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2020-05-23

ELECTRIC MOON - You Can See The Sound Of... Electric Moon (extended version)

Wo man auch hinsieht, bröckeln in Zeiten von Covid-19 die Synapsen. Da beginnen irgendwann auch die spacerockenden Berufshippies, den inneren Mond anzuheulen und in den Chor des irren Geschwurbels einzustimmen.
Gebadet in esoterischem Hall wie die suggestive Hirnwäscherstimme eines Selbsthypnosevideos bläut die schlechteste Bassistin Deutschlands uns da ein, nicht auf "sie", nicht auf "die Lügner" zu hören und unsere eigene Wahrheit zu finden. Macht den irren Vegankoch zum Krautrockkönig!




Manchmal stelle ich mir vor, ich sei ein Riesenarschloch.

Dann wäre das gerade Geschriebene der Kern meiner Rezension.

Kann ich aber natürlich nicht machen. Nicht nur natürlich, weil die Dame und die Herren von Electric Moon feine Kerl(inn)e(n) sind, die sich nur maximal einmal im Monat Kinderblut injizieren, sondern auch weil es sachlich total falsch wäre, die vorliegende EP LP in Bezug zu irgendwelchen aktuellen Masken und Verstand verweigernden Hirnis zu bringen. Immerhin wurde die Musik ja bereits 2012 aufgenom... ... ... Moooooment!

Die wussten also damals schon bescheid.

Elon Musk, übernehmen Sie!




ELECTRIC MOON - You Can See The Sound Of... Electric Moon (extended version) (2013/2020)


"You Can See The Sound Of... Electric Moon" ist die Wiederveröffentlichung einer 10" EP, allerdings erweitert um drei bisher unveröffentlichte Tracks aus den selben Sessions. Durch den verdoppelten Inhalt hat sich die Schallplatte dann auch auf das erwachsene 12"-Format  und eine Dreiviertelstunde Spielzeit vergrößert.

Mit gelegentlichen Gesangstexturen zeigt sich das ansonsten wie gewohnt überwiegend instrumentale Krautrocktrio hier von sehr definierter und knackiger Seite, mit einem Basssound, der mich mehr als sonst an Ego Sensation (White Hills) erinnert, und einer durchgehend guten Balance zwischen Heaviness und Verspieltheit.

Electric Moon spielen ja immer Musik, die weitaus mehr über den Bauch als den Intellekt funktioniert, und beim Hören dieses kurzweiligen Albums fühle ich mich einfach wohl.

Ok, ich bin natürlich gesetzlich wie moralisch ohnehin dazu gezwungen, Fan dieser Scheibe zu sein, erinnert mich der Beginn des letzten neuen alten Bonustracks "Mushroom Cloud No. 4" doch irgendwie enorm an das Intro und Outro von "100 mi.", einem der ersten Songs einer gewissen Band, in der ich mal Schlagzeug und Mikrofon bedient habe. Sollte ich vielleicht auch beizeiten mal auf Bandcamp hochladen.


Doch ehe ich hier noch weiter von Electric Moon ablenke, erlaube man mir, off topic von dieser Reissue abzulenken und darauf hinzuweisen, dass die Band neulich im Vortex Surfer Musikclub in Siegen eines der bisher besten Geisterkonzerte der aktuellen endlosen Streamingsaison gespielt hat.

Zwar traten Sula Bassana und Komet Lulu nicht wie heute sonst gewohnt mit Pablo Carneval an den Drums auf, da dieser aus bekannten Gründen Österreich gerade schlecht verlassen kann, doch das erstmalige Zusammenspiel mit gleich zwei anderen Musikern gibt der Show auch ihre eigene spannend kreative Note, wie man auf YouTube immer noch nachschauen kann.

Es lohnt sich, diese 85 Minuten sind exzellent investierte Zeit:





"You Can See The Sound Of... Electric Moon" erscheint nächsten freitag (29. Mai 2020) und ist erhältlich auf Platte und CD über Sulatron Records und überall, wo es gepflegte psychepilzige Musik gibt.






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