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2020-04-05

PARAHELIO - Surge Evelia, Surge

Nein, dies ist kein Post über mittelformatige Spielzeugkamerafotografie! Aber wer ein offensichtlich auf crossentwickeltem Diafilm mit einer Holga o.ä. geschossenes Low-fi-Foto als Cover verwendet, der kann grundsätzlich schon mal kein schlechter Mensch sein.


PARAHELIO - Surge Evelia, Surge (download) (2020)


Die guten Menschen von Parahelio kommen aus Peru und spielen instrumentalen Psychedelic Rock. Zumindest habe ich es in meiner digitalen Musiksammlung unter dieser Genrebezeichnung abgespeichert, bevor ich mir den freundlicherweise gespendeten Download überhaupt zu Gehör geführt hatte.

Tatsächlich ist das zwar schon irgendwie Psych, allerdings in ähnlich begrenztem Ausmaß wie z.B. bei den Italienern Sherpa, die man auch in erster Linie aufgrund ihrer Labelheimat in diese Schublade steckt. Vorherrschend in den drei Longtracks (zwölf einhalb, vierzehn und dreiundzwanzig Minuten) ist vor allem eine Menge Postrock, den man leicht als südamerikanische Variante der Japaner Mono verstehen kann. Zumindest für die erste Hälfte des Albums funktioniert dieser Vergleich sehr gut.

"Ha'Adam" ist dann allerdings noch eine Ecke breiter aufgestellt und enthält neben Passagen, die Eastern- und Westernelemente direkt vermengen, auch alcestigen Blackgaze und andere metalaffinere Einflüsse. Die träumerische Atmosphäre behält allerdings stets die Oberhand über die Heaviness. Was durchaus nicht schlecht ist! Mir gefällt dieses Album nämlich sehr.

Allergrößte Originalität kann man "Surge Evelia, Surge" zwar nicht bescheinigen, Handwerk und emotionales Gespür stimmen jedoch schon. Und es schadet ja auch nicht, wenn eine Gruppe für zukünftige Veröffentlichungen noch Steigerungspotential besitzt.

Bis dahin bieten Parahelio dem Freund der großen Postrockmahlzeit mit diesem Werk jedoch schon wohlzubereitetes Komfortzonenfutter, bei dem man gerne den Teller leer isst.




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