Schon ewig auf dem Schirm war der Klassiker der ersten Phase von Earth tatsächlich immer noch eine Lücke in meiner Sammlung. Das macht mich wahrscheinlich zu einem Loser, weshalb die nun von Sub Pop herausgebrachte Jubiläumsauflage sich konsequenterweise auch "Loser Edition" nennt.
Parallel ist auch ein Remix erschienen, den ich mir - vielleicht etwas zu impulsiv - gleich mitbestellt habe.
EARTH - Earth 2 Special Low Frequency Version (Loser Edition transparent vlue vinyl 2LP) (1993/2023)
Viel sagen kann und muss man über dieses Album wohl nicht. In den drei endlos langen Drone Metal-Tracks passiert außer durchlaufendem Gitarren- und Bassgeräusch und minimalen Riffansätzen ja eigentlich auch kaum etwas - und gleichzeitig alles. "Earth 2" ist ein wegbereitendes, genrebegründendes Meisterwerk absoluter Kompromisslosigkeit, welches die Idee von Rockmusik zu einer puren körperlichen Erfahrung der Klangtextur umkrempelt.
Der minimalistische Ansatz spiegelt sich perfekt im Coverartwork wieder, dessen Hauptmotiv am untersten Rand für mich noch vom winzigen, links beinahe von der Kante der Plattenhülle abhebenden Vögelchen übertroffen wird.
Bis auf das blautransparente Vinyl entsprechen Aufmachung und Layout der Erstauflage. Es enthält also nach wie vor das provokante Knarrenposing des noch milchbubigen Dylan Carlson und seines damaligen Mitstreiters Dave Harwell, welches durch den Umstand, dass der Morbid Angel-Shirtträger (Carlson) seinem Kumpel Kurt Cobain das berüchtigste Gewehr der Rockmusikgeschichte besorgen würde, einen etwas pelzigen Beigeschmack erhalten hat.
An der Brillianz dieses Albums, ohne das es nicht nur Sunn O))) nicht gäbe, ändert dies natürlich nichts. Ein absolut zeitloser Klassiker, der nichts an Relevanz eingebüßt hat.
Der minimalistische Ansatz spiegelt sich perfekt im Coverartwork wieder, dessen Hauptmotiv am untersten Rand für mich noch vom winzigen, links beinahe von der Kante der Plattenhülle abhebenden Vögelchen übertroffen wird.
Bis auf das blautransparente Vinyl entsprechen Aufmachung und Layout der Erstauflage. Es enthält also nach wie vor das provokante Knarrenposing des noch milchbubigen Dylan Carlson und seines damaligen Mitstreiters Dave Harwell, welches durch den Umstand, dass der Morbid Angel-Shirtträger (Carlson) seinem Kumpel Kurt Cobain das berüchtigste Gewehr der Rockmusikgeschichte besorgen würde, einen etwas pelzigen Beigeschmack erhalten hat.
An der Brillianz dieses Albums, ohne das es nicht nur Sunn O))) nicht gäbe, ändert dies natürlich nichts. Ein absolut zeitloser Klassiker, der nichts an Relevanz eingebüßt hat.
EARTH - Earth 2.23: Special Lower Frequency Mix (Loser Edition transparent blue vinyl LP) (2023)
Oben schrieb ich bereits, dass Beikauf in Form dieses Remix-Albums etwas impulsiv geschehen ist. Der Grund dafür erschließt sich schnell beim Blick auf die Tracklist, wenn man sieht dass zwei der vier Tracks nur Edits sind. In der digitalen (leider nicht als Download beiliegenden) Version sind nicht nur diese Stücke erheblich länger, sondern man bekommt insgesamt sogar fünf Tracks, die es zusammen auf stolze 78 Minuten bringen - was natürlich auch zart andeutet, dass evtl. auch noch eine CD-Version erscheinen könnte.
Dieser Umstand macht die LP an sich nicht wesentlich schlechter, aber sie ist halt doch nur ein Ausschnitt und Sammlerstück, auf welches ich bei voller Sachkenntnis vermutlich verzichtet hätte.
Doch was ist das hier überhaupt? Remixe, die alle sozusagen aus der Familie mit Earth verbundener Künstler kommen und unterschiedliche Ansätze verfolgen:
So bleiben Robert Hampson (Loop) und Brett Netson (Built To Spill) mit ihren beide auf der LP radikal verkürzten Tracks im Grunde beim originalen schlagzeuglos ausufernden, reinen Drone und schaufeln einfach noch weitere Schichten obendrauf.
Ganz anders geht es Kevin Richard Martin aka The Bug an, der gemeinsam mit Rapper Flowdan "Seven Angels" in einen mit mächtigen boomenden Megabass groovenden Hip Hop-Track verwandelt.
Unter seinem echten Namen - und leider nicht auf auf der Platte dabei - bearbeitet er außerdem noch "Like Gold and Faceted" zu einem elektronisch scheppernd unterlegten Monsterdrone, der wenig überraschend auch ganz wunderbar auf "Concrete Desert", das großartige gemeinsame Album von ihm und Dylan Carlson, gepasst hätte.
Bleibt noch Justin K. Broadrick (Godflesh, Jesu, JK Flesh, Final, Techno Animal etc.), der sich "Teeth of Lions Rule the Divine" vornimmt und mit wahrhaft eeeeeextra tief grummelndem Bass und kantigem Industrial Metal-Rhythmus den bösartigsten Track des Albums abliefert. Eine meisterhaft ranzigige Version.
Musikalisch ist "Earth 2.23" sowieso durchweg über jeden Zweifel erhaben. Ein eindeutig in den richtigen Händen liegender Tribut an ein Album, dessen Bedeutung man wohl kaum überbewerten kann. Aber auch für sich einfach großartig dröhnendes Zeug.
Es ist halt nur die Unvollständigkeit dieses Tonträgers, die mich wurmt. Oder sollte ich angesichts des Covers uroborost sagen?
Dieser Umstand macht die LP an sich nicht wesentlich schlechter, aber sie ist halt doch nur ein Ausschnitt und Sammlerstück, auf welches ich bei voller Sachkenntnis vermutlich verzichtet hätte.
Doch was ist das hier überhaupt? Remixe, die alle sozusagen aus der Familie mit Earth verbundener Künstler kommen und unterschiedliche Ansätze verfolgen:
So bleiben Robert Hampson (Loop) und Brett Netson (Built To Spill) mit ihren beide auf der LP radikal verkürzten Tracks im Grunde beim originalen schlagzeuglos ausufernden, reinen Drone und schaufeln einfach noch weitere Schichten obendrauf.
Ganz anders geht es Kevin Richard Martin aka The Bug an, der gemeinsam mit Rapper Flowdan "Seven Angels" in einen mit mächtigen boomenden Megabass groovenden Hip Hop-Track verwandelt.
Unter seinem echten Namen - und leider nicht auf auf der Platte dabei - bearbeitet er außerdem noch "Like Gold and Faceted" zu einem elektronisch scheppernd unterlegten Monsterdrone, der wenig überraschend auch ganz wunderbar auf "Concrete Desert", das großartige gemeinsame Album von ihm und Dylan Carlson, gepasst hätte.
Bleibt noch Justin K. Broadrick (Godflesh, Jesu, JK Flesh, Final, Techno Animal etc.), der sich "Teeth of Lions Rule the Divine" vornimmt und mit wahrhaft eeeeeextra tief grummelndem Bass und kantigem Industrial Metal-Rhythmus den bösartigsten Track des Albums abliefert. Eine meisterhaft ranzigige Version.
Musikalisch ist "Earth 2.23" sowieso durchweg über jeden Zweifel erhaben. Ein eindeutig in den richtigen Händen liegender Tribut an ein Album, dessen Bedeutung man wohl kaum überbewerten kann. Aber auch für sich einfach großartig dröhnendes Zeug.
Es ist halt nur die Unvollständigkeit dieses Tonträgers, die mich wurmt. Oder sollte ich angesichts des Covers uroborost sagen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen