die meisten Hörer "Droneflower" ohne Hinweis auf sein Mitwirken wohl für ein zwar hörbar neue Wege suchendes, aber dennoch reguläres Album von Marissa Nadler halten. Sie ist die Leadsängerin und Texterin (und auch Cover-Künstlerin) und steht als solche zweifellos im Mittelpunkt.
Brodsky beschränkt sich dagegen gesanglich auf den Hintergrund, wo er sich perfekt in die geisterhaften Chöre Nadlers einblendet.
Auf der instrumentalen Seite sieht es allerdings anders aus. Hier übernimmt er tatsächlich u.a. mit E-Gitarre, Klavier und Percussions den größeren Part, so dass sich das gesamte Projekt als sehr ausgeglichen darstellt.
Marissa Nadler & Stephen Brodsky live |
Mal stellt das Piano das Rückgrat für Marissa Nadlers ätherisch schwebende Stimme dar, so im Intro "Space Ghost I" und dessen späterer Ausarbeitung "Space Ghost II", mal die von beiden gespielte akustische Gitarre wie in "Dead West" oder dem leicht countryhaften Singer/Songwriter-Albumabschluss "In Spite Of Me".
Manche Tracks haben eher kurzen Zwischenspielcharakter, während sich andere von Anfang an ganz klar als die Ohrwurmhits positionieren. Dazu gehören das von einer Doom-Rhythmusgitarre angetriebene "For The Sun", welches die beiden auch in Tilburg gespielt haben und der bereits mit seiner Länge von über sieben Minuten herausragende Epos "Estranged", dessen Arrangement so ziemlich alles auffährt, was den beiden zur Verfügung stand, und bei dem Marissa in ihren Falsettpassagen direkt mal an Florence Welch erinnert. Ganz großes Ding.
Ein ganz wunderbares Album, welches vielleicht ein paar technische Informationen weniger auf dem Cover vertragen könnte, ansonsten aber auch optisch gut was hermacht. Klanglich ist an der transparenten, schwarz marmorierten Pressung nichts auszusetzen.
So dröhnend wie der Titel verspricht, ist "Droneflower" zwar nicht, aber das stört bei der bezaubernden Qualität des Gebotenen nun wirklich nicht.
Ganz eindeutig eine mehr als nur gelungene Zusammenarbeit.
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