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2020-04-08

KARYN CRISIS' GOSPEL OF THE WITCHES - Covenant

Letztes Jahr hat es das Album nicht ganz an die Spitze meines Einkaufszettels geschafft, doch dank einer tatsächlich noch immer laufenden 30%-Rabattaktion im Aural music webstore ist das vier Jahre nach dem Debüt "Salem's Wounds" veröffentlichte neue Werk von Karyn Crisis' Gospel Of The Witches nun doch noch in meine Sammlung eingegangen.


KARYN CRISIS' GOSPEL OF THE WITCHES - Covenant (CD) (2019)

Ganz nüchtern muss man ja konstatieren, dass sich konzeptionell bei diesem Projekt so ziemlich gar nichts getan hat.

Die Musik ist nach wie vor diese eigenwillige, sehr gesangszentrische Mischung aus Doom, Death Metal und alten Tiamat. Und bei den oft beschwörungs- und mantraartigen Texten, die von Madame Krise mit multipler Stimmpersönlichkeit zwischen lieblichem Gesäusel und brutalen Grunts vorgetragen werden, geht es - wie hätte man es ahnen können - nach wie vor um bibi blocksbergsche Ahnenkunde. Im Speziellen ist es diesmal italienischer heidnischer Schamanismus, esoterisches Mit-Diana-um-den-Baum-Tanzen, Ciabatta-Brot backen, hex hex, diese Dinge halt. Tiefsinnig zu durchleuchten ist da jetzt nicht zwingend vieles, doch hey, es ist schließlich immer noch Metal, aber halt mal mit einem anderen Touch. Und als passionierter lyrischer Überbau funktioniert das durchaus sehr gut.

Was ich am letzten Album in der B-Note bemängeln konnte, das gilt alles auch auf "Covenant" erneut: Der Aufbau mancher Stücke ähnelt sich ein bisschen zu sehr, in Karyns eigentlich großartiges gesangliches Spektrum verirrt sich ab und zu ein unschöner Knödler der Marke röhrender Danzig, und es fehlen mir nach wie vor ein, zwei längere Instrumentalstrecken, um den Fluss des kompletten Albums abzurunden.

Allerdings sind diese Kritikpunkte diesmal alle noch nebensächlicher. Denn nicht nur sind die Gesangsausrutscher wirklich sehr überschaubar geworden, nein, das Niveau der gesamten Darbietung ist einfach deutlich gestiegen. Innerhalb der Songs herrscht ein natürlicherer Fluss, und das ganze Album strotzt nur so vor unentrinnbaren, jedoch niemals lästigen Ohrwürmern.
Und bei alledem ist diese Band im Gesamtbild nach wie vor einfach singulär. Und wer klingt wie niemand sonst, der darf sich halt auch die eine oder andere übertriebene Kauzigkeit erlauben.

Von denen es wie gesagt eigentlich gar nicht mehr viele gibt.

Sorry, ich drehe mich im Kreis. Und ich sollte noch mehr betonen, was mir gut gefällt. Denn das ist ja wirklich beinahe alles auf diesem Album. Aber meckern ist halt billiger, haha.

Also abschließend noch einmal ganz klar und deutlich: Bis auf das diesmal leider leicht photoshopphillippige Cover ist "Covenant" ein nicht nur originelles, sondern wirklich saugutes Werk.

Eccellente! 




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