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2023-12-24

JOHN ZORN - Full Fathom Five

Alter, nachher ist Heiligabend, also sei jetzt mal besinnlich!!!


JOHN ZORN - Full Fathom Five (CD) (2023)

Zum Glück stößt der mittlerweile siebzigjährige John Zorn immer noch jedes mal, wenn er sich nachts im Bett umdreht ein Album aus, und darunter befindet sich nicht nur irrwitzig wilder geiler Scheiß wie das 2022 erschienene "Spinoza", sondern auch von ihm für von ihm zusammengestellten Bands geschriebene kontemplativ entspannende Nachtmusik wie das ebenfalls letztes Jahr erschienene "Perchance To Dream", in dessen Nachfolge sich ebenso "Full Fathom Five"  verorten lässt.

Die Besetzung des (beinahe) klassischen Jazz-Quartetts (Klavier, Kontrabass, Schlagzeug, jedoch statt z.B. Saxophon Gitarre) ist diesmal allerdings anders, nur Zorns Lieblingspianist Brian Marsella ist auch schon im Lineup des erwähnten Vorgängerwerks zu finden.

Musikalisch geht es hier gleich etwas flotter los. Überhaupt ist in den sieben Stücken von "Full Fathom Seven Five" eine Menge los, allein Drummer Ches Smith macht mitunter ordentlich Rabatz.
Und doch ist der Gesamteindruck der einer sehr beruhigend durch die stille Nachtluft gleitenden Smooth Jazz-Perfektion; warm und sttimmungsvoll genug, um sich einfach alle rasenden Gedanken im Kopf stillstehen lassend darin einzubetten, und doch stets kreativ und interessant genug, um einen jederzeit inspirieren zu können.

Der Meister und die kongenialen Umsetzer seiner Vision haben also wieder einmal eindrucksvoll gesprochen. Ein traumhaft schönes und wunderbar produziertes pures Jazzalbum.

Die CD sieht wie immer edel aus, lädt mich schriftgrößenbedingt allerdings nicht zum Lesen der gedruckten Worte ein.

Wer anfassbare Tonträger eh obselet findet (pfui!), der kann mittlerweile übrigens aufatmen, da Tzadik tatsächlich dieses Internet entdeckt hat. Man kauft bei neuen Veröffentlichungen das Labels also tatsächlich nicht mehr die Katze im Sack, sondern kann sich auch vorher per Stream informieren. Als ob dies nötig wäre... Oder hat John Zorn tatsächlich bei aller für den normalsterblichen Hörer kaum einholbaren Quantität seiner Veröffentlichungen jemals die Qualität schleifen lassen? 






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