Und hier ist nach Chris Dingmans "Embrace" das zweite Album aus den Bandcamp-Jazzempfehlungen zum März, welches ich mir sofort zulegen musste.
Ebenso wie die sanfte Vibrakalypse des New Yorkers eignet sich auch diese CD optimal zur aktuell besonders unverzichtbaren Weltflucht, auch wenn es hier für den Otttonormalhörer sicherlich ein wenig "schwieriger" zugeht.
Ebenso wie die sanfte Vibrakalypse des New Yorkers eignet sich auch diese CD optimal zur aktuell besonders unverzichtbaren Weltflucht, auch wenn es hier für den Otttonormalhörer sicherlich ein wenig "schwieriger" zugeht.
THE NECKS - Three (CD) (2020)
"Three" ist nicht - wie man denken könnte, wenn man z.B. wie ich erst kürzlich auf die Gruppe aufmerksam wurde - das dritte Album des australischen Trios, sondern eher das drölfzigste in einer umfangreichen, im Jahr 1989 begonnenen Diskographie.
Nein, der Titel erklärt sich ganz einfach durch die drei etwa gleich langen (21 bis 23 Minuten) Teile, aus denen es besteht.
The Necks, deren Sound Fans des letzten Swans-Albums "Leaving Meaning" vertraut vorkommen sollte (haben sie mit dem Titelsong und "The Nub" doch an den zwei längsten Stücken mitgewirkt), sind darauf spezialisiert, aus sehr langen, hypnotisch repetitiven Improvisiationsmotiven mit minimalen Veränderungen das Maximum an Atmosphäre herauszuholen.
Ohne irgendeine Einleitung wirft einen der Opener "Bloom" sofort hinein in einen rastlos rasselnden, klirrenden und scheppernden Percussionbeat, welcher in der folgenden Drittelstunde für keine Sekunde ermüden oder gar pausieren wird. Der Bass geht das Tempo ganz entspannt mit und lässt sich nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. Darüber entwickelt dann das Klavier seine ganz eigene Magie.
Vergleichbar mit Gruppen wie Bong, auch wenn diese mit ganz anderen musikalischen Mitteln arbeiten, hat man eigentlich niemals den Eindruck, dass etwas großartig anderes geschieht als einige Minuten vorher. Und doch hat sich da ganz behutsam eine Dramaturgie aufgebaut, die stark genug ist, dass man sich trotz des maßlos ausgeschöpften Themas nicht ansatzweise langweilt.
"Lovelock" ist dann ein noch loserer, eher im dunklen Ambient-Bereich angesiedelter Track, der immer wieder dröhend an- und mit hellem Pianogetröpfer abschwillt, und indem auch die Gitarre eine größere Rolle einnimmt. Ganz klar ist dies das finstere Tal des Albums, welches man durchschreiten muss, ehe man zu "Further" kommt.
Dieser letzte Teil verbindet sozusagen das beste beider Welten. Die Perkussion geräuscht wieder sehr prominent, allerdings in einem gezügelter schreitendem Tempo, welches genau wie das Klavier am meisten an die Swans-Kooperation erinnert.
Allen drei Longtracks ist gemeinsam, dass sie spielerisch, konzeptionell, einfach in allen Belangen unfassbar gut sind. Diese Musik hat mich beinahe unmittelbar in den ersten Momenten angefixt, und meinetwegen könnten die Stücke auch alle noch zehn, zwanzig Minten länger sein. (Auch mit solchen Superüberlängen haben The Necks reichlich Erfahrung.)
Selbst das Cover- und Innencoverartwork weiß auch im CD-Format zu voller Breite ausgeklappt zu überzeugen, was ich anhand der Front nun gar nicht zwingend erwartet hatte.
Nein, der Titel erklärt sich ganz einfach durch die drei etwa gleich langen (21 bis 23 Minuten) Teile, aus denen es besteht.
The Necks, deren Sound Fans des letzten Swans-Albums "Leaving Meaning" vertraut vorkommen sollte (haben sie mit dem Titelsong und "The Nub" doch an den zwei längsten Stücken mitgewirkt), sind darauf spezialisiert, aus sehr langen, hypnotisch repetitiven Improvisiationsmotiven mit minimalen Veränderungen das Maximum an Atmosphäre herauszuholen.
Ohne irgendeine Einleitung wirft einen der Opener "Bloom" sofort hinein in einen rastlos rasselnden, klirrenden und scheppernden Percussionbeat, welcher in der folgenden Drittelstunde für keine Sekunde ermüden oder gar pausieren wird. Der Bass geht das Tempo ganz entspannt mit und lässt sich nicht im geringsten aus der Ruhe bringen. Darüber entwickelt dann das Klavier seine ganz eigene Magie.
Vergleichbar mit Gruppen wie Bong, auch wenn diese mit ganz anderen musikalischen Mitteln arbeiten, hat man eigentlich niemals den Eindruck, dass etwas großartig anderes geschieht als einige Minuten vorher. Und doch hat sich da ganz behutsam eine Dramaturgie aufgebaut, die stark genug ist, dass man sich trotz des maßlos ausgeschöpften Themas nicht ansatzweise langweilt.
"Lovelock" ist dann ein noch loserer, eher im dunklen Ambient-Bereich angesiedelter Track, der immer wieder dröhend an- und mit hellem Pianogetröpfer abschwillt, und indem auch die Gitarre eine größere Rolle einnimmt. Ganz klar ist dies das finstere Tal des Albums, welches man durchschreiten muss, ehe man zu "Further" kommt.
Dieser letzte Teil verbindet sozusagen das beste beider Welten. Die Perkussion geräuscht wieder sehr prominent, allerdings in einem gezügelter schreitendem Tempo, welches genau wie das Klavier am meisten an die Swans-Kooperation erinnert.
Allen drei Longtracks ist gemeinsam, dass sie spielerisch, konzeptionell, einfach in allen Belangen unfassbar gut sind. Diese Musik hat mich beinahe unmittelbar in den ersten Momenten angefixt, und meinetwegen könnten die Stücke auch alle noch zehn, zwanzig Minten länger sein. (Auch mit solchen Superüberlängen haben The Necks reichlich Erfahrung.)
Selbst das Cover- und Innencoverartwork weiß auch im CD-Format zu voller Breite ausgeklappt zu überzeugen, was ich anhand der Front nun gar nicht zwingend erwartet hatte.
Ein grandioses Album im Spannungsfeld von Free Jazz mit Postrock-Vibes und experimenteller Avantgarde, welches allerdings auch ohne solcherlei stilistische Sozialisation eigentlich für alle Freunde der gepflegten musikalischen Trance zu empfehlen ist.
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